Animelyse: Stimme des Herzens – Whisper of the Heart

Story:

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DEN FILM SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet^^

 

Also nochmal...

Ghibli Filme sind immer eigen ^^ Aktuell läuft Myazakis (wahrscheinlich) letzter Film "Der Junge und der Reiher" in den Kinos und ich dachte ich könnte mal "Stimme des Herzens" nachholen.

 

Erstens: Was für ein generischer Titel ^^; Kein Wunder das ich den dauernd vergesse, aber was solls, die Geschichte selber ist noch sehr bodenständig. Das war die Zeit wo das Studio eher "normale" Geschichten machte wie "Tränen der Erinnerung" und "Flüstern des Meeres", es gab zwar hier eine IDEE eines fantastischen Aspekts, der war aber auch rasch vorbei. Ich schätze spätestens seit "Prinzessin Mononoke" und allerspätestens "Chihiros reise ins Zauberland" ist Ghibli etwas von diesen ruhigen Storys abgekommen. 

Worum gehts? Es geht um Shizuku die schlicht ihren Alltag lebt und dabei ihren Hobbys nachgeht wie dichten und lesen. Dabei bekommt sie mit das ein Junge genau dieselbe Bücher wie sie ausleiht und idealisiert sich etwas ihren Traumprinzen. So weit so ziellos. 

 

"Country Roads"

Doch bald durch absurde Zufälle trifft sie natürlich den jungen Seiji und wie es immer mal im Leben so kommt geben Beide ein spontanes Konzert zu "Country Roads" XD Was? Sahen eure ersten Dates etwa anders aus?

Ich mag diese "Unaufgeregtheit" des Films, allgemein ist Stimme des Herzens immens entschleunigt, und einen dicken roten Faden gibt es hier nicht wirklich zu folgen, wir sehen eher wie sich beide Kinder näherkommen und ja: Man sollte den Song Country Roads mögen, Minimum dreimal ist er prominent im Film xD

 

Die beiden Protagonisten sind heutzutage etwas altmodisch angelegt: Shizuku als Mädchen ist eher ruhig und zurückhaltend, doch sie ist letztendlich angenehm "normal" und weder vollkommene Tsundere, noch eine scheue, stotternde graue Maus, eine gesunde Mischung dazwischen, mir gefiel der realistische Alltag um ihre Eltern sehr. Wenn ich immer an Disneys "schrullige" Heldinnen denke die zwar meistens lustig aber halt immer etwas überdreht sind und da ist Shizuku hier eine nette Abwechslung. Seiji hingegen ist am Anfang ein Junge der das Mädel triezt, schon fast etwas Klischee. Nett das er Shizuku Tatsache vor ihrer ganzer Klasse auf ein Treffen auf dem Dach drängt, natürlich gefolgt von Spion-Attacken der Mitschüler. Das Seiji Geigenbauer werden möchte ist etwas seltsam, aber er und Shizuku lesen gerne dieselben Bücher, das ist irgendwie eine schöne Gemeinsamkeit die man selten in solchen (seichten) Romanzen sieht. 

 

Lebensziele und etwas Magie

Der einzig größere Konflikt kommt wenn Shizuku über ihre Lebensziele nachdenkt (Da Seiji sie inspiriert hat) und ihre Schule vernachlässigt um eine Geschichte zu schreiben. Die beste Szene des gesamten Films ist für mich ihr Gespräch mit ihren Eltern, es ist so immens glaubwürdig das ich kaum glaube das es in einem Film vorkommt: Kein Geschrei, keine Melodramatik, kein Aus-dem-Haus-Stürmen, alle Drei reden ernst, eindringlich, aber niemals aggressiv miteinander.

Ich kann komplett nachvollziehen das die Eltern ihr nicht ihre Passion verbieten wollen, sich aber natürlich ersichtlich sorgen um ihre Schulischen Leistungen machen, wie naja... echt gut Eltern. Ich liebe sogar die winzig kleinen Details, wie z.B. der Vater der sich unbewusst eine Zigarette anzündet nur um von seiner Frau ermahnt zu werden, man merkt wie sehr ihn diese ganze Situation stresst ohne das er herumbrüllt oder typisch für manche Filme kreischt "gebe ja deinen Traum auf und lerne stumpf für die Schule" nein, am Ende gehen sie wenn auch zögerlich auf Shizukus Wunsch ein. 

 

Der letzte Faktor der in diesem Film noch etwas mitspielt ist das übernatürliche: Irre lustig das auf vielen DVD und Filmplakaten für diesen Film Shizukus ausgedachte Heldin mit dem Baron gezeigt wird... und die haben vielleicht insgesamt fünf Minuten Screentime XD

Ich fand es zumindest lustig das ich mal die "Origin" vom Königreich der Katzen mitbekam, aber ganz offen? ich fand die "tragische Geschichte" um die Figur des Barons und seiner Braut, bzw. die des Ladenbesitzers und seiner großen Liebe ein wenig arg kitschig, ich meine ich würde mein Leben nicht ner zweifelhaft anzusehenden Tinnef-Figur widmen XD

 

Fazit

Das Ende des Films ist eigentlich ganz okay, nur das sich zwei Kinder die Ehe versprechen fand ich etwas arg albern, wieso schaffen es Japaner nie einen einfachen Weg zu finden Liebe zu zeigen? Entweder sie wird garnicht gezeigt und man muss "Den Raum lesen" wie es so asiatische Sitte ist, oder es werden gleich Heiratspläne gemacht XD Wie wärs denn mal mit Händchenhalten und einen Kuss als Mittelweg? ^^; Doch das ist meckern auf hohem Niveau, und letztendlich hat mir dieser ruhige, aber sehr charmante Film gefallen, definitiv nicht Ghiblis großartigster Film doch absolut solide ^^

 

Oder was denkt ihr?

 

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