Man[n] liest Yaoi: Blue, Clean

Kames alternativer Titel:

Blau, Machen :-D

 

♥ Die Inhaltsangabe

Natsuki ist der beste freund von Shu, schon seit Ewigkeiten. Doch 

© Shinji Kotobuki, Blue. Clean, Tokyopop 2017
© Shinji Kotobuki, Blue. Clean, Tokyopop 2017

irgendwann bekommt Shu das Problem das er sich in seinen Mitschüler verliebt. NOCH problematischer wird es als er Natsuki diese Gefühle gesteht. Dieser reagiert verstört und überrumpelt mit Ablehnung, doch sehr bald einigen sich die Beiden wieder darauf "Freunde" zu sein, zumal beide das Hobby "Bonsai" haben, was nicht gerade häufig ist. Doch dann erscheint der feminine Toya auf der Bildfläche und neckt Natsuki damit das er und Shu schon "weit gegangen" sind... was den Burschen wiederum wurmt. Er steht doch schließlich nicht auf Kerle... oder doch?

 

Zitat des Bandes:

"Er war schon immer ein Affe, aber seit seinem Kahlschlag ist er der perfekte Primat!"

 

♥ Die Gedanken eines Kerls dazu Ö_Ö;

Offen gesagt war meine Erwartungshaltung wohl zu groß: Niemand hatte mir dieses Werk empfohlen, aber ich dachte es 

© Shinji Kotobuki, Blue. Clean, Tokyopop 2017
© Shinji Kotobuki, Blue. Clean, Tokyopop 2017

wäre ein ähnlich gutes Werk wie "Qualia unter dem Schnee", so von wegen menschlicher Beziehungen. Doch auch wenn die Bilder stark und die Geschichte bodenständig bleibt habe ich doch immer zu meckern: Die Dialoge sind größtenteils ziemlich geschwurbelt, sehr unnatürlich und ich würde definitiv nicht sagen das so Schüler reden. Alleine das ein homosexueller Junge seine "Liebesprobleme" mit einem Dritten bespricht und der das kommentarlos mitmacht wirkt einfach ein wenig zu künstlich als das ich nicht die Augenbrauen anheben müsste. Allgemein gibt es auch wieder diese "So gut wie jeder ist Schwul"-Struktur die mir selten zusagt, also vom realistischen Standpunkt aus gesehen. 

 

Die Checkliste:

-> Zwei Kerle auf dem Cover?

Ja, aber seltsames Cover allgemein... irgendwie anders als Andere aber naja, etwas nichtssagend

-> Irgendwo ein Mädel im Plott?

Ne nicht wirklich, wobei, wir haben eine Oma mit einem Satz und dann ist sie tot O_o;

-> Gibts ein typisches Mißverständnis?

So ein wenig, kann ich nicht komplett verneinen.   

-> Wie "körperlich" ist der Manga?

Zum Glück eher weniger, es gibt eigentlich nur eine Szene, und die ist halbwegs moderat

 

♥ Mein Urteil

Das sterben eines Familienmitgliedes war recht überraschend, ansonsten... hmmm ne. Man erfährt zu wenig über die Figuren, und das einer mal als Kind sexuell belästig wurde spielte nicht wirklich in die Handlung ein. Teilweise fand ich sogar den Text zu wild quer über das Bild verteilt, was das lesen für mich ernsthaft etwas anstrengend machte, was hat der Mangaka gegen Sprechblasen und Kästen? ^^ Kein totaler Ausfall, aber definitiv kein Vergleich zu den wirklich guten Werken die ich bisher aus der Sparte lesen konnte ^^

 

Bin ich zu streng? Oder wart ihr auch etwas ernüchtert beim lesen? Kommentare, Korrektur und Kritik gerne gelesen ^^

 

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Kommentare: 3
  • #1

    HotaruKiryu (Dienstag, 17 November 2020 13:00)

    Das sieht optisch ... nicht mal schlecht aus. Aber wenn du nicht so begeistert bist, kann ich das schon verstehen. Überzeugt mich also auch nicht völlig, aber eine nachvollziehbare Bewertung auf jeden Fall. Aber der Name klingt schon echt schön, muss man mal sagen.

  • #2

    Alacrity (Dienstag, 17 November 2020 17:02)

    So ein ähnliches Gefühl hatte ich beim Lesen auch - er war nicht übel, aber stellenweise etwas schwer nachzuvollziehen. Ist aber auch schon wieder ewig her und ich müsste ihn nochmal neu lesen... Ich kann mich aber daran erinnern, dass ich den Nebencharakter sehr interessant war. Über den Realismus kann man streiten, aber in dem Fall konnte ich darüber hinwegsehen~.

  • #3

    Norileaf (Sonntag, 03 Januar 2021 16:19)

    Da ich nun auch in den Genuss dieses Meiste- äh... Werkes kommen durfte:
    Zeichnungen: Ganz hübsch, aber dass die Hauptfiguren in der Highschool sein sollen und wie 11 aussehen, war für mich bis zum Schluss nicht ignorierbar.
    Plot: Viele Sprünge und Ereignisse, die nicht wichtig waren. Das Kennenlernen der beiden war in 2 Seiten abgehandelt, hatte aber eigentlich kein Gewicht. 2 Kästchen mit Erzähltext hätten das Gleiche gebracht. Es gab einfach zu viele Szenen, die die Geschichte nicht vorangebracht haben.
    In der Essenz: Junge verliebt sich in seinen besten Freund, der kommt nicht drauf klar, kurzer "Ausrutscher", man geht sich aus dem Weg und plötzlich merkt man, dass man ja doch verliebt war. Leider sehr abgelutschtes Thema ohne neue Elemente.
    Charaktertiefe: Die beiden mögen Bonsai.
    Druck (Tokyopop Version): Miese Qualität leider. Die Tinte ist teilweise so durch Papier geblutet, dass weißer Text auf schwarzem Hintergrund und Rasterfolien verschwommen wirken. Die Übersetzungsqualität war leider auch nur Mittelmaß. (Mein Favorit: "Ich bin auch schon so hart, dass mir gleich die Hose platzt.")
    Einmal lesen, wenn es WIRKLICH grad nix anderes gibt - OK. Ein zweites Mal lesen? Naaah... ^^"