Man[n] liest Yaoi: Fair Blue

Kames alternativer Titel:

"Fair Blublubblbubb...."

 

♥ Die Inhaltsangabe

Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen. Manche haben Taugenichts und Yakuza in der Familie, doch Tomoya hat ein 

© Asami Takahashi, Fair Blue, EMA 2019
© Asami Takahashi, Fair Blue, EMA 2019

ganz anderes Dilemma: Sein Zwillingsbruder ist ein halbwegs bekannter Schauspieler und so war seine Schulzeit geprägt von Mitschülern die Tomoya ausnutzen wollten um durch ihn an seinen Bruder heranzukommen. Das hat ihn zu einem ungeselligen, introvertierten Studenten werden lassen, doch dann kreuzt er den Weg von Taku Kaido, einem fröhlichen und unkomplizierten Theaterstudenten. Auch dieser verwechselt ihn zuerst mit seinem Bruder, doch zeigt auch nachdem das Mißverständnis aufgeklärt wird echtes Interesse an Tomoya. Kann der scheue Brillenträger sich für einen echten Freund erwärmen?

 

Zitat des Bandes:

"Ich bin das nicht gewohnt, aber ich wünsche mir, dass du die Initiative ergreifst, gern auch mit Druck und Gewalt" 

 

♥ Die Gedanken eines Kerls dazu Ö_Ö;

Da muss ich etwas grübeln. Im Prinzip ist "Fair Blue" eine dieser Yaoi-Geschichten die mir eher gefallen weil sie sich mit den Figuren beschäftigt: Tomoyas Bruderkomplex ist recht kreativ aber auch 

© Asami Takahashi, Fair Blue, EMA 2019
© Asami Takahashi, Fair Blue, EMA 2019

nachvollziehbar, zumal man auch dann später etwas über Kaidos Vergangenheit erfährt und die auch angenehm realistisch ist: Es gibt keine Verbrechen, keine albernen Rivalen oder allzu künstliche Mißverständnisse. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten der beiden Hauptfiguren bilden hier die größte Dynamik, doch ein wenig mehr "Geschichte" hätte ich mir doch gewünscht. So ist ein Theaterstück großes Thema und Tomoya erwähnt wie sehr es ihn berührt hat... das eigentlich Stück jedoch sieht man als Leser nicht, was ich etwas bedauerlich finde. Allgemein hätte ein wenig mehr passieren können, doch ich ziehe etwas seichten Realismus wohl allzu künstlichem Drama vor ^^;  

 

Die Checkliste:

-> Zwei Kerle auf dem Cover?

Irritierenderweise am ertrinken, aber es sieht immerhin farb- und zeichentechnisch nett aus ^^;

-> Irgendwo ein Mädel im Plott?

Es gab irgendwo 1-2 Gesichtslose mit einer ganzen Sprechblase, überhaupt gibt es aber keine vier Nebenfiguren im ganzen Band Ò_o; 

-> Gibts ein typisches Mißverständnis?

Ich hätte 1000€ gewettet das bei Zwillingen einer die "Ich spiele meinen Bruder" Klischeekiste spielt, doch das fiel tatsache weg, Respekt ^^v 

-> Wie "körperlich" ist der Manga?

Meeeh, im letzten Drittel geht es leider (für mich xD) sehr zur Sache, aber wem's gefällt ^^;

 

 Mein Urteil

Im Gesamtfazit würde ich diesen Manga als "oberer Durchschnitt" einordnen, die Geschichte beschäftigt sich mit den Figuren und baut keine albernen Klischees ein. Lediglich etwas mehr Kreativität wäre schön gewesen, und ein wenig WENIGER Haut hätte mir persönlich zugesagt XD 

 

Was ist euch denn eigentlich lieber? Hohe Dramatik mit der Gefahr für Kitsch oder doch eher seichte Storys die Gefahr laufen etwas zu dröge zu werden?  Kommentare, Kritik und Korrekturen gerne gelesen ^^

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Norileaf (Donnerstag, 15 Oktober 2020 17:32)

    Für mich ist der Plot einfach immer das A und O. Es gibt Geschichten, die irgendwie niedlich sind und ich lese sie, aber ohne packenden Plot les ich sie dann eben kein zweites Mal. Ich habe hier bei mit einen anderen Band der Autorin und auch der war "ganz OK" in dem Sinne. Leider reicht das vielen Lesern auch.(/_\) Allerdings haben mir die Zeichnungen sehr gefallen!

  • #2

    Ryusei (Freitag, 19 März 2021 16:09)

    Ich habe mir Fair Blue jetzt auch durchgelesen und muss sagen: Er ist okay.
    Nicht überragend, die Story in der Form kannte ich auch schon, aber als Einzelband ist er okay. Hab da schon viel schlechtere gelesen.
    Außerdem ist es auch mal ganz nett, nicht immer dieses künstliche Drama zu haben, sondern mal nachvollziehbare Beweggründe.
    Etwas tiefere Story hätte ich mir aber dennoch gewünscht.