Animelyse:

Ajin - Demi Human (Staffel 1)

Story:

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DIE SERIE SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

 

Also nochmal...

Ich hatte bisher ausschließlich positives über Ajin gehört, und ich selber dachte mir auch immer das die Ausgangslage ziemlich interessant klingt, doch hm... ich muss zugeben das ich hier nicht so begeistert bin wie ich erhofft habe.

 

Zuallererst: Ja die Optik ist nicht wirklich schön, das steifste CGI seit langem, man hat direkt Flashbacks zu Beserk, aber ich denke mir immer das ein guter Anime mit seiner Geschichte überzeugt, also lassen wir mal wie eigenwillige Optik außen vor... und konzentrieren uns auf die Story die für mich sehr verdächtig nach Elfen Lied und etwas Death Note duftet. Ajin hat dieses Anime-Sprachbild das ich "Krawatten und Konferenzräume" nenne.

Immer sitzen Firmenleiter und Regierungsdiener in dunklen Räumen und rekapitulieren und besprechen diverse Figuren, Zustände und Probleme, was nicht gerade neu oder frisch wirkt. Vor allem der Anzugträger Tosaki erinnert mich stark an Doktor Kurama aus Elfenlied.

 

Ein starker Bösewicht

Kommen wir mal zum großen Plus des Anime: Sato, der "Mann mit der Mütze" ist ein extrem unterhaltsamer und auch interessanter Bösewicht.

Immer wieder schafft es dieser eher älterliche Mann mich in den ersten Staffel zu überraschen: Anfangs wirkt er wie ein müder aber aufrechter Kämpfer, dann wie ein hinterhältiger Intrigant und auf einmal ist er sogar manisch -heiter wenn es um das töten seiner Gegner geht. Man ist NIEMALS sicher wie er in einer Situation reagiert, was für mich immer einen guten Schurken definiert, denn ist ein Bösewicht vorhersehbar, oder man kann ihn in eine Kategorie stecken wird er berechenbar, und das ist Sato nie.

 

Trotz seiner Kräfte bemüht er sich öfter um Manipulation, ändert seinen Charakter wie auf Knopfdruck vom harten Militäranführer zum sensiblen Opfer der Regierung, nur um dann lachend mit einem Gewehr um sich zu schießen. Wenn etwas den Plott voran brachte dann war es dieser sehr unterhaltsam geschriebene Antagonist... leider füllt er nicht den kompletten Anime aus....

 

Ein äh... Held?

Im Kontrast einer der merkwürdigsten Protagonisten den ich seit langem gesehen hatte... Kei Nagai ist für mich eine Figur bei der ich wirklich nicht wusste was ich von ihr halten sollte. Anfangs ist er der typisch unsoziale introvertierte Typ, und dann im Labor nachdem er gefoltert wird? Erklärt er lautstark und entschlossen das er keine Rache an seinen Peinigern üben will, also typisches Helden-Klischee One-o-One.

 

DANN aber wird er schon fast wie Light Yagami aus Death Note und testet kühl und faktisch seinen Ajin aus, und er sperrt sogar einen Jungen ein nur damit dieser ihn nicht in die "Wir retten die Welt"-Geschichte mit reinzieht um seine Ruhe zu haben. Alle diese Unvorhersehbarkeiten die ich beim Bösewicht schätze finde ich beim "Helden" eher anstrengend und unbefriedigend.

Überhaupt ist die ganze Ajin-Thematik etwas seltsam. Die Öffentlichkeit reagiert bei Menschen die Unsterblich sind als hätten sie eine seltene Krankheit. Würde nur ich an religiöse Fragen denken oder vielleicht nachfragen was es mit solchen Menschen auf sich hat? Auch das man diese Ajin so gnadenlos und geistlos foltert finde ich zu extrem. GROßARTIG Dumm fand ich ja auch die Szene als Kei ausbricht und zwei Ärzte mitten im Getümmel findet: Einer ist hilfsbereit und der andere meiner Ansicht nach DER DÜMMSTE MENSCH DEN ICH JE IN EINEM ANIME SAH: Da ist der Ajin frei und könnte ihn jederzeit und mühelos umbringen, und er? Er TUT nichtmal so als würde er einlenken, er sagt in etwa "Sobald wir dich wieder gefangen nehmen foltere ich dich doppelt"... was schon ziemlich fern der Intelligenz ist -.-; 

 

Auch das Frauen keinerlei Relevanz haben gefällt mir nicht (und erinnert mich negativ an Death Note): Die Handlangerin Shimomura ist kaum mehr als ein irritierendes Beiwerk zu ihrem Boss Tosaki und Keis Schwester verbleibt als Lockvogel in der Geschichte, was wirklich einfach nur uninteressant ist.

 

Fazit

Ajin Staffel 1 hat mir erstaunlicherweise zuviele Macken. Der Oberschurke ist sehr interessant, leider ist der Held für mich einfach etwas zu befremdlich geschrieben und der Plott wirkt auf mich sehr plump auf Rassismus ausgelegt, wie schon bei Black Bullet oder Elfen Lied. Vielleicht habe ich auch schlicht zu mehr erwartet, aber insgesamt fand ich die Staffel doch eher mau

 

Und ihr?

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Ryusei (Dienstag, 11 August 2020 12:52)

    Schade, ich mochte Ajin ziemlich gerne (wobei ich mich an dieser Stelle rein auf den Manga beziehe und nicht auf den Anime, der spätestens ab Staffel 2 echt nicht mehr gut war und von dessen CGI Animationen ich Augenkrebs bekommen habe). Es zählt zu einem meiner Lieblingsmanga, gerade weil ich den Antagonisten so unglaublich gut geschrieben finde. Auch Kei mochte ich tatsächlich.
    Aber wie du schon sagtest: Was mich zum Teil enorm gestört hat, war eben auch, dass es kaum weibliche Charaktere gab (das aus meinem Mund ist schon ein Wunder) und dass die einzigen beiden weiblichen Charaktere praktisch gar keine Relevanz haben. Insbesondere Shimomura, die einfach nur das Schoßhündchen von Tosaki ist (auch wenn später durch ihre Vergangenheit der Grund hierfür gezeigt wird).
    Im Großen und Ganzen mochte ich Ajin, aber der Anime ist echt nicht gut, besonders Staffel 2 ist einfach KOMPLETT anders als der Manga und verläuft auch in eine gänzlich andere Richtung, die mir persönlich nicht gefallen hat.