Animelyse: Ano Hana

Story:

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DIE SERIE SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

 

Also nochmal...

Nach über sieben Jahren schaut Kame mal wieder nen Anime mit Subs. "Dank" dem Voting hatte man mich also auf diese Serie losgelassen und man es war ganz schön seltsam sich wieder darauf einzulassen nur 95% des Bildes mitzubekommen weil man dauernd nachlesen musste was die da sagen. Außerdem ist es schon schräg diese quietschigen japanischen Sprecher zu hören, man könnte wetten die inhalieren alle Helium ^^; Werde wohl in meinem Alter kein Fan mehr davon, doch das soll ja den erlebten Anime nicht schmälern oder? ^^

 

Die Serie war ja doch relativ gehyped, und wie immer: Hab ich das Schlimmste erwartet XD Es ist wirklich so liebe Leser: Wenn euch 100 (oder von mir aus drei) Leute sagen "Alter diese Serie ist der HAMMA!" dann korrigiert sie nicht wegen der Gramattik sondern sagt euch "Okay, ich erwarte NICHTS!" Denn ich für meinen Teil hab früher IMMER "Den HAMMA" erwartet und wurde IMMER enttäuscht ^^; Ich schätze ich erwarte bei solchen Aussagen dann immer einen medialen Orgasmus oder eine Erkenntnis über das Universum, und da denke ich ist es sinnvoller kleine Brötchen zu backen und einfach davon auszugehen das alle unrecht haben. Eine positive Überraschung ist doch besser als eine negative, ne? 

 

"Ich rede als wäre ich drei Jahre alt :D"

Awww *schmerzend seuftz* ist es nicht irgendwann etwas nervig wenn weibliche Wesen über Fünf reden als... naja wären sie Fünf? "Menma mag das nicht! D:" als das Geistermädchen so anfing habe ich echt die Augen verdreht, denn dieses "In-dritter-Person-von-sich-reden" ist mir nun öfters aufgefallen und es nervt mich irgendwie wenn eine Figur so plump "verkindlicht" werden um irgend einen "Kawai" Faktor abzustauben.

 

Wobei ich in diesem einen Fall bei Ano Hana wohl rückblickend zugeben muss das es vielleicht etwas Sinn macht: Menma starb als sie klein war, warum sollte sich ihr Dialoglevel groß angepasst haben? Es versinnbildlicht wohl etwas das Zeitlose an ihrer Person, wobei das nicht ganz konstant oder logisch ist: Wenn es "zeitlos" wirken soll dann ist es okay wenn sie dieselben Sachen trägt die sie am Todestag trug, doch wieso ist sie gewachsen?

 

Weil ein Geisterkind wahrscheinlich nicht ganz zu dieser Liebes-Thematik gepasst hätte, ist mir klar. Warum aber ein Geist Duschen und Essen muss ist... irgendwie blöd, und wirkt auch ziemlich schwachsinnig aus meiner Perspektive. Auch das Menma ABSOLUT UND VOLLKOMMEN LÄCHERLICH GUTMÜTIG ist hat mich angekotzt. Ich HASSE es wenn Figuren agieren als wären sie eben ans Kreuz genagelt worden und auferstanden! òÓ Auch hier kann man vielleicht argumentieren das sie geistig auf dem Niveau eines unschuldigen Kindes verblieben ist, doch wäre es nicht VIEL interessanter gewesen hätte auch Menma miese Seiten gehabt? 

 

Alle anderen Charaktere hatten (vollkommen menschliche) Schwächen, jeder war in irgend einer Form egoistisch, berechnend, sogar teilweise grausam. Erinnert ihr euch an die letzte Folge als alle sich zu ihren Fehlern bekannten? Es hätte mir gefallen hätte Menma vielleicht auch etwas geknickt erklärt das sie irgendetwas bereut, und nicht eine art zweibeiniges MyLittlePony wäre <.< Seis drum...

 

Liebe über alle (Geschmacks)Grenze

Ein Punkt der auch nicht so ganz fruchtete war der faktor Liebe in der Serie. Es ist schwer für mich auszuformulieren, aber ich für meinen Teil finde diese Emotionen nicht ganz glaubwürdig. Also vorweg will ich sagen das ich es schon toll fand das die Figuren als Kinder relativ nachvollziehbar dargestellt wurden

Ich sah die Bande und dachte sofort "Ah jetzt kommt die ganze Freizeit-Kinderpalette" aber nein, die hocken in ihrem Clubhaus und spielen Computerspiele XD Im ernst, welche Kinder gehen denn noch raus und spielen Fußball? Es ist schon so das die neusten Kindergenerationen eben doch eher an einem Pokemon Spiel hocken, und ich mochte es das diese Figuren das auch taten und nicht künstlich etwas anderes fabrizierten.

 

Auch als Jinta sich zu seiner "Liebe" zu Menma bekennen sollte und natürlich verschämt das absolute Gegenteil behauptet erkannte ich diverse Parallelen zu meiner Kindheit wieder, weil Kinder eben so reagieren. Doch jetzt kommt der Knackpunkt: Nach sechs Jahren hat man noch solche Gefühle für ein kleines Mädchen?

 

Mal im ernst, jeder von uns hat sich mal in Kindertagen in irgendwen verschaut, das ist wohl natürlich, aber wie lange hielt das? Wie "ernst" war so etwas? Das nun 15(?) Jährige einem Mädchen nachtrauern als sie selber Neun waren wirkt einfach sehr unglaubwürdig für mich. Und RICHTIG übel war es auch als Yuikiatsu sich WIE SEINE VERSTORBENE LIEBE GEKLEIDET HAT!!!

Das ist auch ein Aspekt der absolut schnell unter den Teppich gekehrt wurde. Er kleidet sich wie seine verstorben Liebe... das ist NICHTS was man totschweigen sollte Oo Das ist eher was für Mediziner und langen Therapiesitzungen meiner Meinung nach, denn da geht es nicht mehr um Trauer sondern um ernsthafte und verstörende Verdrängungsprobleme. O0 Ich glaube die ganze Grundgeschichte hätte eher funktioniert wären die Kinder "Damals" 15 gewesen und wären "Heute" 21. Das erinnert mich nämlich an den (obszön guten) Ghibli Film Only Yesterday der eine ähnliche Vergangenheitsbewältigung thematisiert, DAS aber in den richtigen Zeitebenen schafft.  Eine Liebe unter Kindern die nach über einem halben Jahrzehnt beschäftigt... da hapert es bei mir in sachen Realsimus, sorry. 

Charaktere und Zeit

Die Serie ist mit 11 Folgen extrem kurz gewesen, so musste sich manches schneller entwickeln, doch manche Sachen wirkten seltsam lahmarschig. Zum Beispiel diese ganze "Wir glauben dir nicht das Menma neben dir steht" Thematik. Sie KANN GEGENSTÄNDE DUCH DIE LUFT BEWEGEN! Wieso 6-7 Folgen dieser Eiertanz wenn Menma das Ganze in zwei Sekunden hätte beweisen können?

 

Auch das sie das am Ende konnte wirkte nicht ganz stimmig für mich privat. Es wäre doch interessanter gewesen hätte man nie wirklich gewusst ob Memna nun da ist oder in Jintas Kopf existiert. So aber lässt sie ein Tagebuch herumschweben... naja. Auch die Eltern kamen etwas kurz und ungenügend in der Geschichte weg.

Zum Beispiel fand ich Jintas Vater sehr interessant. Erst habe ich mich total aufgeregt das er so betont fröhlich ist und Jinta alles durchgehen lässt... bis Jinta SELBST das schon hinterfragt, und so begann ich selber über diesen Vater nachzudenken: Er hatte seine Frau verloren und sein Sohn ist Sozial verkrüppelt... was bringt es da ihn zu bedrängen? Er nahm seinen Sohn sogar vor den Nachbarn in Schutz, was ich irgendwie rührend fand, denn er wird vielleicht begreifen das sein Sohn soviel Tod (Freundin, Mutter) eben nicht gesund verarbeiten kann, und hat vertrauen das er nochmal die Kurve schafft.

 

Menmas Mutter hatte auch nur wenige Szenen aber jede fand ich zumindest bemerkbar: Erinnert ihr euch daran wie Menma die Familie besucht und diese gerade über sie reden? Da sagt die Mutter lächelnd "Deine Schwester war ein kleiner Dummkopf, vielleicht merkt sie nicht das sie gestorben ist" und ich so: Wooow... das ist unfassbar bösartig xD Ich meine das sollte sicher süß gemeint sein, aber für mich klang es ziemlich arschig meine TOTE Tochter so zu beleidigen XD Ihr zusammenbruch später war wiederrum so extrem schnell und für mich überhastet, wieso gab man da nicht mehr Zeit ihren Umschwung zu zeigen?

 

Die Jugendlichen selber waren alle ok, wobei alle Stereotyp waren, oder erkennt ihr da keine Digimon-Charakterschablonen? Die Intovertierte, das Hipster Girl, der Comedy-Dicke, der Held und sein ärgster Konkurrent... nichts war daran neu, aber alle wurden ordentlich präsentiert, und jeder hatte (halbwegs) rationale Gründe so zu handeln wie er eben handelt.

 

Fazit

Man was habe ich gemeckert <<; Dabei hatte ich doch spaß daran die Serie zu schauen. Klar hatte sie einige Ecken und Kanten die man hätte glätten können, doch WELCHEM Seelenlosen Roboter läuft denn nicht in der letzten Folge der Rotz aus der Nase bei der großen Verabschiedung? Immerhin spricht die Serie erwachsene Themen an: Loslassen können, Vergangenheit abschließen und auch Selbsterkenntnis sind manchmal einfach etwas besser als Monster besiegen oder böse Organisationen verdreschen. In Ano Hana geht es auch vor allem um die Zukunft und soziale Hürden denen man sich stellen muss, und am Ende auch bestehen kann. Eine versöhnliche Aussage für den Abgesang an einen geliebten Freund, und deswegen ein guter Anime ^^

 

Wie ist eure Meinung?

 

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Kommentare: 1
  • #1

    HotaruKiryu (Dienstag, 11 August 2020 13:40)

    Ich habe Ano Hana etwa zeitgleich mit der angefangen. Nur hab ich mir direkt alle Folgen reingezogen, was ich meistens bei 11 Folgen Animes mache. Eigentlich fand ich die Idee der Story nicht schlecht. Nur hatte ich mir das Ganze wohl etwas düsterer vorgestellt. Im Großen Sinne teile ich deine Meinung auch. Mich hat der Anime auch sehr berührt, allerdings gab es auch Serien, die ich mehr mochte. Irgendwie nagt es an den Kanten, aber nicht so, dass ich sagen würde: "Boar, geh weg!"