Animelyse: Joker Game

Story:

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DIE SERIE SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

 

Also nochmal...

Joker Game, was für ein seltsamer Anime oder? Ich hatte keine so klare Idee was mich erwartet aber ich hatte schon eine gewisse Vorfreude: Spionage-Anime im Setting des zweiten Weltkriegs? Das ist doch mal was anderes als der zillionste Isekai oder der blödeste Harem-Schrott gell? Ich hatte mich auf eine gewisse "erwachsene" Handlung gefreut und... was bitte ist das für ein Figurendesign? 

Meine Güte, ich meine ich will nicht rassistisch klingen von wegen "Die sehen ja alles gleich aus" aber wenn ihr schon keine rosa Haaren oder Spiralfrisuren nehmt wie wäre es mit ner Brille oder nem Bart Leute? ^^; Ich denke der Punkt soll sein das man sich garnicht erst wirklich mit den Agenten identifiziert, zumal keiner von denen wirklich relevant ist. Ich meine das kann eine Stärke und eine Schwäche sein, in dem Fall... leider eher letzteres fand ich.

 

"Unsere Hauptfigur [LEER]"

Ich dachte wohl wie alle das der "Neuling" Sakuma der in der Geheimtruppe D-Kan anfängt unser Protagonist wird. Der etwas voreingenommene Soldat der zum Spion wird, plus einer schönen Doppelfolge zu beginn wo ihn seine Kollegen "Prüfen"...mit der Gefahr Selbstmord begehen zu müssen, echt charmant XD

Doch dann springt die Geschichte zwischen den Mitgliedern, Schauplätze und Missionen, und das hat Vor-und Nachteile finde ich: Man kann z.B. mit "wechselnden Hauptfiguren" mehr Spannung erzeugen. Man kann einen Agenten während seiner Mission sterben lassen, oder ihm einem grimmigen Schicksal ausliefern, ihn zum Verräter machen oder ähnliches, doch natürlich hat sowas auch Nachteile: Wir haben weniger Bindung zum Protagonisten der jeweiligen Geschichte, und fühlen uns vielleicht distanziert. Gerade in den letzten Episoden wird ja auch der "Chef" der D-Kan, Hauptman Yuuki etwas vorgehoben, von wegen größer Agent aller Zeiten, aber so wirklich viel weiß man nie über ihn, und ich selber fand ihn eher generisch und langweilig als Charakter. 

Das Problem an Joker Game ist für mich vor allem: Alle Agenten sind letztendlich erfolgreich. Keiner scheitert, keiner Stirbt, was vielleicht ein "Feelgood" Anime tun sollte, aber hier irgendwie ne Menge Spannung absorbiert, mir ging es so zumindest. 

 

Es war aber immerhin nett wie manche Agenten eingebaut wurden: In einer Episode begleiten wir keinen Agenten, sondern einem anderem Soldaten der wiederum in diese Agenten-Geschichte hineingezogen wird, so können diverse Episoden mit einigen netten Twists aufwarten, wenn schon keine so radikalen wie ich weiter oben vorgeschlagen habe. 

 

Detektiv Conan X James Bond ?

Im Kern sind die meisten Folgen diverse "Agent trickst andere aus"-Geschichten, nahe Detektiv Conan, wo wir in einer Episode z.B. herausfinden müssen wer von drei Résistance Mitgliedern der Verräter an die Deutschen ist. 

Wir haben ebenso eine Episode wo wir einen Mordanschlag aufklären müssen oder eine wo sogar eine gegnerische (aber ebenso japanische) Agententruppe versucht die D-Kan zu ersetzen. Einige dieser Episoden sind echt gut fand ich... doch man fühlt sich nie im Gesamtem zum Anime hingezogen. Zumal:

Japan!

Zweiter Weltkrieg!

Und die NAZIS sind die Bösewichter???

Ich meine ja natürlich sind die Nazis die Bösen wenn man es genau nimmt...nur Japan war im zweiten Weltkrieg ein VERBÜNDETER besagter Nazis! Ich fand das total unangenehm das dieser Fakt so "ignoriert" wurde und die Agenten meistens so "Ja also offiziell sind wir Verbündete aber inoffiziell spionieren wir uns aus" blubberten, ich meine natürlich war nicht jeder Deutsche und jeder Japaner automatisch ein Kriegsverbrecher, aber so zu tun als wären die Japaner eher für die Amerikaner und Franzosen gewesen halte ich für eine minimal fragwürdige historische Darstellung ^^;

 

Natürlich wird auch blinder Gehorsam und Tötungsbereitschaft behandelt und thematisiert, doch irgendwie fand ich Japan hätte da geschickter den historischen Stoff aufgreifen können. 

 

Fazit

Einige separate Episoden haben mir echt spaß gemacht. Diverse Kopfspielchen, doppelte Agenten oder falsche Fährten ließen einen manchmal angenehm mitfiebern. Das ich auch endlich mal wieder eine Animeserie hatte wo es keinen plumpen Humor, billigen Fanservice oder übertriebene Action gab war echt angenehm. Manchmal möchte man sich wieder etwas "ernster" genommen fühlen als Zuschauer. Doch die distanzierte und anonyme Art der Charaktere und die merkwürdige Weltkriegs-Thematik von Japan und Deutschland machen aus Joker Game doch eher einen "Netter Versuch" eines gelungenen Animes, als wirklich echter Erfolg :/

 

Oder wie seht ihr das?

 

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