Animelyse: Junji Ito Collection

Story:

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DIE SERIE SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

 

Also nochmal...

Gruselig schreiben ist so ziemlich das schwierigste überhaupt. Allgemein ist "Horror" ein schweres Thema, denn wir alle haben unterschiedliche Vorstellungen von Angst: Für jemanden mit Arachnophobie ist eine Spinne etwas schreckliches, jemand der Clowns nicht mag für den sind Zirkus-Geschichten sicher deutlich schauriger als für andere, und für mich wäre der größte Horror eine weitere Animeserie von Sword Art Online OO *Gänsehaut* Brrr genug von diesen bösen Fantasien. Junji Ito gilt als der Stephen King der Mangawelt, und ich privat hatte mit seinem Werk Uzumaki wirklich meinen Schauerspaß (hier nachzulesen)

Doch eine Anime-Adaption seiner Geschichten? Das schafft diverse Herausforderungen befürchte ich. Ein Manga/Comic hat ja nur limitierte Mittel um Horror dazustellen: Einzelne Bilder bei dem unser Geist die Lücken sozusagen ausfüllt. Doch ein Anime hat diesen "Luxus" nicht, und so wirken starke, gruselige Bilder eines Manga nicht unbedingt in animierter Form. Mein Erlebnis mit dieser Horror-Anthologie  war zumindest nicht einfach...

 

Comedy-Horror?!

Ich kann definitiv niemals in Worte formulieren wie mein erster Eindruck dieses Anime war: Ich sitze da, erwarte (nervös/freudig) Junji ito's Horrorversum auf mich einprasseln zu lassen... und die allererste Folge behandelt den morbiden Shuichi der dümmliche Streiche mit schwarzer Magie spielt... 

Ich meine ok: Manche seiner (multiplen) Geschichten waren "nett" oder "makaber ulkig" aber DEFINITIV nichts für meine Horror-hungrige Seele ^^; Manche Geschichten wie "Das Modemodel" oder "Der Hübsche Junge von der Kreuzung" fand ich sogar nur "erschreckend" schlecht, selbst die Adaption von Ito's gelobten werk "Tomie" entlockte mir nur ein gelangweiltes Schulterzucken. Das die Animation allgemein sehr zweckmäßig ist hilft wahrscheinlich nicht dabei einen stärkeren Eindruck zu bekommen.

 

Natürlich will ich zugeben das hier allgemein viel geboten werden kann, denn Ito's Palette an Grusel-Tropes ist recht groß: Abstrakte Insekten, Wahnsinn und auch Puppen, ich schätze jeder hat da mindestens einen Aspekt der einen privat schon beunruhigt. Meine Wenigkeit hat z.B. immer eine gewissen Grusel bei Ito's Body-Horror, wenn der Körper einer seiner Hauptfiguren sich verwandelt, verstümmelt oder sich schlicht gegen ihn wendet 

 

Wenige Einschränkungen

Toll ist die Struktur dieser Serie: Sie hat keine echte Hauptfigur, da die meisten Geschichten zusammenhanglos sind. Das heißt das auch die Helden der jeweiligen Geschichten sterben können (oder schlimmeres wenn sie Pech haben), so bleibt immer eine konstante Spannung pro Episode vorhanden. Gefallen hat mir auch das die LÄNGE der Geschichten variierte: So waren es zwar pro Episode zwei Geschichten, aber manchmal war die eine dreimal so lange wie die andere. Kurze Episoden wie die um das Kind das sich in eine schaurige Puppe verwandelte war sehr kurz, aber dafür umso denkwürdiger. 

Es gab auch sicher mehrere Geschichten die mir ernsthaft gefallen haben: "Der lange Abgang" war zwar eher sentimental als gruselig, aber dennoch sehr unterhaltsam. Episoden wie "Schüttelfrost" und "Die Stadt ohne Straßen" waren für mich herrlich bizarr und schaurig, und meine Lieblingsepisode "Der lange Traum" ist so abstrakt das sie mich ernsthaft angenehm-schaudert. Ich denke niemand wird alle 12 Folgen/24 Geschichten sehen und absolut keine gut finden, aber natürlich ist die Gefahr groß das auf jede Geschichte die einem gefällt eine folgt die einen eher langweilt oder gar verstimmt. 

 

Fazit

Zugegeben: Ich hatte mit mehr "starken" Geschichten gerechnet, doch ich schätze für mich privat teilt sich der Anime in 33% schwache, 33% langweilige und 33% starke Gruselgeschichten auf. Adaptionen von Gruselmanga und Gruselbüchern in Serien und Filme ist bekanntlich nie einfach, doch ich denke als kleiner Einblick in die Welt von Ito reichte diese Anthologie allemal. 

 

Oder seht ihr das anders?

 

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