Animelyse: Servamp

Story:

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DIE SERIE SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

 

Also nochmal...

Servamp ist für mich ein Anime den ich am liebsten nicht Analysieren würde. Mal kurzer Überblick: Interessante Aufmachung einer Action-Drama Serie mit Vampiren, eine neue Interpretation des Sieben Sünden Themas und ein wirklich erfrischender Bösewicht! Selbst die Hauptfigur hatte einige kreative Macken, und sein Partner war eigentlich ne ziemlich coole Sau. Dabei kommt bei mir immer und immer und immer wieder die Frage auf: Wieso ist dieser Anime dann so langweilig geworden? Ich habe mich lange nicht mehr so stark gelangweilt wie bei Servamp, und ausnahmsweise kann ich das nichtmal wirklich nachvollziehen :/

 

Sieben Sünden + 1

Also der Anime begann und ich fand Hauptfigur Mahiru klasse XD Das er beginnt wie anstrengend und nervig alles ist fand ich noch vollkommen üblich, das kannte man aus 100 anderen Serien. Doch seine Logik IMMER alles zu machen um DEN STRESS DARÜBER ZU DEBATTIEREN zu vermeiden war so herrlich sympatisch (und auf eine verquere Art logisch) das ich ziemlich grinsen musste, sowas hatte ich selten erlebt ^^

Auch sein Partner der faule und träge Ash war eine recht interessante Wahl für die Sünden, ich meine ich hätte eher mit Zorn oder Stolz als Sünde für den Partner gerechnet, doch dieser Kontrast war ziemlich gut, zumal Ash ja doch diverse Bad-Ass Momente hatte und dank seiner Kapuze ziemlich gut Designt war. Allgemein: Starkes Design aller Figuren fand ich! Alle wirken Bunt, optisch interessant und ziemlich eigenständig für das Auge.

 

Großes Plus für die Serie war auch der Oberschurke Tsubaki.

Ich schnalzte vor Respekt mit der Zunge vor der Pfiffigkeit der Serie: Tsubaki war die "achte" Sünde, was auf den ersten Blick unlogisch erscheint. Ich aber erinnerte mich das im Mittelalter TRAURIGKEIT als Todsünde galt (das wurde dann später durch Trägheit ersetzt), und statt die ganze Zeit Emo zu sein ist Tsubaki eher von Stimmungsschwankungen geplagt: So lacht er immer wieder dämonisch und irre nur um eine Sekunde später zu seufzen wie langweilig ihm das alles sei, eine sehr coole und interessante Art einen Bösewicht umzusetzen ^^ Zu schade nur das es dem Anime letztendlich nichts brachte...

 

Boys...love...drama???

Ich war die komplette Serie über sehr verwirrt über den Ton und die Struktur von Servamp: Statt wie bei Naruto oder Soul Eater auf die stumpfe Action zu gehen wirkten manche Beziehungen der Figuren sehr ähm... Yaoi-haft ^^; Ich meine ich habe auch Free! gesehen wo die Kerle Probleme miteinander hatten und sich emotional auf die Nase hauen nur um dann in Tränen auszubrechen, doch ist Servamp da dasselbe Genre??? Ò_O

Ja es gibt glaube ich keine drei weiblichen Figuren innerhalb des Plotts und selbst das sind unbedeutende Nebenfiguren, alle Sorgen sich um ihre Gegenseitige Freundschaft und Zuneigung... mir musste niemand dannach erzählen das Damen dieses Werk konzipiert haben ^^; Wobei ich es genial finde das sich eben mal andere Leute an anderen Genres austoben, auch wenn das Ergebnis etwas durchwachsen daherkam. Das versaut den Anime nicht. Was den Anime versaut ist das Tempo und das Charakterdevelopment.

 

Ich war nach den ersten zwei Folgen noch total bei der Sache: Wie sähe die nächste Sünde aus? Wie wäre sie vom Charakter? Und dann... kamen die Figuren wie Austauschware.

Alle Sünden sind nach gefühlt drei Episoden zusammen, keiner bekommt einen denkwürdigen Auftritt, absolut keiner wird näher beleuchtet (außer vielleicht Lawless nachdem er schon einige Episoden rumgurkte) und alles wirkt so Episch wie ein Kindergeburtstag beim Nachbarsbuben. Alle Helden freunden sich nach gefühlten zwei Minuten an und faseln von Freundschaft und Aufopferung das ich nur die Augen rollte, wer solle denn den quatsch nach einer handvoll Episoden glauben? Es wirkte als wolle man den Plott von fünf Mangabändern in zwei Folgen so schnell und gnadenlos durchprügeln um nur ja in der Geschichte vorranzukommen. Ich weiß NICHTS über die Sünde der Wollust All of Love, ich kann absolut nichts über Old Child sagen, alle werden einfach nur als Werkzeug der Geschichte hingestellt und dann erwarten die Macher das man als Zuschauer mehr als nen Pfifferling darauf gibt was mit den Figuren geschieht. Selbst Mahiru wird schnell zum 08/15 Helden der alle retten will, und all das wurde fürchterlich langweilig, schade :/

 

Fazit

Ich hörte von einigen das der Manga besser sei und das kann ich glauben. Hier wird alle hastig abgespult, dabei merkt man oft die frischen Ideen der Macher: Der Held kämpft mit einem Besen! Wie lustig ist das denn? Doch man bekommt keinerlei Chance die Personen mal etwas näher kennenzulernen, die Figurenriege füllt sich zu schnell und zu halbherzig, das ist eine Serie die definitiv daran scheiterte das man nur 12 Episoden nutzte, in 25 wäre vielleicht sogar etwas dabei rumgekommen, doch das hier? Finger weg.

 

Oder seht ihr das anders?

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    HotaruKiryu (Montag, 24 August 2020 13:58)

    Ich habe eine Freundin, die diese Serie über alles liebt. Frag mich nicht, ich versteh den Grund auch nicht so richtig. Eben weil das ganze so in eine komische BL-Richtung geht, wollte ich mir das dann doch nicht anschauen. Mein Cousin hat sich mal das Starterpack mit den ersten zwei Bänden gekauft, aber die lese ich erst dann wenn mir mal richtig langweilig ist und ich all seine Tokyo Ghoul-Bände durchhabe. Meine Freundin hat mir eben nur von dem ganzen guten Teil erzählt, aber dass es so öde wird ... meh. Das der Manga besser ist glaube ich auch, aber ob ich mir das antue ... na ja.
    Aber sehr gut erklärtes Review, endlich mal eine Meinung zu der Serie die nicht von einer Frau oder einem Hater kommt. Oder jemanden mit gar keiner Meinung, da bist du mir im wesentlichen mit deinen Reviews immer lieber.

  • #2

    Matsurika-chan (Montag, 24 August 2020 13:59)

    Ja, HIER ist die besagte Freundin.
    Also... Wo fang ich am besten an? Ich verstehe echt nicht, wie die Leute auf Boys Love Elemente bei Servamp kommen. Es gibt vielleicht einen Charakter: Sakuya, von dem man hart davon ausgehen kann, das er in Mahiru verschossen ist xD Aber ansonsten sehe ich in Servamp kein Boys Love. Höchstens einiges an Bromance, aber das ist für mich kein Boys Love ... Also keine Ahnung. Klar, die Serie ist extrem Männerlastig, aber wenn man den Manga liest, kommen auch ein paar wenige, aber dafür starke, weibliche Charaktere noch zum Vorschein.
    Ich hab den Anime zuerst gesehen und fand ihn gar nicht soooo schlecht. Was aber stimmt ist, dass der Anime wirklich versucht, in 12 Folgen gar sogar den Content von 8 Bänden unterzukriegen und das funktioniert einfach nicht. So haben sie im Anime nur die wichtigsten Szenen des Manga umgesetzt, aber vieles weggelassen und auch abgeändert. Zu der Backstory von All of Love und den Alisuin-Brüdern Mikuni und Misono gibt es seit letztem Jahr den Film Alice in the Garden, der die Handlung des 4. Bandes des Mangas erzählt, aber wo auch viel abgeändert wurde. So knüpft Alice in the Garden an das Ende des Animes an, wo schon Licht und Lawless dabei sind, während im Manga das ganze noch vor dem Auftauchen von Licht und Lawless stattfand.
    Der Manga ist wirklich um ein vielfaches besser als der Anime und ich kann den nur wärmstens Empfehlen.
    Die Charaktere im Manga machen eigentlich alle ein gutes Characterdevelopement durch und man erfährt von vielen die Hintergrundgeschichten. Im Laufe der Geschichte gibt es immer mehr Verknüpfungen und nach und nach fügt sich alles wie ein Puzzle zusammen. Auch nimmt im Manga die im Anime leider quasi am Rande erwähnte "neutrale" Organisation "C3" eine tragende Rolle, so befinden sich die aktuellen Bände alle in der C3 Arc. Dort dreht sich z.B. nun vieles um Tsurugi Kamiya, dem Ass der C3, der im Anime lediglich in Folge 5 vorkam und um Tsurugis beste Freunde Yumikage Tsukimitsu und Junichirou Kurumamori und um Tsurugis Beziehung zum Vize-Abteilungsleiter der Tokyoter C3, Taishi Touma, der einige dunkle Geheimnisse zu verbergen hat. Auch erfährt man im Manga warum Shuuhei Tsuyuki Vampire so hasst und das ein Mitglied von Tsubakis Abkömmlingen damit in Verbindung steht. Wie Anfangs erwähnt, spielt im Manga aktuell auch die Sünde des Zorns, der einzig weibliche Servamp "The Mother" eine tragende Rolle und wir haben z.B. mit dem Charakter Izuna Nobel auch einen anderen starken, weiblichen Charakter. Was ich an Servamp so liebe, ist vor allem einfach, das jeder Charakter einen nachvollziehbaren Grund hat, warum er kämpft. Kein Bösewicht ist Böse um des Bösesein willens. Jeder hat Gründe für sein Handeln, die einfach nachvollziehbar sind. Manch einer ist von Rache getrieben, ein anderer hat einfach zu viel schreckliches erlebt.
    Es kommen Themen hoch, wie Kindesmisshandlung, Verrat, Missbrauchsbeziehungen. Es geht um Dinge, wie wofür man eigentlich kämpft, das jeder Mensch zwei Seiten hat und noch viele andere, großteils auch echt Psychologische Dinge. Man wird quasi mehrfach in die Abgründe der "menschlichen" Seele geschickt, Weswegen ich den Manga auch so mag. Er schon seine Charaktere nicht. Es gibt viel Drama, aber auch sehr viel zum Lachen. Die Comedy ist im Manga zwar nicht SO heftig überzogen wie im Anime, aber auch genauso vorhanden. Vor allem die 4-Panel Manga, die es oft am Ende der Bänder gibt, sind sehr oft einfach nur zum schießen. Also wer wirklich verstehen will, warum die Serie so gut ist, der sollte den Manga lesen! Außerdem gefällt mir persönlich der Zeichenstil des Manga auch etwas ,mehr noch, als der Stil des Anime.

  • #3

    Matsurika-chan (Montag, 24 August 2020 13:59)

    Nochmal zum Film Alice in the Garden, Verzeihung, der kam dieses Jahr raus, nicht letztes Jahr, da hatte ich mich in aller Eile verschrieben gehabt.
    Und zur Vervollständigung: Die Trägheit heißt Sleepy Ash. Nicht einfach nur Ash.

  • #4

    Ryusei (Montag, 24 August 2020 14:00)

    Servamp hatte leider wirklich eine schlechte Anime Umsetzung, obwohl der Manga eine ziemlich gute Story zu bieten hat und durchaus Potential vorhanden war, welches leider nicht genutzt wurde.

    Man hat im Anime leider versucht die Handlung von ungefähr 7-8 Bänden in 12 Episoden zu pressen, was logischerweise nicht funktioniert hat. Hier hätte man für den Anime eine höhere Episoden Anzahl anvisieren sollen um die Story bis zu diesem Zeitpunkt wirklich gut unterzukriegen.

    Der Manga ist wirklich um weiten besser. Ich bin - auch wenn ich BL mag - nicht der Meinung dass Servamp in eine solche Richtung geht. Im Gegenteil, ich finde Servamp ist tatsächlich ein Manga, der es trotz überwiegend männlichen Charakteren schafft nicht ins BL-mässige abzudriften, selbst wenn einige, wenige Stellen durchaus grenzwertig sein können, aber ich habe das nie so wahrgenommen, eben mehr als dieses (übertriebene) Friendship Ding was in Anime jetzt nicht unüblich ist.

    Die Story im Manga ist auch besser und kommt auch wesentlich interessanter rüber. Gerade die Geschichte von All of Love, Mikuni und Misono nimmt beinahe einen ganzen Band ein, während man dass alles im Anime einfach komplett übersprungen hat (auch wenn später ein Film dazu kam, den ich mir tbh nicht angesehen habe). C3 wird hier auch mehr am Rand erwähnt, während sie im Manga eine tragende Rolle spielen und wichtig für die Gesamthandlung sind.

    Weibliche Charaktere gibt es zwar wenige, dafür aber wirklich gute - sowohl The Mother wie auch die Frau von C3 (ich habe ihren Namen vergessen) passen perfekt rein und sind interessante Figuren, bei denen ich mich freue wenn sie in den zukünftigen Bänden hoffentlich weiterhin oft auftauchen werden.

    Allgemein sind die Charaktere in Servamp sehr gut geschrieben - Sleepy Ash mochte ich am liebsten, besonders gut dargestellt wird im Manga die Beziehung zu Mahiru, vorallem weil die beiden am Anfang aufgrund ihrer Unterschiedlichen Charaktere nicht wirklich miteinander auskamen, sich aber gegenseitig beeinflussen und nach und nach auch in eine positive Richtung entwickeln. Außerdem ist Tsubaki ein sehr guter Antagonist - ich liebe es, wie er anfängt zu lachen nur um mitten drin abzubrechen und zu sagen wie ermüdend dass alles doch ist. Ich bin gespannt herauszufinden wer der Eve von ihm ist... gab ja schon ein paar wenige Andeutungen.

    Ich finde es Schade, dass ein so guter Manga eine solche Anime Umsetzung bekommen hat - hier wäre definitiv mehr Potential für eine gute Serie dagewesen, so muss ich sagen dass ich den Anime nicht empfehlen kann und jedem nur den Manga ans Herz lege.