Animelyse: Toradora!

Story:

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DIE SERIE SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

 

Also nochmal...

Jajaja! Animes und Hype, das ist wie Kaffee und Milch. Da wurde mir vorher gesagt das Toradora! Zitat "Der beste Romance Anime ever" ist... und ich verdrehte die Augen. Der Beste, ja klar. Ich meine manche Hypes kann ich nicht teilen aber verstehen wie z.B. K-ON!, aber manchmal schüttel ich nur den Kopf und wundere mich was jemand an Sword Art Online finden mag, also ging ich seeeehr mißtrauisch und mit seeehr gedämpften Erwartungshaltungen an Toradora! Was uns auch zur Tsundere bringt.

 

Eine Tsundere (aka keifiges Aggro-Weib) ist selten ein guter Stereotyp. Im besten Fall sind sie schlicht tollerierbar (Haruhi Suyzumiya), in den meisten Fällen plump geschrieben (Steins;Gate) und im schlimmsten Fall will man sie einfach nur mit Kraft erwürgen (Food Wars!


Oft ist der Fall so: Wir beginnen die Serie mit einer unsympatischen Aggro-Tussie die dann mal "Schwächen" zeigt (bzw. sich mal wie ein normaler Mensch benimmt) und ansonsten dann für bestimmte Szenen und Situationen wieder in die Aggro-Rolle fällt wie eine Person in ihr Bett.

 

Toradora! geht einen anderen Weg... vielleicht ist der Anime deswegen so gut?

 

Tiger, Tiger, hell entfacht...

Was hab ich in der ersten Episode noch geseufzt. Zicke und Grummelkopf lieben die Freunde des jeweils anderen, also soll da herumgekuppelt werden. Ich gebe zu wer nur die erste Folge von Toradora! gesehen hat und meint der Anime ist nicht doll... den kann ich 100% verstehen. Taiga als Tsundere ist füüürchterlich anstrengend und sehr unsympatisch, der arme Ryuuji bekocht sie, gesteht seine Liebe für ein Mädchen, räumt auf und er hört nur Gezicke! Beeindruckend das er sie nicht erwürgt hat O_o Doch Toradora hat eine UNFASSBARE Stärke: Die Gliederung der Handlung.

 

Manche Animes wollen in 12 Episoden zuviel Geschichte erzählen, andere haben NICHTS zu sagen und dümpeln 50 Folgen vor sich hin, doch Toradora? Toradora bespricht alles in 25 Episoden, steigert sich immer pro Folge und schafft es diese anfangs fürchterlich unsympatische Figur von einer Tsundere in eine der liebenswertesten Personen der Geschichte zu transformieren. 

Ich war verdammt beeindruckt das Taiga Aisaka immer und immer wieder ein kleeeein wenig menschlicher und freundlicher wurde... und NICHT bei jeder zweiten Szene wieder in eine keifende Aggro-Tussie verwandelt wurde. Ich begriff das diese kleine Dame dank ihrer Eltern so wurde wie sie war und erst durch die bedinungslosen Unterstützung und Freundschaft zu Ryuuji begann dauerhaft aufzutauen. Eine der schönsten Szenen der Serie ist die "Schwimm" Episode wo sich Ryuuji dann aufopfert und Taiga unter die Brust fasst nur um ihr das falsche Körbchen unterzudrücken... gleichzeitig komisch und doch irgendwie sehr symptomatisch für die seltsame Beziehung der Beiden.

Figuren entwickeln sich

Toradora ist viel Klischee: Klassenfahrt, Ferienhaus, Schulaufführung, das ist alles nichts neues. Wir haben die typische Tsundere, die typisch ewig heitere Sportskanone, den typisch ausgeglichenen Klassensprecher etc etc etc, doch "neu" war für mich das diese Figuren nicht auf ihren Klischees verbleiben: Der Klassensprecher Kitamura zeigt seine Frustration, die ewig heitere Minori gesteht sich ihre Wut ein, und selbst die berechnende Ami bekommt ihre sozialen Momente. Das alles wird in guten Geschichten verpackt die sehr klug und sehr durchdacht geschrieben sind.

Als Taigas Vater errscheint und Ryuuji sich um eine Aussöhnung bemüht war ich baff als jemand aussprach das er das alles wohl unbewusst machte um SEINE Vaterprobleme zum kompensieren. Das war total logisch, doch bis dahin nie so deutlich als das es mir aufgefallen wäre. Auch Ryuujis Mutter (schön geschrieben wie viele Figuren) die ihren Sohn ewig heiter zum Studieren animieren möchte wird schnell (und für mich unvorhersehbar) als jemand entlarvt der SEINE Wünsche auf sein Kind projeziert. All diese logischen aber überraschenden Offenbahrungen hielten mir die Serie auf einem konstant spannendem Niveau.

 

Fazit

Natürlich hat der Anime makel. Warum trägt Taiga ein Holzkatana? In der gesamten Serie wird es gerade zweimal benutzt! Auch das Ryuuji als kochender, fürsorglicher, aufoperungsvoller Bursche mit Putzfimmel dargestellt wird ist wohl nicht ganz aus dem Leben gegriffen. Doch alle Figuren werden dank der gut gegliederten Geschichte vollkommen ausgeleuchtet und es gibt wunderschön "warme" Momente wie z.B. Ryuujis Auftritt als "Weihnachtsmann"

Das er es auf sich nimmt Taiga einen Moment des Glücks zu schenken, und das Taiga wiederrum am Ende darauf besteht das er geht um SEIN (vermeindliches) Glück zu bekommen zeigt wie sympatisch und liebenswert die Charaktere sein können die man am Anfang noch eher augenrollend bedacht hat. IST Toradora! "der beste Romance-Anime ever"? Keine Ahnung, ich gebe zu ich bin da nicht so bewandert im Genre. Aber ich ziemlich klar sagen: Von den Romance Animes die ich bisher so kenne (Sekunden in MollClannadAno Hana) IST die Geschichte von "Tiger und Drache" wirklich eine der besten Anime seines Genres.

 

Oder wie seht ihr das?

 

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Kommentare: 2
  • #1

    HotaruKiryu (Mittwoch, 26 August 2020 13:19)

    Ich denke, du fasst es hier ganz gut zusammen. Romance ist für mich so ein Genre (und transparenter Begriff), dass allein nie zurecht kommt. Es wird immer mit Klischees und anderen Genres kombiniert, meistens mit Comedy oder Drama-Elementen. Mittlerweile erinnere ich mich gar nicht mehr so sehr an Toradora, was wohl an der vergangenen Zeit liegt. Ich habe den Anime vor gut 4 Jahren gesehen und kannte da selbst noch gar nicht so die Menge an Serien in dieser Richtung. Man soll Toradora doch aber gut heißen, dass es nicht auch auf einem super dämlichen Haremplot aufbaut und am Ende ins Nichts verläuft. Man kann schon wirklich sagen, das Toradora ein guter Anime ist und für sein Genre sicher auch. Aber es kann nichts gutes bedeuten, wenn ich mich nach so langer Zeit nicht mehr wirklich daran erinnere. Gewisse angesprochene Punkte sind mir noch in Erinnerung geblieben, aber sonst? Taiga ist ne Tsundere, aber das war es zum großen Teil auch schon. Man muss aber sagen, dass die Serie einen durchaus hörbaren Dub bekommen hat. Gute Bewertungen für Toradora sind für mich akzeptabel und nachvollziehbar - aber nicht die Wertung "bester Romance-Anime, yay".
    Sehr gutes Review, fasst es recht gut zusammen.

  • #2

    Yuki (Montag, 12 Dezember 2022 19:28)

    Ich musste nach der 4. Folge abbrechen, weil ich sonst mein Laptop ausm Fenster geworfen hätte.
    Taiga war mir sofort unsympathisch und dumm und verdammt anstrengend, sie wurde schnell zu meinem Hass- Charakter