Animelyse: Violet Evergarden

Story:

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DIE SERIE SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

 

Also nochmal...

Gibt es eigentlich einen Begriff für "Weltkriegs/Preußen-Böhmen-Deutsch-England-Anime?" Ihr wisst schon, sowas wie Pumpkin ScissorsSchwarzesmarkenAttack on Titan und sowas?

Ich habe zumindest keinen mitbekommen, aber ich mag diese Settings ab und an ^^ Violet Evergarden gehört für mich definitiv dazu, aber ich muss zugeben: So groß der Hype war, so sehr muss ich mich mit meiner Meinung dämpfen, wirklich genial oder glorreich wie manche den Anime machen wollen fand ich ihn nicht. 

 

Du musst viel lernen... du bist die Beste!

Ich dachte übrigens in den ersten zwei Episoden das Violet ein Android wäre, also eine Maschine^^; Das sie "nur" ein emotionsloser Kind-Soldat ist hat mich fast schon überrumpelt, ich meine wo "fand" denn  Dietfried (dat Name) Violet??? Aber okay, die Emotionslose junge Dame soll zwischen den Zeilen der Briefe-schicker die wahren Gefühle heraus-formulieren, man kann sagen was man will aber die Grundidee ist immerhin frisch ^^

Das Einzige was mich in der Narrative störte war dieser Sprung: In den ersten äh ich glaube fünf Episoden ist das Problem das Violet schlicht keine Gefühle erfassen kann und damit natürlich Probleme mit dem Briefe schreiben hat. Dann ein der nächsten Episode soll sie den unfassbar wichtigen Brief einer Prinzessin verfassen... das passt vorne und hinten nicht. Ich hätte die Episode mit dem Schriftsteller (ihr wisst, der mit der verstorbenen Tochter) gestrichen und lieber noch eine Episode gemacht wo Violet sichtbar geübter ist in ihrer Arbeit wird, das wäre natürlicher für ihre Entwicklung gewesen. 

Auch wenn ich zugebe das ich die Prinzessinen Episode großartig fand: Beide Herrscher senden diese typisch prosa-lastigen, blumigen Briefe und dann erst beginnen sie ernsthaft selbst zu schreiben, mit herrlich lustigen Kommentaren der Bevölkerung die deren intimen Briefedialog ja dank der Zeitung mitlesen. Ich habe ehrlich fett gegrinst als einige Soldaten seuftzten "Der Typ kann sich doch nicht so bescheiden geben, er muss rangehen!"

 

Heulen vorprogrammiert

Die meisten Episoden waren nett, wenn auch etwas bekannt: Wir haben einige Arcs um Violets Kolleginnen, und auch das Finale der Serie war ein wenig seltsam Action-lastig, nicht übel aber es wirkte ein wenig seltsam für diese Art Geschichte. Die zwei besten Episoden die mich wirklich zum schniefen brachten waren zwei nacheinander: Die mit der sterbenden Mutter und ihrer Tochter war natürlich die eine. 

Ich gebe zu gerade das Ending mit den Zeitsprüngen brachte mich schon etwas zum schniefen, auch wenn etwas in mir argumentierte das die Mutter die Zeit lieber mit ihrer Tochter hätte verbringen sollen, aber ich fand die Grundidee schon toll. Die Episode danach, der Brief des sterbenden Soldaten an sein Schätzchen war auch furchtbar deprimierend, hat mir aber auch wegen dieser harten Realität sehr gefallen, man wollte diesem einem, fast unbekanntem Charakter sein Happy End gönnen, und war dann ehrlich mitgenommen als er wirklich verstarb. 

Aber abgesehen von diesen beiden Episoden fand ich Violet Evergarden "nur" ok, und ich habe einen fiesen Verdacht wieso ein sehr großer Hype da war: Die Optik. Ich finde den Inhalt solide, manchmal wie erwähnt etwas holperig aber wo hat man bitte mal einen optisch so wunderschönen Anime gesehen? In den Schneelandschaften wird einem vom zusehen kalt, und eine Herbstszene in einer Hütte lässt einen fast den Kamillentee auf der Zunge schmecken. Doch wie immer: Optik ist schlicht nicht alles.  

 

Fazit

Ich klinge wohl strenger als ich bin ^^ Violet Evergarden ist ein optisch wundervoller und in manchen Episoden herzzerreißender Anime der eine frische Idee ausspielt, ganz anders zu diversen Isekais und Harem-Serien die derzeit so beliebt sind. Er ist dabei recht solide, wenn auch nicht immer inhaltlich clever, doch wer etwas dramatischen Slice of Life mag der wird hier 100% selig, der Rest (wie ich) wird denke ich auch sagen das das ansehen nicht großartig aber "ok" war ^^

 

Oder habt ihr eine andere Ansicht?

 

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Kommentare: 1
  • #1

    HotaruKiryu (Mittwoch, 26 August 2020 13:53)

    Sich von der Optik zu blenden lassen, ist bei Kyoto Animation doch normal. Sie nehmen sich auch sehr viel mehr Zeit als andere Studios und stellen ihre Mitarbeiter sogar selbst ein, was nicht so üblich ist in der Branche. Ansonsten war Violet dennoch eine der besten Serien, die sie in den letzten Jahren rausgebracht haben. Zugegeben - das ist neben Serien wie Free oder Chuuni gar nicht so schwer. Mich hat der Hypetrain damals auch etwas mitgenommen, aber ich mag Violet heute immer noch und gerade die zwei Folgen die du ansprichst waren so übel. Die Action hat mich später auch etwas verwirrt und ich sehe bei deinen angesprochenen Kritikpunkten doch Wahrheit. Ich könnte mir vorstellen, dass Violet in der Novel ein paar Kapitel mehr hatte, wo sie sich noch entwickelt hat. Aber ich mag dieses Review, du hast diesen Anime ja auch nicht zu sehr zerfetzt. Alles gut.