(Und irgend ein deutscher Zusatztitel den eh niemand erwähnt ^^;)

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DEN FILM SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

Von "Your Name" war ich nur so durchschnittlich angetan. Makoto Shinkai hat für mich seit seinem Hype irgendwie an Charme verloren, auch wenn dafür niemand wirklich etwas kann. Ich dachte dennoch "Was solls" und schaute mir gleich den neusten "Hit" von ihm an, und da sind wir.

Zuallererst: Optisch ist dieser Film wieder großartig. Wie schon Your Name ist alles wundervoll lebendig und schön anzusehen, schaut nur alleine dieses Reisomlette! OoO Mir gefällt Weathering in sache "Look" glaube ich sogar etwas mehr weil der Kontrast zum anfangs grauen, regnerischem Tokio zum farbenfrohen Sonnenschein-Tokio noch eine Spur dramatischer und mächtiger war. Doch der schönste Film kann nichts taugen ohne eine gute Geschichte. Wie gut ist sie denn?

Die Geschichte beginnt mit Hodaka der von zuhause wegläuft... und großes großes großes Plus an den Film: Man erfährt nie konkret wieso. Keine Ahnung, ich denke es wird angedeutet das ihm sein Umfeld und Alltag einfach Probleme bereiten, doch es wird nie klar ausgesprochen und ich fand da kann man sich insgeheim mehr damit identifizieren. Ich glaube vor allem in seiner Altersklasse wollten wir instinktiv mal unserem Alltag entfliehen, und wir brauchen keinen konkreten Grund im Film, wir können uns selbst einen dazu dichten als Zuschauer, manchmal schätze ich solche Kniffe.

Die ersten 20 Minuten beschäftigen sich tatsächlich auch mit ihm obdachlos in Tokio und erst dann, nach und nach kommen wir überhaupt zur weiblichen Hauptfigur Hina die Geldprobleme hat. Hat sich zwar etwas Zeit genommen aber hey: Im Gegensatz zu Your Name REDEN beide Figuren mal DIREKT miteinander und lernen sich DIREKT kennen, da kann ich denen zumindest deutlich eher ne Verbindung abkaufen als die beim Vorgängerfilm.  

Mäkeln könnte ich maximal das Hina ein wenig zu freundlich, hilfsbereit und nett daherkommt, aber ich denke das war noch im toleranten Bereich und ich will nicht künstlich Macken suchen wo keine sind. Ich sage nur: Für jemanden der Minimum soviel ärger wie Hodaka an der Backe hat PLUS einen kleinen Bruder ist sie ein wenig zu sorglos dargestellt meiner Ansicht nach. Apropos Bruder...

DAS ist das was ich 100% im Hinterkopf behalten habe ist: Die Nebenfiguren in "YOUR NAME" fand ich etwas seicht und eher vergesslich. Die in Weathering? Die mochte ich hingegen ehrlich gesagt fast alle xD

Der alte und etwas verlotterte Keisuke der wie der junge Protagonist sein Leben nach dem Tod seiner Frau wieder langsam auf die Reihe bekommen muss, seine Nichte Natsumi (Die ich privat eigentlich auch sofort als Geliebte eingestuft hätte wie Hodaka xD) die versucht in der Jobwelt Fuß zu fassen und natürlich auch Hinas Bruder, der kleine Casanova Nagi, dessen "Freundinnen" schon ein zwei Lacher bei mir erzeugten XD Alle hatten einen kleinen Arc, oder zumindest soviel Zeit zu scheinen um ihre Motivationen klar zu zeigen, was mir sehr gefallen hat. Sie wirkten nie wie vergessliches Beiwerk, sondern wie fester Bestandteil der Geschichte, eigentlich der SINN der Nebenfiguren. Vor allem der "Held" Hodaka nahm sich an jedem der Drei wohl bewusst und unbewusst ein Beispiel und einige Lehren für sein Leben ^^

Zum Glück wurde das Thema "Distanz" auch nur fast am Schluss in Shinkais Film eingebaut: Hinas "Himmelsgefängnis" nahm nicht allzu viel Raum in der Handlung ein und ich fand es super interessant das man wirklich mit "Tokio ist unter Wasser" Geschichte voranschritt XD 

Ich hatte vermutet alles renkt sich schon typisch magisch zu einem "Mega Happy End" zusammen doch hier kommt noch eine Spur Klima-Message ins Spiel und ja: Tokio wird verdammt weil diese Beiden sich lieben, was ich immerhin erfrischend als Ende fand ^^ Man müsste ja erstmal nachdenken WIESO es dauernd regnete, und das war definitiv der Menschheit zuzuschreiben, und nicht den beiden Hauptfiguren.

Ich hatte im Gespräch mit anderen noch das Argument gehört das die Polizei viel zu aggressiv und übertrieben reagierte und jaaa... definitiv, aber mich störte es nicht wirklich, es eskalierte halt dank der Schusswaffe immer etwas arg schnell ^^; Ich war zumindest froh das die Geschichte wirklich mal anders strukturiert war als "Figuren müssen Distanz überwinden" und die Optik und die Nebenfiguren erledigten den Rest. Für mich wirkte Your Name fast wie eine Probe, und Weathering wie das verfeinerte Endprodukt ^^

Aber wie seht ihr das?