Wir schlagen ein weiteres wichtiges Kapitel der Videospielgeschichte auf. Ein Kapitel, das in einer weit entfernten Vergangenheit beginnt, in einer Zeit, an die sich wahrscheinlich fast keiner von euch erinnern kann: Wir schreiben das Jahr 1986, in dem gleich zwei monumentale Ereignisse stattfanden - nähmlich meine Geburt und die von "Metroid"

Unter der gestrengen Aufsicht von Gameboy-Erfinder Gunpei Yokoi entwickelt Nintendos "R&D1" in Zusammenarbeit mit "Intelligent Systems" das erste Metroid für das "Famicom Disc System"

In Gestalt einer zunächst namenlosen Figur landen wir auf dem Planeten Zebes, wo sich dem Spieler ein verwirrendes Gängelabyrinth entgegenstellt. Die Aufgabe lag nun darin, die Gänge zu erkunden, durch das Auffinden neuer Ausrüstung immer tiefer vorzudringen und die Weltraumpiraten und deren "Chefin" Mother Brain aufzustöbern und auszuschalten.
Kleines Detail am Rande: Im Gegensatz zur Discsystem-Fassung wurde für die europäische und amerikanische NES-Fassung darauf verzichtet eine Batteriespeicherfunktion einzubauen. Da das Spiel nämlich in Japan kein großer Erfolg war ersetzte man diese Funktion für die dortige NES-Fassung durch ein Passwortsystem.

 

1991 folgt dann "Metroid II: Return of Samus" für den Game Boy, wo die Föderation die Ausrottung der Metroids anordnet.

Die Jägerin Samus Aran wird auf den Heimatplaneten der Metroids geschickt um für deren Ausrottung zu sorgen. Im Folgenden kämpfen wir uns wie im Vorgänger tiefer und tiefer in den Planeten hinab, treffen auf Metroids in verschiedenen Entwicklungsstadien und stehen am Ende der "Metroid-Queen" persönlich gegenüber. Ein weiteres Mal fehlt eine In-Game-Karte, dafür wurde mit "Metroid II" auch bei uns ein Batteriespeicher etabliert.


 

Im Jahr 1994 springt Metroid auf das SNES über: "Super Metroid" erscheint. Natürlich schülpfen wir wieder in den Anzug von Samus Aran. Kurz nach ihrem Verlassen wird eine Weltraumforschungsstation vom Anführer der Weltraumpiraten - Ridley- überfallen. Der verschleppt  von dort eine Metroidlarve und zerstört die Station. Der Bösewicht flüchtet mit der Larve zur wiederaufgebauten Basis auf Zebes. Wieder müssen wir gegen die Piraten in die Schlacht ziehen, die großen Areale durchstöbern und uns am Ende gegen die wiederbelebte Mother Brain durchsetzen.

Meine Eindrücke

Das erste Metroid gehört für mich zum NES dazu, genauso wie etwa "Mario" oder "Castlevania". Das Spiel hat natürlich so seine Schwächen. Ungenaue Kolissionsabfrage, viele Gänge, die einfach ins Nichts führen (was wegen der fehlenden In-Game-Karte umso verwirrender ist) - wobei man da aber als NES - Spieler sicher abgehärterter ist. Eine fehlende Karte fertigte man sich einfach selber an: Dazu nahm man einfach ein Blatt Papier und Stift in die Hand und zeichnete Raum für Raum und Gang für Gang auf. Die große Stärke des Spiels liegt in der Atmosphäre. Es sollte eine Atmosphäre von Einsamkeit, Orientierungslosigkeit und Angst vermittelt werden - und genau das wird auch geschafft. Dazu trägt natürlich das Game-und Monsterdesign bei, liegt aber genauso am düsteren Soundtrack. Dazu kommt noch, das das Erfolgsgefühl enorm ist, wenn man doch wieder einen kleinen Verschlag findet, durch den man weiterkommt. Geübte Spieler flitzen unter 60 Minuten durchs Spiel und werden dafür belohnt - Samus Aran ist eine FRAU!!! Gott, damals gabs noch echte Überraschungen^^

Auch Teil 2 verfügte leider noch über keine Karte, dafür aber über eine nützliche Batteriespeicher-Funktion... das Passwortsystem aus Teil 1 nervte schon etwas XD
Interessant fand ich die Sache mit den Metroids in verschiedenen Entwicklungsstadien. Noch dazu bleibt einem keine andere Wahl - will man das Spiel schaffen, MUSS man eine bestimmte Anzahl an Metroids vernichten. Nur so kommt man immer weiter voran. Einsamkeit wird auch hier wieder groß geschrieben. Ich persönlich fand das Gängelabyrinth noch um einiges verwirrender als im Vorgänger. "Metroid II: Return of Samus" ist auf jeden Fall ein Sammlerobjekt und sollte in keiner gut sortierten GB Sammlung fehlen.
Womit wir nun zum furiosen SNES-Spiel "Super Metroid" kommen. 1994 hiefte Nintendo eines der besten Spiele aller Zeiten auf ihr System. Die aufgebohrte 16Bit Optik gefiel sehr. Insgesamt sechs große Areale gab es zu erkunden, eine übersichtliche Karte erleichterte diesmal das Vorankommen beträchtlich. Der Soundtrack passt perfekt zum Geschehen und hält einige Ohrwürmer bereit, die beklemmende Atmosphäre dieser "Weltraumoper" fesselt ab der ersten Sekunde. Die Welt von "Super Metroid" ist vom Design her perfekt ausgetüftelt und sorgt dafür, das ich immer vorankommen will.
Nintendos "Super Metroid" ist bis heute unerreicht - und macht vor Allem in der Big Box samt Spieleberater eine exzellente Figur im Regal.
 
Wie geht es weiter? Teil 2 folgt...
 

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Kommentare: 1
  • #1

    kameskram (Donnerstag, 07 November 2013 10:42)

    Der Pirat hieß "Ridley"? Das kann ja nur eine Anspielung auf die Heldin der Alien Filme RIPLEY sein ^^ Hat nur mal Super Metroid auf dem Snes gespielt, lustigerweise wusste ich selbst damals noch nicht das Samus eine Dame ist ^^

    Schön aber das dir so zugesagt hatte, schöner Bericht ^^