Finale! Im zweiten Part sprachen wir über Teil 4-5-6, doch war das schon alles? Mitnichten...


Wie viele andere langjährige Spieleserien hat auch Resident Evil mit der Zeit einige Ableger, Remakes und sogar auch ein Prequel abbekommen. Einige davon will ich hier genauer studieren.

Einsteigen will ich bei diesem Thema gerne bei einem Teil, der oft untergeht: Resident Evil - Code Veronica.

Resident Evil - Code Veronica erschien im Jahr 2000 und war eine Originalentwicklung für Segas Dreamcast, wurde später jedoch unter dem Titel "Code Veronica X" auch für PS 2 umgesetzt. Darüber hinaus ist das Spiel Teil der "Resident Evil HD Collection".


Für die Story schlüpfen wir in die Rolle von Clair Redfield. Die Suche nach ihrem Bruder Chris führt sie in die Pariser Zentrale von Umbrella. Dort wird sie jedoch festgenommen und auf die Insel Rockfort Island gebracht und inhaftiert. Schon bald nach ihrer Ankunft wird die Insel jedoch angegriffen und Clair kann fliehen. Auf ihrer Flucht trifft sie den ebenfalls inhaftierten Steve, der uns zeitweilig unterstützt. Im Zuge der Flucht von der Insel, auf der der T-Virus ausgebrochen ist, machen wir auch Bekanntschaft mit Alfred und Alexia Ashford, Nachfahren einer der Gründerfamilien von Umbrella

Code Veronica war das erste Resident Evil, das auf die festen Perspektiven und vorgerenderten Hintergründe der Vorgänger verzichtete und stattdessen auf Echtzeithintergründe setzte, was dynamischere Kameraschwenks erlaubte.

Im Jahr 2002 erschien exklusiv für Nintendo Gamecube das Prequel "Resident Evil Zero", welches zeitlich gesehen noch vor Teil Eins spielt.

Zur Aufklärung ungeklärter Vorfälle wird das S.T.A.R.S. Bravoteam in den Raccoon Forest geschickt. Der Einsatzhelikopter stürzt jedoch ab. Das komplette Team überlebt den Absturz, steht jedoch nun ohne Ausrüstung da. Beim Auskundschaften des Geländes stößt das Team auf einen Gefangenentransporter und viele Leichen. Vom Gefangenen selbst fehlt jedoch jede Spur. Rebecca Chambers, jüngstes Mitglied des Teams, begibt sich auf die Suche und wird in einem stillstehenden Zug fündig. Als der Zug jedoch plötzlich losfährt müssen sich beide zusammentun, um sich gegen Zombies zu wehren und Stück für Stück voranzukommen. Im Vordergrund der Neuerungen stehten das "Buddy Feature" zwischen Rebecca und dem Sträfling Billy Coen sowie das Fehlen jeglicher aus den Vorgänger bekannten Itemkisten - man legt überflüssige Items einfach auf den Boden.


Wir springen nun einige Jahre vorwärts, ins Jahr 2012, als Resident Evil Revelations für den 3DS erschien und im Jahr 2013 für PS3, 360 und WiiU umgesetzt wurde. Die Story ist zwischen den Ereignissen von Teil Vier und Teil Fünf angesiedelt. Um die Handlung des Spieles voranzutreiben wird zwischen verschiedenen Teams gewechselt, wieder mit dabei sind Jill Valentine und Chris Redfield sowie neue Figuren.

Das Spiel zog einen Nachfolger nach sich, der als Download in Vier Episoden konzipiert war und für PS3,PS4,PSVita sowie Xbox360 und XBox One erschien und auch als Discfassung in den Handel kam. Wie auch im ersten Revelations teilen sich wiederum zwei Teams die Handlung. Clair Redfield ist mit Moira Burton unterwegs und Barry Burton - erstmals seit Teil Eins wieder dabei- wird von der kleinen Natalia begleitet. Das ganze hat ungefähr vier - sechs Stunden Spielzeit und bietet verschiedene Enden.


Das Resident Evil Universum bietet auch Platz für einige Lightgunshooter. Als (meiner Ansicht nach) einzig gelungener nenne ich hier Resident Evil - The Darkside Chronicles, in dem man viele tolle Momente der Resiserie wiedererlebt, verpackt in eine durchaus launige Rahmenhandlung.


Zum Abschluss noch ein Remake: Auch für Gamecube erschien ein Remake vom Ur-Resident Evil. Die Neuauflage wurde optisch ordentlich aufgebohrt und bietet auch einige Erweiterungen gegenüber dem Original an.

Meine Eindrücke

Code Veronica ist für mich eine klassische Medaille mit zwei Seiten. Machen wirs jetzt mal anders und fangen mit den negativen Seiten an. Der Wechsel von vorgerenderten Hintergründen auf Echtzeit war eine Generation zu früh. Sicher machte sie dynamischere Perspektivenwechsel möglich, aber sehr oft verschmierte die Grafik einfach oder wurde nebelig. Hinzu kommt, das das Spiel generell viel zu dunkel abgestimmt ist. Speziell in den Abschnitten in der Arktisstation erkennt man teilweise absolut rein garnichts, wenn man am Fernseher nicht tüchtig die Helligkeitsstufe anhebt. Zweiter großer Minuspunkt - Oft stellt einen das Spiel vor Situationen, die man unmöglich erwarten kann und beim ersten Spielen keine Möglichkeit hat, sich darauf vorzubereiten. So kann es beispielsweise passieren, das man plötzlich ohne Munition vorm Endboss steht, gespeichert hat und nicht mehr zurück kann. Mit anderen Worten, das Spiel setzt manchmal fast voraus, das man es kennt, noch bevor man es spielt. Und wenn man in so eine "Falle" tappt kann das ganz schnell zum Frust führen.

Positiv - DIE STORY!!! Storytechnisch geht Code Veronica in genau die Richtung, in die es gut gewesen wäre. Man erfähr viel über die Gründung von Umbrella und auch dessen Gründer und der Standortwechsel von den Anwesen auf Rokfortisland in die arktische Forschungsanlage ist auch toll. Mir gefiel auch, das man sowohl mit Clair als auch mit Chris Storyabschnitte spielen konnte.


Resident Evil Zero setzte wieder auf feste Perspektiven und vorgerenderte Hintergründe, was die Optik echt sehr sehenswert machte. Der Wechsel zwischen Rebecca und Billy zum lösen von Rätseln und Austauschen von 

Objekten funktionierte anständig. Beide haben auch unterschiedliche Fähigkeiten - Rebecca kann Kräuter und Chemikalien mischen, Billy kann dafür schwere Gegenstände verschieben. Was mich extrem gestört hat, war, das das Spiel die Rätselphysik teilweise änderte, wie es gerade lustig war. So kommt es vor, das man sich zum Erreichen eines Gegenstandes auf die Schultern von Billy stellt, während man ein anderes mal ein komplexes Rätsel lösen muss, um an einen Gegenstand zu gelangen, der tiefer gelagert ist. Auch die Perspektiven sind nicht immer gut gewählt, so kann es vorkommen das man hin und wieder ne Tür übersieht. Das Ablegen von Items auf dem Boden hat mich noch nie gestört, da man angezeigt bekommt, wo man was abgelegt hat.

 

Das erste Revelations war eigentlich ziemlich gut. Die Optik war anständig, auch die Atmosphäre hat wieder gestimmt - dank des Schiffsszenarios. Der Storyrelevante Wechsel zwischen den Teams ist mir da schon eher ein kleiner Dorn im Auge. Richtig beschissen ist jedoch Revelations Zwei. Technisch und vom Umfang her merkt man dem Spiel richtig an, das es ein Downloadtitel ist. Echt beschissen fühle ich mich aber wegen zwei Dingen. Erstens: Das Teamfeature ist so dermaßen aufgesetzt und dahingeschludert das es wirklich weh tut. Die eine rührt keine Waffen an, hält dafür die Taschenlampe und leuchtet. Die muss auf Zeug leuchten, die ich mit freiem Auge leicht sehe, aber Clair kann das gläzende Zeug erst nehmen, sobald Moira es angeleuchtet hat. Und das ist der ganze Zweck von Moira. Weil Clair (plötzich) zu blöd ist, um ne Waffe UND ne Lampe zu halten muss sie Moira mitschleppen. Heute muss man ja unbedingt im Team unterwegs sein. Barry schafft es hingegen, ne Lampe zu benutzen UND seine Waffen. Da wirds sogar noch lächerlicher, denn Natalia muss nur auf das zeug ZEIGEN. ZEIGEN!!!!!!

 

Und zweitens: Das zeitversetzte spielen der Teams ist ne nette Idee, aber ich spiele eigentlich mit beiden Teams immer die Selben Umgebungen durch. Das nervt sogar auf die kurze Spielzeit. Des Weiteren gewinnt Revelations 2 den Preis für die lahmarschigste Fluchtsequenz der Serie.


Am Ende will ich deutlich betonen, wie toll das Remake von Resident Evil für Gamecube ist. Optisch war es damals echt ganz vorne mit dabei und ist auch heute noch sehr schön anzusehen. Vom Spielprinzip her hatte sich ja nichts geändert - wieso auch? Das man nicht nur eine optische Politur machte sondern auch frische, neue Inhalte reinsteckte indem man das Spiel um diverse Bereiche erweiterte und auch neue Gegnertypen einbaute passte richtig gut. Für mich ganz klar DAS Remake, das man gespielt haben muss.

Die Resident Evil Reihe hatte über die Jahre viele Höhepunkte - dümpelt aber momentan auf Tiefstniveau dahin. Man muss sich zu den Wurzeln rückbesinnen (und das meine ich wörtlich, nicht nur so dahingesagt!) ansonsten könnte der nächste Teil ganz leicht der Letzte werden. Das wäre bei der momentanen spielerischen Qualität leider nicht mal schade...


Wie waren eure Meinungen zu diesen Spielen? Danke für das lesen, Kommentare, Korrektur und Kritik stets willkommen


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Kommentare: 3
  • #1

    kameskram (Donnerstag, 21 Mai 2015 10:45)

    Die Ashfords werden gerne in diversen Listen als coolsten Psychopathen gelistet ^^ Das Remake soll ja insofern ganz gut gewesen sein weil es bestimmte altbekannte Szenarios des orginals etwas veränderte, sowas finde ich smart

    Ansonsten: Ja ne, nicht meine spielesaga, aber netter Bericht ^^

  • #2

    Cait-o (Donnerstag, 21 Mai 2015 15:44)

    Code: Veronica ist für mich in der ewigen Serienliste auf Platz zwei, hinter dem ersten Teil.

    Zur Grusel-/Schockeratmo die wirklich passte kam hier der Psycho-Horror. Ein Resi mit einer einzigartigen Atmosphäre. Magic Moments en masse: Wesker zurück von den Toten, Nosferatu, Alexias Verwandlung. Ja, teilweise war es dunkel, aber das fiel mir beim spielen eigentlich nicht auf.

  • #3

    Jingoro (Samstag, 30 Mai 2015 14:26)

    Die 30fps des Remakes sind so eine Sache. Natürlich ist das streng gesehen unterste Schublade der Programmierung. Kurz, der Gamecube Code wurde nicht wirklich gut portiert. Die Grafikkarte mach nur einen Bruchteil der Arbeit und so wie ich das verstanden habe lastet das Spiel zudem nur einen Kern aus. Ich hätte mich gefreut wenn hier mehr Arbeit rein geflossen wäre, aber ansonsten konnte ich mit dem Remake leben