Genre: Horror/Survival

System: PS3/PS4/XBOX 360/XBOX One/PC

Preis: ca. 30€

Story:

Ort des Geschehens: Die Beacon-Nervenheilanstalt in Crimson City. Ein grausames Massaker in der Anstalt ruft Detective Sebastian Castellanos und seine beiden Partner Joseph und Kidman auf den Plan. Schnell wird klar, das es sich hier nicht um normale Morde handelt – mit eigenen Augen muss Castellanos mitansehen, wie viele seiner Kollegen regelrecht abgeschlachtet werden. Als Sebastian kurz darauf auf den narbenübersähten Ruvik trifft, verliert er das Bewusstsein und erwacht kopfüber aufgehängt in einem Raum, der eher einem Schlachthaus ähnelt als einer Heilanstalt.


Castellanos kann sich befreien und es gelingt ihm, aus der nun seltsam surreal wirkenden Nervenklinik zu fliehen. Doch auch die außerhalb liegende Stadt Crimson City hat sich verändert und für Castellanos beginnt ein nervenzerfetzender Kampf ums überleben...

Gameplay:

Gespielt wird Shinji Mikami`s Survival Horrortrip in Third Person Ansicht – soll heißen, wir sehen unserer Figur in Resident Evil 4 -Stil über die Schulter. Das funktioniert meistens recht gut, nur zeitweise liegt die Kamera zu nahe am Geschehen.


Die abstrakte, skurrile Welt, durch die wir uns mit Castellanos schlagen müssen, ist mit allerlei surrealem Viehzeug und zombieähnlichen Schleichern gefüllt, gegen das wir uns wehren müssen. Die vorzuziehende Art, mit den Widersachern fertig zu werden, ist das umgehen und vorbeischleichen. Da das aber nicht immer möglich ist – und die Gegner ihre Verfolgung recht hartnäckig angehen – bekommen wir mit der Zeit auch ein recht durchschlagendes Waffenarsenal zusammen. Neben Standardwaffen wie Revolver oder Gewehr gibt es noch Messer oder Äxte, die sehr durchlagskräftig sind, sich jedoch nur einmal benutzen lassen. Besondere Aufmerksamkeit lassen wir der Qualenarmbrust zuteil werden, für die wir selber verschiedenartige Munition herstellen können. Gespeichert wird bei einer Krankenschwester, die wir durch in der Welt verteilte leuchtende Spiegel erreichen (...okaaay...). Dort können wir auch mittels eines Stuhles – der wie ein Foltergerät aussieht- unseren Status und die Ausrüstung verbessern, die wir bei uns tragen.

Der Verlauf des Spieles gestaltet sich ziemlich schlauchartig. Die Areale, die man durchquert sind meistens recht überschaubar, der Spielverlauf recht linear.


Technik:

In technischer Hinsicht ist das Spiel wahrhaftig keine Meisterleistung. Ist mir schon klar das dieses Spiel nicht auf Hochglanz getrimmt daherkommen kann, eine Entschuldigung für die technischen Patzer ist das aber noch lange nicht. Das Spiel beginnt häufig stark zu ruckeln, nicht nur bei hohem Gegneraufkommen, auch bei einfachen Kameraschwenks. Hinzu kommt, das man häufig sieht, wie Texturen geladen werden. Desweiteren kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, das man bei der Mimik und den Details von Hauptfigur Castellanos weit mehr Sorgfalt hat walten lassen als bei den Nebenfiguren. Sehr schön sind hingegen viele Lichteffekte, die wir zum Beispiel mit unserer Laterne verursachen. Die Geräuschkulisse ist ebenfalls sehr gut gelungen.

Meine Eindrücke:

Da war es also, das von mir (und sicher vielen anderen) lang erwartete Comeback von Shinji Mikami`s Vorstellung von Survival Horror. 2010 begann die Entwicklung des Spiels bei Mikami`s Studio Tango Gameworks, das kurz darauf von Publisher Bethesda aufgekauft wurde. Positiv fiel mir anfangs schon auf, das nicht so viel geschossen wurde, wie bei aktuellen Genrekollegen - Schießen konnte sogar gefährlich sein, da man damit sehr viel ungewollte Aufmerksamkeit erregte. Das unbemerkte Anschleichen und liquidieren von Gegnern und die Tatsache, das man sie verbrennen musste, um wirklich sicher zu gehen, das sie tot waren, gefiel mir schon. Auch die grafischen Schwächen des Spiels fallen für mich jetzt nicht so schwer ins Gewicht – erstens haben Grafik und Spielspaß nicht zwangsweise was miteinander zu tun und zweitens habe ich schon weit Schlimmeres erlebt... man denke nur an Deadly Premonition XD. Das Spiel hat teilweise auch sehr atmosphärische Umgebungen, die schon Stimmung aufkommen lassen – auch die Klangkulisse trägt einiges dazu bei. Mir gefiel auch, das das Spiel im Bildformat 2,35:1 abläuft, was der ganzen sache einen massiv filmischen Look verpasst.


ABER: Es gibt auch vieles, was mich an dem Spiel nervt. Zunächst mal verliert das Verfolgerelement komplett seinen Reiz, wenn man es so überstrapaziert wie in diesem Fall. Da wird man zu Anfang von nem Kettensägenmetzger verfolgt, dann wird man durch mehrere Kapitel verfolgt von was schwarzhaarigem mit vielen Armen das man nicht töten kann und dann wird man öfters verfolgt von so Typen mit nem Tresor als Kopf. In diesem Umfang ist das weder atmosphärisch noch innovativ sondern einfach nur nervig. Auch die Waffensteuerung ist subobtimal und teilweise sehr hakelig. Mich nervt es offengesagt auch, wenn man sich durch gewisse Kniffe handlungsrelevante Zusammenhänge spart. Im Spiel ist es des öfteren der Fall, das man von Ort A zu Ort B kommt nur durch eine Ohnmacht oder einer Halluzination – wozu was erklären. Ich frage mich auch, wieso man bei einem Spiel, das angeblich so um seine Atmosphäre bemüht ist, trotzdem wieder auf nem Fahrzeug landet, auf dem ein Geschütz montiert ist und man reihenweise Gegner zerschießen muss.

Fazit:

The Evil Within ist ein technisch durchwachsenes, spielerisch zweischneidiges Exemplar des Survival Horrors. Es ist zwar weit angenehmer und besser als aktuelle Vertreter der Resident Evil Reihe, der erhoffte Aufschwung für das Genre blieb jedoch aus.

 

Dafür gibt es von mir 2 von 10 abgebrannten Streichhölzern.

 

Begründung: Mein Fazit war zwar nicht gerade das positivste, eine so niedrige Wertung würde es jedoch nicht rechtfertigen. Warum also eine dermaßen niedrige Wertung? Ganz einfach: Einige Kapitel vor Schluss trat bei meinem Spiel ein Bug auf. Jedes mal, wenn ich den Speicherstand lud, wurde meine Figur in einen völlig leeren Raum transportiert, in dem ich mich nicht bewegen konnte. Da das Durchspielen somit unmöglich war, habe ich das Spiel monatelang nicht mehr angerührt. Erst ein Patch, der fast 5GB groß war löste das Problem und ich konnte das Spiel beenden. Es kommt immer häufiger vor, das Spiele gewaltige Patches benötigen, um spielbar zu sein. Jedes Spiel, das so einen Patch benötigt, damit man es überhaupt durchspielen kann, wird von mir eine massive Abwertung von 5 Punkten erfahren, denn wenn ich das Spiel im Laden kaufe und dafür 70 Euro ausgebe, kann ich als Konsument erwarten, das es fertig und spielbar ist. Wenn dies nicht der Fall ist, bin ich ganz einfach der Meinung, das sich sowas in der Bewertung niederschlagen sollte.

 

Wie ist euer Eindruck vom Spiel? Würdet ihr es kaufen? Habt ihr es vielleicht schon? Kommentare gerne gelesen

 

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Kommentare: 4
  • #1

    kameskram (Mittwoch, 29 Juli 2015 13:15)

    Horrospiele sind ja eh nie etwas für mich, doch auch in einigen Lets Plays habe ich diverse Frustmomente gesehen: Wenn man jedes zweite Level von unbesiegbaren Monstern gejagt wird steigt auch die Frustration, und wenn das Spiel auch noch Verbuggt ist dann fragt man sich schon ob wir eines Tages unsere Spiele Stückweise kaufen: Erst die Graphik, dann Gameplay, dann Menüs, dann die Level etc., harte aber faire Wertung denke ich

  • #2

    Zedwick (Donnerstag, 30 Juli 2015 14:00)

    Mir gefällt das Spiel, wirklich. Ich mag die oldschoolige Panzer-Steuerung, die klassischen Resi-Waffen( abgesehen von der Armbrust, mit der es sich echt bescheiden zielen lässt) und die (wie du erwähnst) erstklassige Beleuchtung.
    Was mich stört:
    -dämliche Arenakämpfe
    -Das Zielsystem
    -Überhaupt und nicht mal ansatzweise gruselig (mein größter Kritikpunkt!)

    Die langhaarige Monsterdame wird so extrem "verheizt" und ihr Auftauchen wird furchtbar inszeniert. Hatte da wesentlich mehr erwartet. Hab kein Silent Hills erwartet, aber das hier ist schon weiter weg vom Horror als ich es es mir gewünscht und vorgestellt habe. Würde so 70% geben

  • #3

    Ryoko (Samstag, 01 August 2015 23:13)

    Es ist okay aber es hat nicht genug .......Kraft.
    Horror und Gore Faktor sind nett und gut aber irgendwie vergeht das dann auch. Spätestens beim zweiten durchspielen. Auch all die Levels wo man auf Gegner stößt die man nicht töten kann nervt. Immer nur am Weglaufen unter Zeitdruck ist extrem demotivierend, zumal man diue Todesanimationen nicht abbrechen kann. Die Abwertung wegen eines Behobenen Bugs finde ich aber weit zu Extrem, wie würdest du es denn ohne diesen Bug-Vorfall einstufen?

  • #4

    Cait-o (Dienstag, 04 August 2015 12:23)

    Hab ich nie gespielt obwohl ich ja Resi Teil-Weise (1-2-4) mochte. Klingt aber leider auch eher wie ein Werk das man getrost vergessen kann