Story

Haibane werden nicht einfach so geboren wie Menschen, sie schlüpfen aus einem Kokon. Sie kommen auch nicht als Säugling zur Welt, sondern meistens als Jugendliche. Und kurz nachdem sie aus dem Kokon geschlüpft sind, wachsen ihnen unter großen Schmerzen Flügel auf dem Rücken, mit denen sie jedoch nicht fliegen können. Der Heiligenschein rundet die engelsähnliche Optik ab.

So passierte es auch bei Rakka. Eines Tages erschien ihr Kokon in einer entlegenen Abstellkammer, kurze Zeit später erblickt das junge Mädchen das Licht der Welt. Die anderen Haibane der Wohnanlage "Oldhome" begrüßen den Neuankömmling freundlich und führen Rakka in die Welt und die Lebensweise der Haibane ein. Besonders zur erwachsenen Reki baut sie eine enge Beziehung auf.

Was ist eine Haibane?

Wie eingangs erwähnt schlüpfen Haibane aus einem Kokon. Ihren Namen erhalten sie abhängig vom Traum, den sie in ihrem Kokon hatten. Im Falle von Rakka leitet sich der Name von "Fall", bzw. "fallen" ab, da sie träumte, vom Himmel hinunter zu fallen. Aber abgesehen davon erinnern sich Haibane an nichts, was vor dem Kokon war.


Die Stadt, in die die Haibane "hineingeboren" werden, ist samt der weiten Umgebung von einer hohen Mauer eingeschlossen, die Haibane niemals überqueren dürfen - am besten kommen sie ihr garnicht zu nahe.


Der Tagesablauf der Haibane wird von gewissen Regeln bestimmt. So dürfen sie zum Beispiel keine neuen Sachen oder Geld besitzen. Stattdessen werden sie für ihre Arbeit mit Gutschriften belohnt, die sie gegen alte oder bereits gebrauchte Gegenstände eintauschen. Für die Menschen, mit denen sie in der Stadt zusammenleben, sind die Haibane normal.


Was genau Haibane eigentlich sind, weis hingegen niemand so genau. Sie gehen aus einem Kokon hervor, leben ihr Leben - und wenn ihre Zeit gekommen ist, gehen sie. Auch da kann niemand sagen, wieso und wohin, irgendwann, verschwindet eine Haibane einfach...

Mein Eindruck:

Als Zuschauer erfährt man vieles nicht: Weder erhält man eine genaue Antwort auf den Ursprung noch auf die Bestimmung der Haibane. Auch erfährt man nicht, wohin eine Haibane geht, wenn ihr Tag gekommen ist. Was mir bei anderen Filmen/Serien ansonsten meistens bitter aufstößt, gehört hier aber zur stimmungsvollen Atmosphäre dazu. Es ist volle Absicht, den Zuschauer bei vielen Dingen im Dunkeln zu lassen. Also lässt man sich einfach von der Welt berieseln, die einem zwar aufgrund der menschlichen Bevölkerung natürlich auf der einen Seite vertraut vorkommt, dabei aber immer von einer gewissen Mystik durchsetzt ist. Ich persönlich mag diese

Kombination. Optisch ist die Serie gelungen. Die Farben sind recht entsättigt und blass, die manchmal auftauchenden warmen Farben bilden hier einen stimmungsvollen Kontrast. Das einzige, was ich hier bemängeln muss, sind die gelegentlich auftauchenden CGI Effekte, beispielsweise bei sich drehenden Windmühlen. Hier bevorzuge ich immer eine traditionell gezeichnete Version. Musikalisch ist die Serie hingegen ein Volltreffer. Sowohl das Intro "Free Bird" als auch das Abspannthema "Blue Flow" sowie die gesamte Serienmusik von  Kō Ōtani trifft immer den richtigen Nerv und passt fantastisch.

 

Charakterdesign/entwicklung während der Serie sind hingegen Geschmackssache. Hier sind wieder einige Klischees vertreten, wie man sie häufig aus Animes kennt. Ich für meine Wenigkeit hänge mich nicht allzu sehr an sowas auf, insofern sie nicht zu sehr nerven.

Haibane Renmei ist eine stille Serie. Sie lebt nicht von Action, Effeckten oder Explosionen - wer sowas sucht könnte hier garnicht falscher liegen. Haibane Renmei lebt von Stimmung und Atmosphäre. Traurig, melancholisch, glücklich - alles vertreten und auch immer nachvollziehbar.


Für mich war die 13 Episoden umfassende Serie aus dem Jahr 2002 zur damaligen Zeit eine echte Erfahrung und zählt bis heute zu meinen Liebsten.

 

[Weitere Beiträge von realsephiroth sind hier und hier zu finden]

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Senju (Samstag, 15 Dezember 2012 15:22)

    Ich finde den Anime erst in der zweiuten Hälfte packend, es wird sehr emotional und man macht sich doch auch selber seine Gedanken über die Haibane und ihre Bestimmung. Nicht gerade Oscar Verdächtig Melodramatisch aber doch sehr interessant

  • #2

    kameskram (Sonntag, 16 Dezember 2012 10:31)

    Nunja ich weiß immerhin was ich mir als nächstes ansehe wenn ich wieder mal in der Stimmung für etwas ala NGE oder Ergo Proxy bin ^^ Manchmal ist es schön wenn man als Zuschauer nicht so mit Erklärungen zugeschüttet wird und die Macher förmlich sagen "he denk mal selber nahc, mach dir deinen eigenen Kopf" das vermisse ich manchmal, deswegen ganz interessante Review^^

  • #3

    Hikari (Samstag, 22 Dezember 2012 15:01)

    Schön, dass die Serie hier auch einen kleinen Auftritt bekommt. Ich finde nämlich sie ist eine absolute Perle unter den Animes. Mit den Stereotypen hast du zwar leider recht, aber störend find ich es ausnahmsweise mal nicht.
    Gute Review =)