Japan ist halt seltsam. Kurzer Tipp: Schaut niemals Japanische Werbung, man weiß wo deren Drogenkonsumenten arbeiten ÖÖ; Wobei, dennoch awesome, also schaut sie doch ^~

 

Heute geht es um ein wenig Japanische Subkultur, dem sogenannten "Achtklässlersyndrom" alias "AchtklässerKRANKHEIT" alias "Mittelstufensyndrom" vielen auch bekannt unter dem Japanischen Begriff "Chūnibyō

 

Die "Entdeckung" des Chūnibyō

Woher kommt die "Entdeckung" dieses "Syndroms?" Natürlich von einem Comedian(!). 1999 besprach Hikaru Ijūin das Thema in seiner Radioshow und behauptete er habe diese "Krankheit" entdeckt, natürlich ein wenig mit ironischer Note. 

Er erklärte das Phänomen das sich etwa 13/14 Jährige sich ein wenig in ihre Fantasiewelt flüchten und sich als der/die Auserwählte mit dem Mal sehen und sich darin etwas verlieren.

 

Wir Deutschen nennen sowas schlicht eine "Phase" die sich natürlich leicht und schwer ausprägen kann: Ein Mädchen kann sich als Goth "outen" und das 30 Jahre oder sechs Wochen durchziehen, der nächste Bursche ist plötzlich Skater mit dem dazu passendem Kleiderlook und Slang, etc. Die "japanische Variante" ist eben der Chūnibyō, wo die Jugendlichen (natürlich nicht zwangsweise Achtklässler/Mittelschüler) sich als Animehelden und auserwählte Drachenkrieger und ähnliches sehen, inklusive heiligen Malen, Augenklappen oder ähnlichen.

2009 distanzierte sich der Mann nebenbei von dieser These, da seine (natürlich nicht ernste) Entdeckung tatsächlich von Psychologen und Medizinern aufgegriffen wurde XD

 

In der Tat haben Experten damit sogar begonnen das Syndrom in drei Menschentypen zu unterscheiden:

 

Es gibt sogenannte "DQN" was wir wohl mit "Assis" oder "Möchtegerngangster" gleichsetzen würden: Rowdys, Rebellen gegen das System und Leute die sich schlicht "hart" und "heftig" Kleiden/Reden/Geben um ihre Identität zu definieren.

 

Dann gibt es die "Evil Eye"-Personen die ihre Fantasiewelt deutlich zu ernst nehmen und in die Kategorie Realitätsverweigerung/Okkultismus abdriften: Sie glauben wirklich das sie magische und überirdische Kräfte besitzen und versuchen Andere davon zu überzeugen. (Wir würden da wohl an "Sektengurus" und "Heilschamanen" denken) 

 

Und dann gibt es schlicht die "Subkultur" die wir hier eher thematisieren: Eine Phase von (meist) Jugendlichen wie bei anderen Goth, Punk oder auch Hippie etc. um sich selbst zu definieren und teilweise zu identifizieren. 

 

Sich als Helden zu sehen und etwas Tagzuträumen ist wohl nur menschlich: Selbst in der Weltliteratur gibt es diese Beispiele" wie z.B. "Don Quichote" oder die Romanreihe "Anne von Green Gables" 

 

Chūnibyō in Anime/Manga

Diese Subkultur ist natürlich auch inzwischen schon ein bekannterer "Trope" geworden und wird gerne als Klischee bedient: Augenklappe, verbundene Arme (um die mächtigen Schattenzeichen zu verbergen) und auch lange Mäntel sind sozusagen "Der Stereotypische" Vertreter dieser Art.

Gerne wird auch der "Besserwisser"-Aspekt verwendet und dann belächeln diese Figuren melodramatisch die "naiven Sterblichen" die keine Ahnung von der "Wahrheit" ihrer (erfundenen) Welt besitzen. 

 

Gerne wird es auch als Gag genutzt um peinliche Jugendphasen eines Charakters zu zeigen, statt "Haha die liebe Dame war als Jugendliche eine derbe Bikerin?" ist es eben "Haha dieser durchschnittliche Kerl war als Schüler Rafalexis Sturmtanz der Zwölfte?" Ein Schönes Beispiel ist da der Anime "Die Monster Mädchen" wo der Protagonist das als seine "Jugendsünde" beschreibt. 

 

Es ist auch inzwischen nicht ganz neu das vor allem bei Idol Group Animes/Manga immer ein Mädel dabei ist die etwas in diese Kategorie abdriftet. 

Ako aus der Serie "Ban G Dream!" und auch Yohane aus dem Franchise "Love Live! Sunshine!" sehen sich als gefallene Engel und magisch begabte Persönlichkeiten, teilweise aber auch hier nicht ganz so ernst gemeint.

 

Auch sich als Magical Girl zu sehen (in einem NICHT-MAGISCHEN Anime XD) ist auch noch recht bekannt. 

Hierzulande wurde diese "Syndrom" vor allem durch den Anime "Love, Chunibyo & Other Delusions!" bekannt wo gleich mehrere Mittelschüler "betroffen" sind. Dieser "Zustand" ist aber zum Glück auch hier in einem doch sehr romantischen und eher harmlosen Kontext gesetzt.

Als recht aktuelles Beispiel kann man auch noch die Schülerin Nakanaka aus "Komi can't Kommunicate" nennen. Ihr Name ist schlicht uns simpel auch ein Wortspiel im japanischen, da "Naka" mit denselben Zeichen wie "Chuu" im Wort "Chūnibyō" geschrieben wird. 

"Halte still unser Kugelschreiber!"

Sehr drollig ist das Animetypisch auch deutsche Wörter und Sätze als "magische Formeln" missbraucht werden.

Und das nicht mal als Gag: Magische Formeln im Anime "Fate" sind schlicht (holperig) deutsche Sätze, und allgemein nutzen Mangaka gerne deutsche Begriffe um "cool" zu klingen, ähnlich wie wir hierzulande gerne manches in English bezeichnen ^^ (Dazu auch mein Geschwafel über Deutschland in Japan)

 

Chūnibyō hatte also zeitweise sogar den Nebeneffekt das Japaner deutsch lernen wollen: „Deutsch mit Chūnibyō ist ein jährlicher Event der Japanisch-Deutschen Gesellschaft in Tokio zu dem sich streckenweise über 100 Japaner einfanden um ein wenig deutsch zu lernen XD

 

Allgemein sollte man natürlich dennoch bei Chūnibyō unterscheiden wie "Schwer" diese Phase ist und wie negativ/positiv das ist: Sich bewusst Ausgrenzen KANN eine Phase sein, doch als "magischer Held" Gewalt- oder Mordphantasien gegen Mitmenschen haben ist für manche  vielleicht ein schmaler Grad. Realitätsflucht kann romantisch sein und gehört sicher auch etwas zu Jugend, doch sollte es nicht Probleme ausblenden oder das Leben bestimmen. In einem Satz liebe Eltern: Videospiele sind an allem schuld! :P

 

Hattet ihr mal solche Phasen als Kind? Unsichtbare Freunde? Oder habt ihr auch Naruto-Ninjatechniken an Klassenkameraden angewendet? XD Kommentare, Korrekturen und Kritik gerne gelesen ^^

 

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