Lange lange ist es her als ich Zeitschriften wie die Animania oder die FUNime begutachtet und besprochen habe, doch gerade als ich dachte alles relevante an Zeitschriften reviewt zu haben wurde ich darauf hingewiesen das es tatsache doch einen Newcomer in der Szene gab: Toxic Sushi von Nippon Art! Das ich das Ding noch nicht in meiner Liste hatte konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen, also begann meine Reise nach einer Ausgabe...

Trotz meines biblischen Alters lerne ich immer wieder dazu: So dachte ich Vollhonk ernsthaft Berlin hätte alles irgendwo im Angebot, aber versucht mal ne Toxic Sushi Ausgabe zu ergattern: Kioske hatten die schonmal garnicht, also bin ich mal in einen J-Store gegangen und die haben erschreckenderweise NIE etwas davon gehört.

Doch ich hatte ein As im Ärmel: Der Buchverlag an einem Bahnhof ist so lächerlich umfangreich das ich selbst als Jugendlicher die ach so absurdeste Zeitschrift dort bekam! Und NATÜRLICH kam es wie es kommen musste: NICHT EINMAL DIESER GIGANTISCHE LADEN VOLLER ZEITSCHRIFTEN HATTE EINE TOXIC SUHSI O_O;;;

Beinahe hätte ich also aufgeben müssen, doch ich hatte Glück und bekam nen Sponsor, wie ihr hier sehen könnt:

Gnädigerweise schickten mir die gütigen Blogger von Murasaki -To-Sunzi (raufgehen, oder es gibt haue für mich <.<) vollkommen Gratis eine Ausgabe, danke euch ihr zwei Heiligen, mein Dank wird euch ewig hinterherschleichen!!! *Füße Küss* ^o^ So konnte ich nun doch auch mal giftiges Sushi probieren und euch hiermit nun quälen

Habe ich damals behauptet die Mega Hiro wäre das günstigste in Sachen Magazinen muss ich mich korrigieren: Mit 2,95€ ist die Toxic Sushi 4 Cent günstiger und 65 Seiten vom Umfang klar besser, wobei 5 Seiten aber Werbung sind. Überrascht war ich übrigens vom Format des "Magazins", denn es wirkt eher wie ein kleines Heftchen und ich kaum größer als ein normaler Manga wie hier ersichtlich

Ausgerechnet das Cover dieser Ausgabe ist natürlich unfassbar unpassend: God of War? Ich hatte keine Probleme das die Macher der Zeitschrift Dead or Alive oder Asia-Style Filmplakate aufs Cover packen, aber ein Spiel um griechische Götter? Wo ist da die Relation? Das die Macher Sony sind und das eine japanische Firma ist? Das ist doch Bullshit, selbst das Cover von Band 5 hat "The Last of us" aufm Cover, das hat doch keinen Bezug zu Anime und Manga! >.<

Ansonsten ist dieses Magazin derzeit NUR über Nipponart zu bekommen, also bei denen zu bestellen oder in den wenigen Läden dort zu erhalten, was schon wirklich etwas hinderlich ist

Der Schwerpunkt zumindest in dieser Ausgabe ist ziemlich offensichtlich: Satte 26 Seiten wird über allerlei Style und Trends aus Asien, japanische Filme und Musik geschrieben, und das zum großteil auch auf einem sehr interessantem Level: So gibt es in der Rubrik Weird&Wonderful einen Bericht über eckige Wassermelonen (zwischen 70 und 120€ teuer X_x), die Info das Kentucky Fried Chicken in Japan seine Zelte aufschlägt und sogar eine Nachricht über die Realverfilming der absurden Mangareihe Hentai Kamen  (nein das "N" am Ende ist richtig Òó)

Des weiteren gibt es auch einige Reviews zu Asiatischen Trashfilmen, von "Toilet of the Dead" bei dem es um Durchfall(!!!) geht der zu einer Zombieplage (!!!) mutiert bis zum chinesischem Film "Millon Dollar Crocodile" wo ein Bankräuber seine Beute verliert... im Maul eines Riesenkrokodils! Was für ein herrlischer Schwachsinn ^^ Sogar eine Top7 hat diese Ausgabe zu bieten, wie stylisch ist das denn bitte? XD

Sehr unterhaltsam fand ich auch die Rubrik Toxic Candy wo man einige bizarre Nahrungsmittel aus dem Land der aufgehenden Sonne begutachten konnte: Schokopralinen die wie kleine Kuhfladen aussehen (yammi!), Pepsi mit Gurken Geschmack (yummi!) oder Kekse in Burger Form (ham ham X3)

Anime hingegen ist kein konkreter Schwerpunkt des Magazins: Gerade mal 15 Seiten wird über Serien und Filme gequatscht, logischwerweise auch nur über jene Serien die Nippon Art Lizensvertreibt versteht sich. Dadurch ergibt sich ein seltsames Bild: Brandaktuelle Berichte zu Werken wie Black Rock Shooter und Gyo wechseln sich ab mit eher älteren Werken wie Slayers oder der Dämonenserie Chrono Crusade. 

Ganz unangenehm sind in fast jedem zweiten Anime Artikel extrem seltsame Vergleiche: So wird Pumpkin Scissors als "die japanische Antwort auf -The Expendables-" betitelt, Garden of Sinners sei wie "Twin Peaks meets Supernatural"  und Black Rock Shooter bekommt den zweifelhaften Untertitel "Sucker Punch 2.0". Abgesehen davon das viele dieser Bezeichnungen falsch oder zumindest weit hergeholt sind wirkt das auch sehr künstlich eingebaut. 

Allgemein sind die Berichte relativ sachlich, aber vielleicht sogar teilweise etwas ZU Kompakt, nur in Slayers z.B. gibt es mal eine nähere Beschreibung der Hauptfiguren.

Mich privat traf es auch etwas hart: Zwei popelige Seiten über Manga, bzw. eine Ansammlung einiger halbwegs aktueller Reihen. Positiv immerhin das fast jeder der bekannten Verlage vertreten ist, und der Toxtipp of the Month (ein wenig nervt diese Toxic in jedem Wort schon ne? ^^;) über Homunculus wirkt dann doch als hätte man wenigstens ein Minimum an Aufwand betrieben

Dafür gibt es dann Acht Seiten über Videospiele, wobei vier davon tatsache für das God of War Spiel(!) benutzt werden, ernsthaft? >.< Auch die Wertung der Spiele ist mir etwas fragwürdig: So werden Spiele wie Persona 4 Golden und Anarchy Reigns wohl größtenteils zurecht angepriesen, aber auch Fist of the North Star Kens Rage 2 (GOTT GING DER TITEL WIRKLICH NICHT LÄNGER?! RLY?) wird gelobt, Zitat: "Wer auf eine blutige Mischung aus Mad Max und Material Arts steht kommt an diesem Spiel nicht vorbei!" und ich habe mal kurz das Internet Befragt: Die Wertungen des Spiels schwanken zwischen 30 und 55%, und kann wohl zurecht als recht schwach angesehen werden. Wo ist da die Objektivität?

Mein Eindruck von der Toxic Sushi ähnelt stark der Koneko: Im bereich Asia, Lifestyle und der japanischen Szene Allgemein ist das hier wirklich eine kleine Perle in meinen Augen, nur bei Animes und ganz speziell bei Mangas herrscht entweder ein Nachholbedarf oder für den Leser eine Alternative. 

Das Preis/Leistungsverhältnis ist aber dennoch eine beachtenswerte Leistung, lediglich die Verfügbarkeit ist sehr begrenzt, zumal ein Abo von 4 Ausgaben 17 € kostet (also ganze 5€ zahlt man wegen dem Postweg drauf) Wer also mal die Chance hat diese Zeitschrift zu ergattern kann ihr tatsache mal ohne zaudern eine Chance geben, ob es gefällt ist dann von euren Schwerpunkten abhängig ^^