Crossover sind eine seltsame Sache: Tekken gegen Streetfighter, Sonic gegen Mario, Tetris gegen Resident Evil... sowas kann sehr schnell in die Hose gehen. Nun hatte man die Idee den rätselnden Archäologen Professor Layton mit dem kriminalistischen Strafverteidiger Phoenix Wright zu kombinieren. ICH selber bin ein HARDCOREfan der Wright Adventures, habe aber die Layton-Abenteuer bisher immer gemieden. Ob mich dieses Spiel für den Nintendo 3DS eines besseren belehren konnte? We will see...

 

Willkommen im Wunderland? O_O;

Die Handlung beginnt in London, der Heimat von Professor Layton und seinem Schützling Luke. Diese bekommen Besuch von der jungen Sophie die dem Duo eine ziemlich ungewöhnliche Geschichte auftischt: Sie sei aus einer Stadt namens "Labyrinthia" geflohen und nun verfolgen sie angeblich HEXEN. Der Professor ist natürlich angetan von dieser rästelhaften Geschichte und versucht die junge Frau zu beschützen, scheitert aber schnell und ist bald selber Gast in der märchenhaften Stadt und ihrer Bewohner.

Ortwechsel, Star-Verteidiger Phoenix Wright und seine Assistentin Maya sind zu Gast in Englands Haupstadt damit sie auch hier mal Gerichtsfälle absolvieren. Ihr erster Prozess handelt von einem etwas abwesend wirkendem Mädchen Namens Sophie das angeblich jemanden angegriffen haben soll. Natürlich ist die Namensgleichheit kein Zufall: Der Fall ist schnell geklärt, doch als Phoenix und Maya Sophies seltsames Buch aufschlagen erwachen sie gleichfalls in der Stadt Labyrinthia... was zur Hölle geht ab? O_o;

 

Hexenjagd mal anders

Kein Wunder das beide Pärchen bald aufeinandertreffen und beschließen gemeinsam den Fall der seltsamen Stadt zu lösen, denn es sind viele Fragen zu klären: Wieso kann Sophie sich nicht an sie erinnern? Warum ist Labyrinthia von einer undurchdringbaren Mauer umschlossen? Warum benehmen und kleiden sich die Einwohner alle wie im Mittelalter? Und wieso glauben alle daran das es Hexen unter ihnen gibt?

Im laufe von etwa 20 bis 30 Spielstunden findet man natürlich die Antwort, auch wenn es bis dahin ein weiter Weg ist. Doch wozu hat man hier zwei Hauptfiguren wenn man sich diesen Weg nicht teilen würde? Tatsächlich ist es im Spiel immer ausgeglichen. Erst knobelt man sich mit dem Professor durch diverse Rätsel, dann absolviert man wiederrum mit Phoenix Gerichtsfälle, was auch gut in der Handlung eingebaut wurde.

 

Die Hexenprozesse sind ÄHNLICH wie beim klassischen Phoenix Wright, wenn aber auch dank der mittelalterlichen Stadt verändert: Hier sagen die Zeugen natürlich ALLE GLEICHZEITIG aus, wer hätte denn die Lust auf längere Befragungen? Von einem Zeug das "Fingerabdrücke" heißt hat auch niemand etwas gehört, und so muss der Anwalt mit der zeitlosen Waffe LOGIK für Freisprüche kämpfen: Der Zeuge behauptet das die Angeklagte einen Eimer und einen Hexenstab in den Händen hielt? Zu dumm das wir eine Laterne in der Beweismappe haben, wie sollte sie diese drei Gegenstände gehalten haben? Jede Ungereimtheit hier ist ein kleiner Etappensieg zum Freispruch unseres Mandanten

Die Prozesse klappen auch dank gewohnter Dramaturgie hervorragend: Der Staatsanwalt ist natürlich ein Inquisitor in Ritterüstung, und wenn hier eine vermeindliche Hexe schuldig gesprochen wird gibts keine Bewährungsauflage oder ähnliches, die Angeklagte wird schnurstracks in eine lodernde Feuergrube geworfen! O_O

 

Indiana Layton und die mäßigen Rätsel!

Die Professor Layton Abschnitte waren für mich als Neuling der Spielereihe (DS und 3DS) wiederrum etwas gewöhnungsbedürftiger: Wir suchen meistens wie in Wimmelbildern den Bildschirm ab, und lösen diverse Rätsel um Informationen zu erhalten und Probleme zu elemenieren. Die Rätsel selber sind für mich... durchwachsen gewesen

Erstens muss sich jeder klarmachen das die Rätsel ab und an außer Kontext sind: So müssen wir manchmal ein Puzzle lösen wenn es um ein Frühstück geht, oder eine Reihenfolge logisch sortieren um einen Spion zu entlarven. Die (etwa 70) Rätsel des Spiels sind alle Lösbar, zumal man auch Hilfestellungen annehmen kann, auch wenn ich bei 4 oder 5 Rätseln echt genervt war: 1-2 waren schlicht Zeitraubend und eine Erinnerungsfrage, doch zwei waren... kurze Frage an alle die je eine Prüfung machten: Was sind DIE SCHLIMMSTEN PRÜFUNGSAUFGABEN? Genau: Die die man NICHT BEGREIFT!

 

Zwei Aufgaben konnte ich in der Abbildung nicht wirklich nachvollziehen und habe garnicht begriffen WAS das Rätsel von mir wollte, bzw. was die Hinweise bedeuteten. Ein (optionales) Rätsel z.b. hatte vier Personenarten die man so in einem Haus sortieren sollte so das ihre Wünsche berücksichtigt wurden. Ein Wunsch war "Ich möchte nur Gerade Wege zu meinen Räumen" <--Den Wunsch verstehe ich BIS heute nicht! Was meint die Figur damit? Das man sie nur in geraden Reihen des Hauses anordnen soll? Wenn ja ist mir das viel zu ungenau und abstrakt formuliert! 

 

Auch das einige Rätsel schlicht schrecklich simpel waren störte ab und an: Wieso sind die angeblich größten Rätsel am Ende des Spiels teilweise die einfachsten? Wieso bekomme ich für diese doppelt soviele Punkte als z.B. für 2-3 richtige knifflige? Insgesamt wurde ich nicht mit den Rätseln warm, manche waren ganz nett, letzendlich war ich aber immer froh dann eines hinter mir zu lassen, sehr selten hatte ich dabei "Spaß".

 

Fazit

Am Ende war ich sehr froh von der Qualität des Adventures: Es ist nicht nur komplett mit deutschen Texten, teilweise reden die Figuren auch HÖRBAR in Sound, auch wenn es manchmal etwas stockend klingt, aber die Sprecher mussten sich da klar der Scroll-Geschwindigkeit des Textes anpassen, ist somit locker verschmerzbar.

 

Schwächer fand ich da das Finale des Spiels: Professor Layton und Phoenix Wright agieren als Figuren gut, doch die Auflösung der fantastischen Geschichte war mir selbst für Phoenix Wright-Verhältnisse doch arg unglaubwürdig. 

Der Mythos um die große Hexe Arcana, das Geheimnis der Stadt, der mysteriöse Schöpfer... alles endet in einer eher abstrusen Erklärung. Auch die Dramaturgie ist zum Schluss einen Tick zu kitschig: Eine Figur offenbart im Finale AN EINER SCHLIMMEN KRANKHEIT ZU LEIDEN O0O... nur um ZWEI SÄTZE(!!!) später zu erklären das es eine unproblematische Heilung für sie gibt... wozu dann dieser Plottpunkt?!?!?

 

Vielleicht sind diese Elemente in den Layton-Games üblicher, ich selber hätte mir eine etwas mehr nüchternde Handlung gewüscht, habe es aber auch nicht bereut das Spiel gespielt zu haben. Ich denke wer nicht die Ansprüche hat einen VOLLWERTIGEN Wright-Titel zu ergattern und mit Layton mehr anfangen kann als ich der sollte zugreifen, alle anderen bekommen dennoch ein "nettes" Crossover mit kleineren Schönheitsfehlern.

 

Einsprüche? Ansonsten freue ich mich wie immer über Kommentare und Kritik

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Quanpy (Montag, 07 Juli 2014 18:37)

    Schöne Zusammenfassung ^^
    Allerdings hört es sich nach einem Spiel an, dass nicht so ganz meinem Grachmack entspricht und so viel daddeln für ein so maues Ende... eher nicht ^^
    Trotzdem danke dafür :)