Man[n] liest Yaoi: Mein heißer Mitbewohner

Kames alternativer Titel:

"Miete Kalt: 500€. Mitbewohner heiß: Unbezahlbar!"

 

Die Inhaltsangabe

Keiichi ist Student und erhält unerwartet Gesellschaft: Da innerhalb des Wohnheims renoviert wird bekommt er einen 

© Akiho Kousaka, Mein heißer Mitbewohner, KAZE 2019
© Akiho Kousaka, Mein heißer Mitbewohner, KAZE 2019

Mitbewohner, den dunkelhaarigen Takumi. Dieser aber schläft den ganzen Tag, ist sehr einsilbig und alles andere als gesellig. Doch mit der Zeit bemerken und schätzen die beiden jungen Männer die Stärken des jeweils Anderen und Takumi zeigt klares Interesse an seinem "Gastgeber". Keiichi wiederum hatte noch nie eine wirklich körperliche Beziehung, zumal ihm seine sozialen Kontakte wichtig sind und er fürchtet sie durch sein Outing zu gefährden. Im Gegensatz dazu hat Takumi wenig Probleme sich zu bekennen, doch er hat ja auch außer Keiichi keinen großen Freundeskreis. Hält diese spezielle "Wohngemeinschaft?"

 

Zitat des Bandes:

"Ich mag es einfach, zu schlafen"

 

♥ Die Gedanken eines Kerls dazu Ö_Ö;

Der Manga hat einige Aspekte die für ihn sprechen: Homosexualität ist hier nichts selbstverständliches und für einen der beiden Hauptfiguren etwas zu das er sich nicht so einfach bekennen kann, was im Gegensatz zu vielen anderen Yaois ziemlich glaubwürdig wirkt. "Mein heißer Mitbewohner" vermeidet auch die meisten stereotypischen Klischees solcher Werke: Hier taucht kein böser Halbbruder auf um die Beziehung der beiden Protagonisten 

© Akiho Kousaka, Mein heißer Mitbewohner, KAZE 2019
© Akiho Kousaka, Mein heißer Mitbewohner, KAZE 2019

zu sabotieren, noch werden plump künstlich Mißverständnisse kreiert. Dummerweise heißt das nicht das die Geschichte deswegen viel Substanz hat. Die Handlung plätschert eher vor sich hin, und einige Dialoge und Aktionen wirken selbst für mich einfach sehr unnatürlich: Warum ein Kollege von Keiichi zwei Mitbewohner verdächtigt eine Beziehung zu haben, schlicht weil sie zusammen etwas trinken gehen erschließt sich mir absolut nicht. Auch das drei Burschen beim Anblick einer Kakerlake loskreischen wie 10 jährige Mädchen wirkt auf mich auch nicht ernsthaft realistisch. So bleibt das Werk insgesamt etwas vergesslich und unscheinbar. 

 

Die Checkliste:

-> Zwei Kerle auf dem Cover?

Richtig, mit einer sehr seltsamen Adaption von Dornröschen 

-> Irgendwo ein Mädel im Plott?

Nein, wobei in einer Vision gibt es eine ohne Augen und Dialog, das muss reichen ^^

-> Gibts ein typisches Mißverständnis?

Zum Glück nein, wobei es leider auch keine größere Handlung überhaupt gibt  

-> Wie "körperlich" ist der Manga?

Sehr wenig (zum Glück für mich), wenn dann wurde auch das Meiste zensiert

 

 Mein Urteil

Wer den Mangatitel sieht der denkt sicher (wie ich) an eine schwule Beziehung zwischen Mitbewohnern. Das klingt im Kern okay... nur sollte da auch etwas interessantes passieren. Ein lustiges Werk: Es vermeidet viele Klischees... kann aber dennoch keine wirklich interessante oder kreative Geschichte basteln. Schön war das die "Schwul sein"-Thematik nicht einfach so weggegrinst wurde wie in anderen Werken, aber wenn das das einzig Interessante an einem Manga ist bringt das leider auch nicht viel.

 

Hat euch dieser Manga gefallen? Oder hat euch dieses Fazit eher abgeschreckt? Kommentare, Korrekturen und Kritik wie immer gerne gelesen ^^

 

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Kommentare: 2
  • #1

    kojikohai (Donnerstag, 02 Juli 2020 18:49)

    Den habe ich sogar gelesen - aber ohne das Cover hätte ich mich wohl nicht daran erinnert. Persönlich finde ich, die Einschätzung "insgesamt etwas vergesslich und unscheinbar" trifft es.

  • #2

    MK (Sonntag, 05 Juli 2020 12:11)

    Ich mochte den Titel nicht besonders, sicher kann man ihn einfach so zwischendurch lesen aber er hat eigentlich nichts nennenswertes zu bieten, weder eine tiefergehende Geschichte, noch prägnante Figuren oder wenigstens ansprechende Erotik.