Man[n] liest Yaoi: Whispering Blue

Kames alternativer Titel:

"Jeschicht'n aus Annersum"

 

♥ Die Inhaltsangabe

Adrian hat die falschen Freunde. Diese entführen eine Babyrobbe 

© Chasm, Whsipering Blue, EMA 2018
© Chasm, Whsipering Blue, EMA 2018

aus dem Meer nur um sie in einen Swimmingpool zu werfen, doch nur Adrian wird dabei erwischt und soll zur Strafe in einer Seehundstation arbeiten. Dort trifft er auch unvermittelt die Robbe "Blue" wieder die wegen ihm von seiner Mutter verstoßen wurde. Adrian selber leidet nicht nur unter Schuldgefühlen gegenüber dem Tier, sondern auch unter seinen homosexuellen Neigungen und nahm sich sogar eine Freundin nur um von seinen Mitschülern nicht mehr schikaniert zu werden. Doch Marc, einer der Tierpfleger der Station, bringt die Emotionen des Jungen gehörig durcheinander, und so vertraut er sich heimlich Blue an... 

 

Zitat des Bandes:

"Keine falschen Freunde mehr. Dafür jetzt wieder richtige Feinde?"

 

♥ Die Gedanken eines Kerls dazu Ö_Ö;

Deutsche Werke haben halt einen ganz eigenen Charme, selbst bei Yaoi Werken ^^; Hier geht es nicht um japanische Familien oder Yakuza-Intrigen, sondern um eine Geschichte zu der man als 

© Chasm, Whsipering Blue, EMA 2018
© Chasm, Whsipering Blue, EMA 2018

Deutscher (bzw. Europäer) wohl automatisch mehr Bezug hat. Die Thematik homosexuelle Neigungen zu haben ist hier ein Dilemma das nicht eben weggekichert wird und die Geschichte hat eine angenehm glaubwürdige Note um Ausgrenzung und Selbstverleugnung. Nebenbei wird auch eine schöne Tiergeschichte erzählt, auch wenn Titelgebender Blue im Kern eigentlich nur ein Nebencharakter ist. Doch viele andere Figuren abseits der "Maincouple" haben klare Charakteristika und Daseinsberechtigung in der Handlung, das vertröstet über manchmal eigenwillige Zeichnungen und ab und an karge Hintergründe. 

 

Die Checkliste:

-> Zwei Kerle auf dem Cover?

Jupp, plus Titelgebender Robbe

-> Irgendwo ein Mädel im Plott?

Sogar Zwei! Mi-Mit Namen, Charakter und Relevanz und sowas! OoO Verstörend, das habe ich bisher definitiv in keinem Yaoi so gesehen XD 

-> Gibts ein typisches Mißverständnis?

N.....ö, nicht so wie man es sonst gewohnt ist, könnte ich nicht so sagen 

-> Wie "körperlich" ist der Manga?

Zum Glück (also für mich) bleibt es beim Knutschen XD

 

 Mein Urteil

Am Ende des Manga gibt es noch eine kleine Belehrung über Robben und auch über Homosexualität, was sooo typisch deutsch ist das ich schon fast grinsen musste ^^ Doch das macht auch den Charme dieses Werkes aus, denn es behandelt eine Thematik mal in einem Szenario das einem bei weiten vertrauter vorkommt als die japanischen Pedanten. Man könnte natürlich mäkeln das Figuren und Gesichter etwas "fahrig" aussehen und Marc zu wenig Charakterdevelopment bekommt, doch der Eindruck einer frischen, kreativen Geschichte überstrahlt da doch deutlich denke ich. 

 

Was sagt ihr zu deutschen Werken allgemein? Wirken sie glaubwürdiger auf euch, oder ist das nicht so zu verallgemeinern? Kritik, Korrekturen und Kommentare wie immer gerne gelesen ^^

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Taria (Samstag, 12 September 2020 17:20)

    Deutscher Yaoi finde ich eigentlich immer mal interessant, auch wenn diverse Erklärungen wirklich etwas typisch ist. Fantasy wäre auch mal ein Genre für deutsche Yaoi's XD