... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DIE SERIE SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

Herr Ito erobert die Animewelt. Vor einiger Zeit hatte ich die Junji Ito Collection geschaut, nun hat Netflix praktischerweise nochmal so ziemlich dasselbe gemacht und einige duzend Geschichten vom Horror-Mangaka in einer Anthologie zusammengefasst.

Die ist ehrlich gesagt exakt wie die letzte, mit allen stärken und schwächen: Limitierte Animation, verrückte Ideen, langweiligen Hauptfiguren und ab und an ziemlich schwache Geschichten. Auch hier gab es einige Episoden um den morbiden Jungen Soichi der seine Umgebung nervt, weniger lustig/gruselig für mich. Auch die seltsame Geschichte um die "Pseudo"-Adams Family am Anfang war nicht meine Art Humor, aber okay, es gab natürlich auch andere Sachen. 

Horror schreiben ist halt schwer, und ich muss wieder einigen Geschichten interessante Ideen zusprechen: "Tomb Town" aka "die Stadt der Gräber" beginnt fast Hitchcock-artig mit einem Geschwisterpaar das ein Mädchen überfährt und panisch versucht die Leiche loszuwerden. 

Soweit so nett, doch das abstrakte ist der Ort der so "verflucht" ist das immer ein Grabstein an dem Platz wächst wo jemand stirbt. So etwas gibt einen (mir zumindest) zu denken: Jeder Ort, jede Wohnung, jeder Platz hat garantiert schon 100 Tote im Laufe der Zeit gesehen, nur wissen wir das gar nicht, bzw. blenden das unterbewusst aus. Das Ende der Geschichte war leider etwas mau, aber wie gesagt, eine interessante Grundidee für Grusel. 

Oder die Horrorgeschichte selbst ist nur bedingt spannend, aber einige Wendungen sind sehr gut. "Die Flüsterin" fand ich ganz kreativ, ihr wisst schon mit der... naja Frau die einem Mädchen immer bei Entscheidungen hilft. Das die Frau zuhause misshandelt wird... kümmert den Vater des Mädchens nicht, da ihm nur seine Tochter wichtig ist, was sich am Ende schön rächt. Ich glaube viele Geschichten bei Ito sind auch etwas Meta-Kommentar zum Alltag. "Eiscreme" behandelte ja einen Geschiedenen Vater der es unbewusst zulässt das sein Sohn stirbt nur damit er "seine Liebe" gewinnt, und einer der Personen in der Ballon Geschichte stirbt weil er... dringend nochmal ins Büro musste. Arbeitswut much? ^^

Die Ballon Geschichte war übrigens schön abstrakt und sehr spaßig X3 Horror kann für uns ja vieles sein: Das Unbekannte, das Übernatürliche, eine direkte Gefahr für das Leben, ein drohender Tod usw., doch wenn es eine Geschichte schafft mich leicht zu verstören dann muss ich dieser Story Respekt zollen: "The Bully" oder "Rüpel" war diese Geschichte für mich.

Ich gebe zu die Geschichte fand ich "ok"... bis zum Schluss der Geschichte. Ich dachte (recht selbstverständlich) das der besagte Rüpel alias das Mädchen am Ende ihre gerechte Strafe bekommen würde... das sie am Ende einfach als MUTTER(!) zu einem Pennywise Wesen transformiert und ihr Kind quält... holt Shit, das hat mich mitgenommen O_o Ich meine das Kind ist zwar typisch weinerlich und anstrengend, aber so sind ja Kinder nun mal XD Das der Junge nun sein leben Lang in der Gewalt eines Rüpels verbringen muss... das hat so viele  Implikationen und es ist auch ein grässlich-realer Vergleich zu Kindesmissbrauch. Ob das Ito so bewusst darstellen wollte weiß ich nicht, aber nach dem abrupten Ende lief meine Fantasie mit dieser Geschichte einfach nonstop weiter, Respekt Herr Ito, das hat mich ernsthaft mitgenommen XD

Wenn man die 12 Episoden der Junji Ito Collection und die 12 Episoden der Tales of the Macabre etwas sortiert hätte man sicher insgesamt 12 verdammt gute und 12 recht lahme Geschichten ^^; Ich meine Body Horror, Insekten, Puppen, wen solche Dinge triggern der wird hier eh selig, aber auch allgemein sind da sicher 1-2 gute Geschichten für jeden dabei... und 3-4 eher lahme?  Fandet ihr die andere Geschichtensammlung besser? 

Was ist euer Urteil gewesen?