Animelyse: Arietty

Story:

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DEN FILM SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

 

Also nochmal...

Adaptionen von Ghibli? Ich war überrascht als ich mitbekam das die Japaner diesmal ausgerechnet "Die

Borger" übernommen haben, wer hätte auf sowas gewettet? Ich finde ehrlich gesagt dieses Szenario etwas ähm seltsam: Kleine Menschen "Borgen" sich etwas von den großen Menschen, deswegen nennen sie sich die Borger... kleines Problem: Sie behalten es! Für immer! Leute! Das ist stehlen << Ich kann mir Zucker borgen wenn ich ihn jemals zurückgebe, wenn ich ihn einfach ungefragt verbrauche ist das verdammich nochmal Diebstahl! Ich selber hatte den Film nie komplett gesehen 

da er etwas aus meiner Altersklasse war zur damaligen Zeit, seltsamerweise dachte ich immer es gäbe einen Cartoon dazu, kennt noch jemand von euch "The Littles?" Das war eine Kindersendung um einen Jungen der eine Familie von kleinen Kobolden kannte und dann halt mit denen diverse Abenteuer erlebte, und ich dachte ehrlich gesagt immer das würde halt auf den Borgern basieren, stimmt aber garnicht OO Wobei ich auch von der Serie nie eine Folge gesehen habe, aber ich seltsamerweise noch das Introlied im Kopf habe... man meine Kindheit war ein einziger TV Marathon <.<;

 

Kleines Mädchen ganz groß?

Ich war letztendlich doch sehr interessiert wie man den Film nun aufziehen würde, und... teilweise war es doch enttäuschend. Warum? Ich will lieber erstmal damit anfangen was mir gefallen hat: Die Welt der Borger! OMK wie wundervoll und schön doch ein Haus aus der Sicht eines kleinen Wesens sein kann!

 

Mal im ernst, alleine diese ganzen kleinen Ecken und Wege und Ebenen, wie z.B. die Holzleiste voller Nägel die die Borger als Brücke nutzten und allgemein dieser ganze belanglose Krimskrams der aber aus Zwergensicht so fantastisch und bizarr aussah! Auch auf die Gefahr hin schmalzig zu klingen aber dieser Welt hätte ich noch gerne länger zugesehen

Auch diese Idee so etwas popeliges wie eine Nadel zum Säbel umzufunktionieren fand ich einfach sehr geistreich und auch schön. Schade fand ich hingegen das damit nicht mehr Angestellt wurde, eine ganze Borger Stadt hätte mich mal interessiert, und wieso sah man nichtmal die Siedlung der "Wilden Borger"? Ghibli hätte sich sicher etwas einfallen lassen so eine Wiese (oder was auch immer) genauso kreativ zu Gestalten!

 

Aber okay, eine Welt ist ja nicht das was einen Film ausmacht, vor allem auch die Figuren sind wichtig in so einem Film, und gerade die Nebenfiguren waren hier doch bemerkenswert

 

Von Schurken und Eltern...

Ich will es schnell loswerden: Beste-Ghibli-Mamma-Ever!

Ich habe sicher nicht jedes Werk vom Studio gesehen aber wenn es dann dort Mütter gab waren sie ja meistens Nebenrollen die man ganz schnell zusammenfassen kann: Nett, ruhig und aaaaaaaaaaaaaaabartig langweilig. Ich meine die Mammi's waren keine schlechten Figuren, sie warne meist aber einfach vergessliche Nebencharaktere. 

 

Aber hier? smile Ich komme nicht davon ab wie drollig die Borger Mutti war. Klar war sie auch nett und bla, aber sie hatte für mich immer die persönlichkeit eines Eichhörnchens auf Zuckerschock XD Sie war immer schnell überdreht und furchtsam und dabei irgendwie immer so liebenswert :D Der Pappa war hier ironischwerweise sehr viel uninteressanter, an ihn würde ich mich nie so leicht erinnern wie eben an diese kleine Borgermutti. 

 

Als der Junge ihr mit einer erdbebenartigen Gewalt die Küche vor die Nase setzte und sie verstört "So eine wollte ich schon immer" murmelte musste ich fast lachen, sehr gute Arbeit Ghibli. ^^ Auch die Idee eine alte Haushälterin zum "Oberschurken" zu machen fand ich ganz gut

Im Kern ist das nämlich alles andere als eine einschüchternde Erscheinung, aber für einen kleinen Borger ist eben selbst so eine Gestalt schon wie eine Art Godzilla, und das funktionierte auch... wenn man von der Motivation absah.

 

Ich habe NIE kapiert was die alte Frau nun im Kern wollte. Als sie endlich eine Borger hatte rief sie den Kammerjäger an... warum zum Henker? Oma ruf die Presse du hast eben eine Schlagzeile gefangen! Meine Güte sie könnte über Nacht reich werden und ignoriert das? Wozu ein Kammerjäger, was soll der Unsinn? Stört es die echt so sehr das Würfelzucker verschwindet das sie so eine Gelegenheit ignoriert? Das fand ich schon sehr seltsam und nahm mir viel von der Glaubwürdigkeit dieser Bedrohung.

 

Irgendwie hätte ich es schöner gefunden wäre noch ein Tier ein großer Gegner gewesen, Rabe und Katze erscheinen zwar kurz als Gefahr aber das wird dann doch sehr schnell wieder beiseite geworfen, was ich doch sehr lahm fand. Das was an dem Film aber ABSOLUT nicht klappt, dazu komme ich jetzt.

 

Die Hauptfiguren

Sie funktionieren nicht finde ich. Okay falsch formuliert: Sie funktionieren schon, aber sie funktionieren nicht ZUSAMMEN. Das ist nicht so weil Artietty schlecht wäre. Sie ist ein winzig kleines Wesen das selbst von einer Spinne acht geben muss, kein Wunder das sie also vor allem dem Jungen gegenüber ernst und doch sehr mißtrauisch agiert.

 

Solche Figuren hatte Ghibli sogar oft: Nausicaa, Prinzessin Mononoke, taffe Mädels sind ja fast schon ein Markenzeichen des Studios. Das Kernperoblem ist aber der Junge

ER ist erstens alles andere als ein Kind. Er ist so ruhig, gelassen und überlegt das es eigentlich unglaubwürdig ist. Agiert so ein Junge? Oder ein alter Mann? Okay okay er hat ein Herzleiden, aber will man dadurch seine Persönlichkeit erklären? Selbst Kinder ohne Beine sind abenteuerlustiger, neugieriger. Er entdeckt Arietty und bleibt so gelassen? Das finde ich albern.

 

Prinzessin Mononoke z.B. funktioniert gut, weil gegenüber der grimmigen Prinzessin ein emotionaler Ashitaka steht. Doch hier? Ein grimmiges Mädchen und ein ruhiger, überlegter Junge... das... ist recht langweilig finde ich. Allgemein ist die GRUNDGESCHICHTE überraschend langweilig. Das der Junge zu der Oma fährt wegen der Herz-OP (nebenbei: WORST MUTTER EVER! XD Come On, dein Junge ist nicht Erkältet der kann sterben! Dein Job ist dir da echt wichtiger? Rly? Was ne Bitch <.<) ist nicht wirklich ereignisreich.

 

Überhaupt passiert im ganzen Film  doch sehr wenig, es wird viel geredet und sich versteckt und bla, das ist ehrlich gesagt nichts was mich vom Hocker haut. Warum wird der Junge nicht selbst zu einem Borger verzaubert? Wieso wird die Reise zum Borger Stamm nicht mehr thematisiert?

 

Selbst die angedeutete Liebe funktioniert ABSOLUT nicht für mich. KLAR ist es die Themata von zwei Welten wie schon bei Prinzessin Mononoke, aber echte Liebe? LEUTE, ALLE kapieren das das nicht klappen kann XD Es wird auch so sehr runtergespielt das man es nicht wirklich ernst nehmen kann, außer 2-3 Sätzen ist da nie etwas.

 

Fazit

Ich mochte EINIGE unklarheiten des Endes: Die Borger sind wie schon die Marder in Pom Poko eine Rasse die vom Aussterben bedroht sind, ihre Zukunft ist auch in diesem Film ungewiss. NICHT so gut ist aber die ungewisse Zukunft des Jungen, ob er seine OP überlebt wird nicht geklärt? Klingt für mich irgendwie falsch.

 

Insgesamt war Arrietty für mich ein Film der Potenzial barg, aber seltsamerweise an einer überraschend uninteressanten Geschichte scheitert. Viele Nebenfiguren sind gut, aber gerade die Chemie der beiden Kinder ist einfach nicht da, und die Ausgangslage doch eine sehr schwache.  Optisch gab es einige Höhepunkte, doch für mehr als durchschnitt reicht es letztendlich bei mir nicht.

 

Wie fandet ihr den Film?

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Conny (Samstag, 29 August 2020 14:25)

    *Kames Geldbeutel nehm* ich borg mir den nur mal eben aus. *fies grins*
    Jaa Arietty ist schon ein putziger Film aber jetzt wo du es gesagt hast find ich auch das im Film nicht wirklich viel passiert. Es gibt nich wirklich nen richtigen Showdown.
    Was die Mutter angeht, die ist wirklich drollig und lebhaft. Echt gut gemacht. ^^
    Ich fands auch schade dass man am Ende nicht mehr gesehen hat, man hätte es ruhig noch etwas weiter machen können.
    Aber dennoch fand ich den film ganz niedlich. ^^

  • #2

    Vigi (Samstag, 29 August 2020 14:26)

    Ganz ehrlich?
    Ich mochte den Film sehr, weil er mal so schön ruhig war. Mir fehlte keine Action und ich mochte auch den Jungen, seine sanfte und zurückhaltene Art. Sowas gibts leider heutzutage zu selten, vor allem in Deutschland.
    Die Mutter war echt klasse, immer für nen lacher gut. Einer der vor allem zeichnerisch besten Ghibli Filme MEINER Meinung nach :P

  • #3

    Murasaki (Samstag, 29 August 2020 14:27)

    Ich mochte auch gerade das ruhige im Film.
    Den Jungen fand ich aber auch ziemlich unrealistisch. Hat mich aber nicht sonderlich gestört, da ich die Charaktere ansonsten alle sehr interessant fand und sympatisch war er mir ja trotzdem.