Animelyse: Der Junge und das Biest

Story:

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DEN FILM SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

 

Also nochmal...

Ich habe den Film netterweise geschenkt bekommen und war unschlüssig: Was ist dieser Film? Die Schöne und das Biest kannte ich ja, aber ein Junge? Ò_O Yaoi-Fantasien verwischten sich und nach dem schauen des Werkes muss ich ernsthaft sagen: Der Film ist echt gut! O_O Er ist vielleicht kein geistsprengendes, zeitloses Meisterwerk aber wer mir sagt der Film würde keinen spaß machen dem würde ich ziemlich schief ansehen. Mal ernsthaft: Wie ist es jemandem möglich den Wolfsmenschen Kumatetsu nicht zu mögen? Geht das?

Der "Lehrer" ist so mir so fürchterlich und unumstößlich sympatisch gewesen das es mich selbst überrascht hat: Er hat keinerlei Geduld, schert sich um keine Regeln, ist faul, störrisch und dennoch kann er sich auch schnell für etwas begeistern und interagiert auch mit dem Helden Kyuta einfach immens liebenswert, beide haben eine super Chemie als eine art verkorkstes Lehrer/Schüler - Vater/Sohn Gespann. Damit alleine macht der Film schon immens viele Pluspunkte. 

 

Das "Erwachsen werden"

Ist für mich so eine der Kernthemen von "Der Junge und das Biest". Ich meine der Film startet ja schon mit den unsympatischsten Zieheltern die Jugendfilme aufbieten können. "Ja deine Mutter starb bei einem Verkehrsunfall, sowas passiert halt" erklären die Kyuta da tatsächlich gleichmütig, was ist das für ein Satz? XD "Ja deine Mutter ist tot aber man soll ja nicht der Vergangenheit nachweinen, das war vorgestern also HÖR AUF ZU JAMMERN Òó" wäre da auch passend gewesen. Meine Wenigkeit dachte eigentlich der Bursche bleibt einen Sommer lang für ein Abenteuer in der Tierwelt, aber das er dann da wirklich neun ganze Jahre verbringt... hatte das nur für mich IMMENS viele Parallelen zum Dschungelbuch? O_0

Ich meine "Kind landet in einer Welt der Tiere, freundet sich mit ihnen an und verlässt diese Welt erst als er langsam erwachsen wird"... mir kann keiner sagen ich sehe da Gemeinsamkeiten wo keine sind O_o; Wobei es auch keine Kopie ist oder ähnliches, es fokusiert sich ja erst auf Kumatetsus Duell gegen den Wildschwein-Kontrahenten der... eigentlich recht nett wirkt. Es sagt immer viel über Animes aus das die Gegner nicht eindimensionale Bösewichter sind sondern schlicht Figuren mit anderen Auffassungen zum Leben. Das Ganze hat für den Wolfsmann wie eben auch für Kyuta auch eine Art "Wir gegen den Rest der Welt" Botschaft, doch in einem recht positiven Bild wie ich denke. Es ist auch angenehm das sich der Held dann mit der Schülerin Kaede anfreundet die wirklich ungekünstelt sympatisch rüberkommt.

Irgendwie war die Beziehung der Beiden auch ziemlich niedlich ohne das es zu einer "IN YOUR FACE"-Romanze wird nur um der Romanze willen. Sie ist halt auch sein Antrieb zur Schule zu gehen und eben doch ein Studium anzufangen. Überhaupt wird auch nochmal sein leiblicher Vater ins Spiel gebracht, und auch hier: Er ist nicht schlicht "der fiese Verlasser" oder ähnliches, es rührte mich sogar das er seinen Sohn verstört umarmt und ihn ohne Kompromisse wieder willkommen heißt.

Was natürlich auch wieder zu Kyutas innerem Konflikt führt: Der Frage nach seinem Platz im Leben und in der Welt und der Frage was er nun für ein Mensch sein würde. Ich bilde mir ein (will es aber nicht beschwören) das er auch entfernt an Kumatetsu denkt und ihn nich seinen ganzen Jahren nicht wieder einfach im Stich lassen will, immerhin ist er dann ja auch im entscheidenden Duell an seiner Seite ^^

 

Der böse Wal

Das die Geschichte nochmal eine dramatische Wendung nimmt und man erfährt das der Wildschweinsohn Ichirohiko in Wahrheit ein Mensch ist war für mich auch ziemlich unvorhersehbar. Ich selber hatte mir z.B. nie einen Gedanken darüber gemacht warum er soviel "menschlicher" als sein Bruder aussah aber rückblickend hätte man wohl schon darauf kommen können. Seine Wandlung vom eigentlich freundlichen Idealisten zum wahnsinnigen Irren... ja, entfernt konnte ich das auch nachvollziehen.^^

Wobei ich die Bezüge zum Roman "Moby Dick" privat relativ albern fand, so als kleine Kritik: Moby Dick behandelt zwar auch irgendwie "Den Kampf mit sich selbst" wie Kaede es anspricht aber vor allem ist es die Aussage des Buches das Rache an einem Tier sinnlos ist, weil ein Tier frei von menschlichen Emotionen ist und dafür keinen Bezug hat. Das Ichirohiko also zufällig in der einen Szene das Buch findet, liest (woher kann er bitte lesen?) und sofort einen Wal als Gestalt benutzt wirkte auf mich ziemlich gekünstelt und albern. Der Schluss mit seiner Rettung wiederrum hatte mir gefallen, es war auch irgendwie eine schöne Note das seine Zieheltern und sein Bruder ihn ohne auch nur den kleinsten Vorbehalt wieder in der Familie aufnahmen. Allgemein fand ich den Wildschweinvater teilweise etwas ZU gutmütig, als er in der Rückblende das Kind auf der Straße findet erklärt er "Die Eltern hatten sicher gute Gründe ihn auszusetzen"... was für mich VERDAMMT schwachsinnig klingt. Ich meine Babyklappen, Waisenhäuser, Nonnenkloster, aber nen Korb auf die Straße stellen? Das ist für mich arschig hoch 16, aber auch das nur als Detail. 

 

Fazit

Ein schöner Film ^^ Eine Geschichte um einen sturen Jungen und seinen noch viel stureren "Meister" die am Ende beide ein Stück erwachsener werden und Beide aneinander wachsen. Das Kyuta an Kumatetsu als Einziger glaubt ist der Anfang, doch das am Ende auch eben der Gott Kumatetsu seinem "Schüler" die Kraft gibt seinen Kampf zu schlagen ist wohl auch ein wenig Symbolik für den Generationswechsel von Vater zu Sohn... oder ich bastel mir hier irgendwas tiefsinniges zusammen während das Ganze nur eine plumpe Unterhatlungsorgie ist O_o Wie man "Der Junge und das Biest" auch wahrnehmen will, trotz kleiner Macken und Kanten macht dieser Film vor allem eines: Spaß! Das alleine ist schon eine Menge wert, ob man viel für sich aus diesem Werk rausnimmt oder nicht, unterhaltung haben wohl alle dabei ^^

 

Oder fandet ihr nicht? 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    HotaruKiryu (Samstag, 29 August 2020 15:23)

    Hm, klingt doch wirklich interessant. Für gewöhnlich bin ich eher seltener für Anime in Spielfilmlänge zu begeistern, aber ich denke, dass schau ich mir auch noch an. So Thematiken, die sich dem Erwachsen werden widmen, mag ich relativ gern. Ich fühle mich jetzt nicht immens gespoilert, aber ich mag die Warnung am Anfang trotzdem immer wieder gern lesen. Ich fresse Spoiler eh als Motivation, wenn man so will. Ich nehm das mal als Tipp mit und denke daran, wenn ich mal etwas zu viel Langeweile habe. xD

  • #2

    IvyandWoe (Samstag, 29 August 2020 15:23)

    Ich fand den Film ziemlich gut. Die Animation war gut gemacht und viele Szenen waren mMn auch wirklich sehr gut animiert. Die Story war gut und der Film hat echt Spaß gemacht! Nach unserem gemeinsamen Stream habe ich mir sogar die Blu Ray des Filmes gekauft.