Animelyse: Jin Roh - Die Wolfsbrigade

Story:

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DEN FILM SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

 

Also nochmal...

Dieser Film ist wirklich nicht leicht zu beschreiben, doch mir gefiel vor allem dieses düstere, militante Setting. Der Film spielt in einem Universum wo tatsächlich die Nazis den zweiten Weltkrieg gewonnen haben und nun auch Japan ihrem Diktat untergeordnet haben. Ich fand es privat ziemlich interessant das die typische Klischees fehlten: Nirgends sah ich Armbinden, hörte etwas vom "Führer" oder sonstige Offensichtlichkeiten. Das diese Nazi-Realität dennoch ziemlich grausam sein muss wird einem wohl spätestens dann klar als sich die junge Terroristin lieber IN DIE LUFT SPRENGT statt sich zu ergeben! Ist das Fanatismus, Wahnsinn oder doch ein Zeichen der absoluten Verzweiflung? Vielleicht alles davon?

Alleine dieser Auftakt fesselt einen als Zuschauer meiner Ansicht nach, und lässt uns auch vielleicht ein wenig überlegen wie weit eine Seite der Anderen an Grausamkeit und Gewaltbereitschaft "ebenbürtig" ist, denn "die Sekte" wirft da auch im Film nicht mit Wattebällchen.

 

Ein toller Film den ich nicht kapiere ^.^

Jaaaaaaaa öhhmm... wenn man mich im Detail fragen würde was in diesem Film passiert gebe ich zu... würde ich ziemlich schlecht dastehen, denn trotz das ich Jin-Roh nun gute vier-fünf mal gesehen habe könnte ich dennoch nie 100% so klar sagen was da eigentlich passiert.

Es gibt eine Hauptstadtpolizei, dann eine Geheimorgianisation IN der Polizei, DANN gibts noch eine allgemeine Geheimpolizei, DANN gibts natürlich noch die Rebelle aka "die Sekte" und alle wollen die anderen austricksen, linken und gegeneinander ausspielen @_@ Jin-Roh ist definitiv ein sehr erwachsener Film der nicht mal eben in einer Minute heruntererzählt werden kann. Der ganze Ton des Films hat für mich etwas melancholischs, düsteres (Ich glaube im gesamtem Film gibt es keinen Sonnentag ^^;)

 

Die Handlung selbst ist zwar wie gesagt verwinkelt doch man hat dennoch wenig Probleme sich mit der Geschichte mitreißen zu lassen, was auch nicht viele Filme von sich sagen können. Wobei "mitreißen" klingt als wäre es ein Action-Feuerwerk, im Gegenteil, vielmehr ist es ein sehr ruhiger Film. Abgesehen von der Anfangsszene und dem Ende wird eigentlich hauptsächlich geredet, debattiert und konspiriert, was aber dem Film keinen abbruch tut. Man ist immer neugierig wie die Geschichte um Fuse und Amemiya weitergeht und sich entwickelt.

 

Märchenstunde

Wieso ist dieser Film denn so gut wenn die Grundgeschichte eher konfus ist? Simpel: Dank der Bildsprache

Das stimmig verwobene Rotkäppchen-Thema zieht sich symbolisch durch den gesamten Film und verleiht ihm einen traurig-märchenhaften Charme der seinesgleichen sucht. Das Fuse sich ausgerechnet am Wolfsmodell mit seinem Freund trifft, die rote Tracht der beiden Frauen, die menschenfremde Art des Protagonisten... all das wird geschickt in diesen Thrillen verwoben und fasziniert mich jedes mal aus neue wenn ich den Film schaue, von Fuses "Traumvisionen" bis hin zur nacherzählten (Schauer-)Geschichte des Rotkäppchens.

 

Auch das die Hauptfigur des Films extrem unscheinbar aussieht ist absicht: Nur in seiner fast schon ikonischen Rüstung zeigt der Soldat als "Wolf" sein "wahres Ich" und wird somit weitaus denkwürdiger als er es je als normaler Mann tat.

Ich liebe auch die Szene als er den Geheimdienst wie ein Panzer auf zwei Beinen niedermetzelt, aus den Jägern wurden die Gejagten die gegen den Soldaten absolut keine Chance hatten. Wie soll man auch einen gepanzerten Superkrieger mit einer MG stoppen? XD Die Rüstungen wurden übrigens für die Shooter-Reihe "Killzone" rotzfrech geklaut XD

 

Fazit

Hmm, was für ein Film :3 Er ist schlicht etwas gänzlich anderes, spannend, düster, etwas mystisch und dennoch bis zu diesem fantastisch-bitteren Finale einer meiner liebsten Animefilme. Es gibt soviele starke Szenen und die Thematik ist wirklich noch so gänzlich jungfräulich das ich ehrlich gesagt mal wieder auf ähnliche Werke hoffe. Bis dahin genügt mir aber auch dieser Film :D

 

 

Wie ist euer empfinden für Jin-Roh? Korrekturen, Kritik und Kommentare wie immer gerne gelesen ^^

 

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Kommentare: 2
  • #1

    realsephiroth (Samstag, 29 August 2020 14:50)

    Mir geht es da wie dir, so 100%ig hab ich den Streifen auch nie entschlüsseln können. Ich habe aber immer gewusst: Das Ding gefällt mir. Ich mochte den Film auch wegen des Soundtracks, der den größten Teil des Films zwar recht im Hintergrund bleibt, an bestimmten Schlüsselszenen aber dafür voll durchschlägt. War auch einer meiner ersten Animes, von daher genießt er bei mir auch einen gewissen Sonderstatus^^

  • #2

    Laniify (Samstag, 29 August 2020 14:50)

    Super Review, die dem Film alle Ehre macht. :) Ich mochte genau die gleichen Aspekte wie du: die Märchenthematik und damit die Metaphorik, die im Film mitschwang, die Härte, mit der reale Tatsachen dargestellt werden, die Melancholie, die tiefere Psychologie und auch die düstere und geheimnisvolle Atmosphäre und dass eben nicht alles haarklein erklärt wurde, sondern man als Zuschauer im Dunklen gelassen wurde. Bin ich froh, dass ich nicht die Einzige bin, die nicht alles verstanden hat. *lach* Natürlich ist es gewollt und lädt zum Kopfzerbrechen ein, aber das macht für mich den Film noch viel spannender.