Animelyse: Puella Magi Madoka Magica

Story:

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DIE SERIE SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

 

Also nochmal...

Hm, "interessant" muss man diesen Anime definitiv bezeichnen, wo sonst gibt es eine Serie die ein Genre so bewusst anders darstellt als gewohnt? Irgendwie könnte man auch Madoka Magica als "Intro Fake" Serie bezeichnen, habt ihr mal genau hingesehen? Extrem viel was da gezeigt wird passiert entweder garnicht (Madoka sucht "ihr Köstum" aus, Madokas Transformations-Szene), am Ende (Madoka ist ein Magical Girl) oder vermittelt einfach einen vollkommen falschen Eindruck des Anime, was mich auch irgendwie an die Mangacover von Naru Taru erinnerte ^^

 

Selbst das Outro war verdammt arschig: In Folge 1-2 ist es total typisch Moe Sugar-Like nur ab Folge Drei (Mamis Tod) extrem düster zu werden, eine seltsame Art den Zuschauer hinters Licht zu führen. ^^ Prinzipiell sollte man natürlich das Ganze unter dem Magical Girl Fokus sehen, so erinnerte mich die Farbgebung der Mädchen irgendwie unterschwellig an Do Re Mi (zumal diverse Charakteristika auch entfernt gleichen) und allgemein war diese verzweifelte Endkampf-Stimmung auch sehr ähnlich dem Ende der erste Sailormoon Staffel, wo ja auch immer ein wenig die Frage aufgeworfen wurde ob man überhaupt die Bürde haben möchte ein Magical Girl (alias Superheldin) zu sein. Was aber Sailormoon spätestens nach Staffel Zwei vergessen hat fortzuführen wird hier die Kernfrage: Wie gerne wird man Held wenn man auch sterben kann? Für was ist man bereit sein Leben zu riskieren?

 

Nicht Fantasy! Sondern SciFi!

Faszinierend ist ja eigentlich das Genre das Madoka Magica ausnutzt: Ist euch anfangs die VOLLKOMMEN LÄCHERLICHE Architektur der Alltagswelt aufgefallen? 

Das soll ein Klassenzimmer sein? o0 Meine Sporthalle war kleiner! Auch als ich Madoka und Sayaka Mittagessen sah war ich sprachlos: Die haben ein Schuldach dagegen sehen diverse Paläste in Fanatsyserien total fade aus XD So wird einem dann auch irgendwann klar: Madoka Magica ist prinzipiell KEINE Fantasyserie, sondern Science Fiction. 

 

Ja sorry, aber überlegt doch mal: Es spielt definitiv in der Zukunft (oder ich bin länger aus der Schule als mir klar ist O_0) es nutzt Plottelemente aus dem Genre (Zeitreisen, Aliens) und es ist ganz Simpel gesagt ein Anime bei dem es um die Beschaffung von Alternativen Energien geht... verdammt seltsam, wenn man darüber nachdenkt, nicht?

 

Überhaupt spielt der Anime mit der Optik, ich meine die Mädels kämpfen gegen Hexen die die Gestalt von... Monty Python Cartoons haben? Tatsächlich! :0

Vielleicht sollte man die Geschichte allgemein mit dem Spruch "Der Eindruck kann täuschen" überschreiben?

 

Ich bin der Geist der stets verneint...

Mir selber hat auch die Idee des Kyubey sehr gefallen, zumal da auch starke Parallelen zu Goethes Faust zu erkennen sind: Der Held schließt einen Pakt mit dem Teufel, ähnlich die die Girls mit Kyubey, und auch in Faust hat der Mephistopheles ein extrem unscheinbares Aussehen: Er kommt tatsache als Pudel daher! Und fallen wir nicht anfangs auch als Zuschauer auf das langohrige Etwas herein?

"Das war also des Pudels Kern!" will man dann auch murmeln wenn man feststellt das dieses Vieh eigentlich böse ist. Wobei unsinn, streicht das: Kyubey ist nicht wirklich böse, aber er ist entsetzlich kalt und erbarmungslos Pragmatisch. Er erinnerte eigentlich an ein Finanzsbeamten der dir (mit höflichem bedauern) erklärt das du dein Haus verlierst. Er tut also nichts aus Bosheit, sondern aus kalter Überlegung: Ein Leben um Energie für 1000 Wesen zu erzeugen? Da wäre es doch sehr kleinlich über dieses eine Leben zu jammern, oder?

 

Selbst als das Ende der Erde(!) ansteht erklärt er sachlich und gelassen das das Auftragssoll der Erde erfüllt ist. Vielleicht ist dieses Vieh deswegen so verhasst, was soll man denn über eine Alienrasse sagen bei denen Emotionen als Geisteskrankheit angesehen wird? XD

 

Die Mädels selber sind teilweise auch sehr interessant, da der Anime diverse Stereotypen kreiert, aber sie gerne verkehrt: Mami die am erwachsesten Auftritt ist eigentlich die einfältigste (wenn man es gemein formulieren will), Kyouko die am egoistischsten Erscheint war/ist ursprünglich sehr mitfühlend gewesen, und selbst Homura die gefühlskalt ist war anfangs noch die kindlichste der Mädchen.

 

Dadurch behält die Geschichte immer an Spannung und Überraschung, wenn mich etwas wirklich stören würde dann war es Madokas Mutter, die wirklich der schlimmste Elternteil der Magical Girl Animes ist: Der Ratschlag an ihre Tochter? "Mache Fehler!"

Wirklich? Das ist... der dümmste Ratschlag den ich je gehört habe <.< Vielleicht liegt es an der Übersetzung, aber bewusst Fehler machen? Wenn sie sagen würde "Fehler machen ist nicht schlimm" oder "Jeder macht mal Fehler" okay, aber MACHE FEHLER?! DAS soll der Ratschlag der Mutter sein? Was für ein Quark! Auch der Kontext dieses Ratschlages hatte da irgendwie etwas unglaubwürdiges.

 

Jeder macht Fehler, jeder DARF auch mal Fehler machen, aber doch nicht bewusst zum Geier! Auch das sie ihre Tochter WÄHREND EINES STURMS hinausgehen lässt war traurig gelöst, Madokas Entschuldigung war wirklich mau, das überzeugt die Mutti? Da habe ich bessere Argumente bei Digimon Eltern gehört!

 

Fazit

Trotz kleinere Makel gefällt mir die Serie , weil es eben das Genre wieder frisch erzählt und eine "erwachsene" Version kreiert. Es ist schon bezeichnend das am Ende, am Schluss wo sich die Heldin (typisch) uneigennützig aufgeopfert hat Homura nüchtern anfügt das der Kampf eben DOCH nicht endgültig vorbei ist, und es nie sein wird.

 

Es gibt eben keine einfachen, keine klaren und absoluten Lösungen im Leben, will heißen: Eine Magical Girl Serie kann wie ein Märchen "Glücklich bis ans Lebensende" abschließen, doch das Leben, und auch eben DIESE SPEZIELLE Magical Girl Serie enden nicht auf solchen Sätzen, sondern sind ein täglicher Kampf gegen alle Widrigkeiten, mit hochs und tiefs, Drama und Freude. Ganz schön depremierend? Sicher, aber eben so sehe ich Puella Madoka Magica für mich: Bitter, doch nicht Hoffnungslos 

 

Wie ist eure Ansicht?

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Shou (Samstag, 22 August 2020 14:32)

    JAAAA!!! Endlich eine Animelyse über Madoka Magica!!! <3
    Und ja, mit den Klassenräumen und dieser "Sci-Fi"-Atmosphäre kann ich dir nur zustimmen. XD
    (Oder Madoka und co. sind an einer privaten Schule für Superreiche gelandet. XD)
    Ui, und von den Hexen mochte ich am meisten Oktavia. XD
    (Nee, ernsthaft. :3)
    Naja... Und von den Mädels eher Kyoko.^^
    Dafuq... Aber Kyubey mochte ich von Anfang an nicht. Daran wird sich wohl auch nichts ändern. XD
    (So ein nerviges Viech! O.O)
    Lol, und die Mutter fand ich ziemlich amüsant. XD
    Ihre Ratschläge konnte ich nicht wirklich ernst nehmen. XD
    Uff, aber an sich wollte ich mir zu Beginn den Anime erst nicht angucken, weil ich dachte, dass es wiedermal eine Serie sei mit dem Motto "Friede, Freude, Eierkuchen..."-
    JA; ich hab mich getäuscht! 8D

    Aber wieder mal gut geschrieben, Kame!^^
    Hatte Spaß am Lesen gehabt. :)

  • #2

    Rima (Samstag, 22 August 2020 14:33)

    Hab ich gut empfohlen wa? =w= Ich war ja so begeistert vom anime dass ich mir die dvd box gekauft hab. Schöne Lyse der Aspekt mit den hexen fand ich am anfang wo ich die serie zuerst geguckt hatte sehr interessant diese Darstellung... wirklich abstrakt und sehr passend zum Anime. Du hast recht der Anime ist eher ans die erwachsenen gerichtet und was das OP angeht.. ich finds gut dass es so ein "Fake OP" ist es regt leute an so eine serie zuschauen die eig mit sowas nichts am hut haben klar ist dass auf gut deutsch verarsche aber vll gefällts dem ein oder anderen ja doch. Ich finde du hättest mehr auf die musik eingehen sollen! Ich finde alle soundtracks der serie sehr bewegend vorallem Credens justitiam (Mami's theme) und mein lieblings themen aus der serie Decretum (Sayaka) ich finde allgemein sind ist die musik von Kajiura Yuki sehrrrr gut gemacht. Hätte mir dazu noch mehr gewünscht!

  • #3

    Murasaki (Samstag, 22 August 2020 14:34)

    Ich habe den Anime irgendwann man angefangen anzuschauen und dann aus welchen Gründen auch immer nicht weitergeschaut. Die Manga habe ich aber gelesen und sie haben mich etwas verwirrt zurück gelassen, vielleicht, weil alles recht schnell ging.
    Werde mir den Anime daher auch irgendwann noch mal von vorne an anschauen.^^

  • #4

    Luka (Samstag, 22 August 2020 14:34)

    Puella Magi Madoka Magica ist eine Magical Girl Serie, die einfach keine ist.

    Der Aspekt, dass man etwas haben sollte, für das man kämpft, war sehr interessant. Dadurch hat man einen guten Einblick in das Leben der Charaktere bekommen.

    Kyubey mochte ich von Anfang an nicht.
    Aber überhaupt: in dieser Serie ist nichts so, wie es scheint.

    Und was Madoka's Mutter betrifft ... hey, sie hat immerhin Eltern. Manch andere Genre-Vertreter lassen da ja zu Wünschen übrig. Und ehrlich gesagt fand ich ihre Mutter wirklich witzig.

    Aber du hast die Lehrerin vergessen. Ich fand es witzig, wie sie sich zum Anfang darüber aufgeregt hat, wie Eier zu sein haben. Und immerhin hat sie uns die eine oder andere Englisch-Lektion verpasst :D

    Und zur Musik (mein Spezialgebiet):
    Der Soundtrack war ja das erste, was mir auffiel. Da muss man gar nicht erst nachsehen, um zu wissen, dass da Yuki Kajiura am Werk war. Wieder mal ein klasse Job, den sie da geleistet hat.
    Für mich hat ihre Musik ja immer etwas mythisches, das hat der Serie auch noch mal das gewisse Etwas gegeben.

    Ich glaube, mich hat schon lange kein Anime mehr so überzeugt, wie dieser (weswegen ich ja monatelang einen Bogen um das Thema Anime gemacht hatte). Ich kann die Serie wirklich nur jedem empfehlen.