Animelyse:

The Promised Neverland (Staffel 1)

Story:

... äh... die solltet ihr kennen <.< Sorry, das ist keine Review für Leute die das noch nicht kennen, das ist eher was für Leute DIE DIE SERIE SCHON GESEHEN HABEN ^^ Ich Spoiler hier also wer es noch nicht gesehen hat und es sich nicht verderben will: Schaut es, kommt wieder und dann sagt was ihr davon haltet ^^

 

Also nochmal...

Animes mit einer dramatischen ersten Episode gibt es gerne mal: Elfen Lied ist ein bekanntes Beispiel, oder auch sehr aktuell Goblin Slayer. Leider lebe ich mit dem Internet, also habe ich 100 Jahre bevor ich von The Promised Neverland kannte schon vom Twist gehört: Menschenopfer für Dämonen! Respekt für die Kinder "nur" traumatisiert und geschockt zu sein, ich in ihrem Alter hätte mir die Kehle aus dem Leib gebrüllt bis ich erstickt wäre ^^

Doch das ist im Kern der Plott: Ein Gefängnisausbruch, ähnlich wie Prison School, Minus dem Humor versteht sich ^^ Es ist nichtmal eine komplette Geschichte, doch diese Staffel von diesem Anime ist aus einigen ganz speziellen Gründen so packend... 

 

Starke Protagonisten

Das ist der Pluspunkt einer guten Geschichte: Du brauchst keine wilde, kreative Welt, Superkräfte oder dramatische Lebensgeschichten. Du brauchst nur klar definierte Figuren und ein Dilemma das sie bewältigen müssen. Daher sind EmmaRay und Norman so interessante Hauptfiguren ^^

Mit Emma und dem schwarzhaarigen Ray nimmt man diese typische roter Drache/blauer Drache Kombination: Emma denkt immer sehr emotional und dadurch leider nicht immer praktisch oder effektiv. Ray wiederum ist immens pragmatisch, aber emotional kalt und berechnend in seiner Weltsicht. Die erste Frage die ich mir stellte die stellt ER ebenso: Wieso nicht den Gefängniswärter (aka die Mutter) ermorden? Zum Glück ist Emma nicht aggressiv dumm (auch wenn sie Prüfungstechnisch die Schwächste von den Dreien sein soll)  sondern im Kern positiv und hört auf ihre beiden Freunde. Ray selber ist auch nie wirklich arrogant und feindselig, und so ergänzen diese beiden Figuren ausnahmsweise statt sich zu bekämpfen. Norman dient so als "Mittel"-Figur: Er versteht und überlegt genau faktisch wie Ray, stellt aber wie Emma nicht alle seine Gefühle ab und hadert deswegen auch gerne. Die Dynamik des Trios ist das was die Serie antreibt. 

 

Ich mochte auch den Moment wo man Ray als Spion enttarnt, der typische Kniff solcher Thriller: Wir haben zwei verdächtige Personen im Visier und am Ende ist es eine Dritte ^^ Doch was einen Thriller wie diesen so gut macht sind natürlich nicht nur die Helden.

 

Coole Bösewichte

Das was die Geschichte so gut machten waren die beiden Haupt-Bösewichter. Nicht diese abstrakten Dämonen (auch wenn deren Design nett war) doch ich meinte natürlich die "Mutter" Izabella und Schwester Krone.

 

Besonders die dunkelhäutige Schwester hatte mir es privat angetan: Was für eine schaurig-coole Figur. Ich hatte erst Panik das sie vielleicht dümmlich dargestellt werden würde, wo sie schon so körperlich mächtig war, doch das war das pfiffige, Schwester Krone war erstaunlich clever. So lockt sie in einer Szene Kinder mit beschnittenen Baumblättern aus dem Versteck, und auch Emma und Norman werden durch den Dialog um den Ohren-Sender schnell durchschaut. Schwester Krone ist NICHT blöd... nur ihre Ambitionen verleiten sie sich ungeschickt zu benehmen, das war ein feiner, aber großartiger Unterschied wie ich empfand ^^

Ist nur mir aufgefallen wie die beiden Heimleiter sich immens unterschieden haben? Schwester Krone war ein "übergroßer" Charakter, in allen Sinnen: Ständig bewegte sie sich, gestikulierte, und sie redete unaufhörlich, entweder mit den Kindern oder sogar mit sich selbst oder ihrer Puppe (die eine schöne Symbolik für ihre verstümmelte Psyche war) Und Izabella? Das genaue Gegenteil, ständig ruhig, lauernd, kontrolliert, schweigsam. Dadurch hatte man zwei Arten einer Bedrohung, und Beide waren ebenbürtig einschüchternd. 

 

Selbst Izabellas Kindheit war sehr interessant und bewegend, ich fragte mich schon wie man so werden konnte wie sie, was immer beweist das ein guter Schurke Interesse wecken kann. Auch das Ray ihr leiblicher Sohn war überrumpelte mich, und es war schon schaurig das sie auch ihn letztendlich bereit war zu opfern.  Ich frage mich übrigens immer noch ob sie Normans Liebesgeständnis an Emma aus Bosheit oder Güte unterbrochen hat, immerhin empfand sie als Kind ähnlich um einen Jungen. Missgönnte sie Norman den Moment oder wollte sie den einhergehenden Schmerz des Abschiedes verhindern? 

 

Fazit

12 Episoden und man kann viel grübeln und debattieren, ein gutes Zeichen ^^ Es war so interessant wie Emma und Ray am Ende Kompromisse machten: Ray wollte niemanden Retten und Emma alle, und am Ende traf man sich da in der Mitte und nahm die mit die keine allzu große Belastung wären, was eine gute Botschaft ist: Sei Emotional, aber auch Rational, und sei nie ein Extrem wenn es um die wichtigen Dinge im Leben geht.  The Promised Neverland war wirklich ein schön packender Anime

 

Oder seht ihr das anders?

 

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Kommentare: 2
  • #1

    HotaruKiryu (Samstag, 22 August 2020 13:59)

    Das klingt ja doch gar nicht so schlecht, vielleicht sollte ich mir das wirklich nochmal anschauen. So einen kleinen Hype gab es ja, aber der ist durch Demon Slayer immerhin etwas gedämpft worden. Ist doch eine sehr aufschlussreiche Review, hat mich überzeugt dem ganzen mal eine Chance zu geben.

  • #2

    Ryusei (Samstag, 22 August 2020 13:59)

    The Promised Neverland ist wirklich ein guter Anime, ich freue mich schon auf Staffel 2 und werde wohl auch bald den Manga lesen. (Der ist ja sogar schon zu Ende, auch wenn das Ende sehr überraschend kam).
    Wie du schon sagtest, womit der Anime punktet sind vor allem die Charaktere, die sind halt wirklich sehr gut ausgearbeitet.