Das nächste Metroid für stationäre Konsolen sollte einige Jahre auf sich warten lassen. Genauer gesagt acht Jahre. Das Nintendo 64 wird trotz dem ein oder anderen Gerücht übersprungen und Metroid hält direkt auf dem GameCube Einzug - Im Jahr 2002 kommt das von den RetroStudios konzipierte "Metroid Prime" heraus.

Chronologisch setzt "Prime" nach dem ersten Metroid ein. Nach den Ereignissen auf dem Planeten Zebes bekommt Samus Aran einen neuen Auftrag. Sie soll eine Fregatte untersuchen, die sich im Orbit um den Planeten Tallon IV befindet. Das Schiff wurde durch fehlgeschlagene Experimente schwer beschädigt. Bei ihren Untersuchungen trifft Samus auf einen großen Parasiten, nach dem Kampf wird (natürlich) die Selbstzerstörung aktiviert. Im Zuge ihrer Flucht verliert Samus sämtliche Fähigkeiten. Auf dem Planeten notgelandet stößt Samus auf die Substanz "Phazon", die ausschlaggebend für die Ereignisse in der "Prime" Serie sein wird.

2004, ebenfalls auf dem GameCube, folgt "Metroid Prime 2: Echoes", in dem es Samus auf der Suche nach einer Schiffsbesatzung auf den Planeten "Aether" verschlägt. Der Witz an dieser Sache ist, das es zwei Aether gibt - eine "dunkle" Seite und eine "helle" Seite. In diesem Teil der Reihe treffen wir auch erstmals auf die "Dunkle Samus", die am Ende von ersten "Prime" Spiel entstand.

 

"Metroid Prime3: Corruption" erscheint 2007 für Nintendo Wii und schließt die "Prime-Trilogie" ab. Eine Föderationsstation auf dem Planeten Norion wird attackiert. Samus und weitere Jäger werden instruiert, die Station zu verteidigen. Zusätzlich rast ein Meteorit geradewegs auf den Planeten zu. Als dieser den Planeten schon fast 

erreicht hat, erscheint die Dunkle Samus und attackiert die Jäger mit phazonbasierten Angriffen. Vom Kampf schwer gezeichnet gelingt es Samus doch noch, den Meteoriten zu zerstören, bevor sie ohnmächtig wird. Einen Monat später erwacht Samus. Die anderen Jäger wurden inzwischen auf eine Mission geschickt, sie sollen verschiedene Meteoriten zerstören, die die Substanz Phazon produzieren und unter Dark Samus` Kontrolle stehen. Jedoch brach der Kontakt zu den Jägern ab und so muss Samus erneut aufbrechen...

2010 folgt dann, ebenfalls für Wii, "Metroid: Other M", welches chronologisch wiederum  nach den Ereignissen von Super Metroid einsetzt und Samus auf eine Rettungsmission zum Raumschiff "Bottleship" beordert, zum ersten mal als Teil eines Einsatzteams.

Meine Eindrücke

Da saß ich nun also und vernahm die Nachricht eines neuen Metroid. Toll hab ich gedacht. Wird auch wieder mal Zeit. Und dann hats geheißen "3D" und "Egoperspektive". Dann hab ich gedacht "Scheiße. Und wieder wird ne Serie in den Sand gesetzt". Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie das in 3D funktionieren sollte. Erschwerend kam hinzu, das ich Spiele aus der Egoperspektive sowieso generell nicht mag. Schlechte Vorzeichen für mich also.

Tjo, kurz gesagt - ich hatte mich in allem getäuscht. Metroid Prime konnte mich in vielen Punkten überzeugen. Wenn man sich die Optik ansieht, ist es gut, das das N64 übersprungen wurde - Dessen unscharfe, verwaschene Optik wäre ein großes Hindernis gewesen. Das Spiel läuft stets sauber und flüssig. Stichwort Übersicht: Ein großes Problem, das ich immer wieder bei Egoperspektiven sehe, ist fehlende Übersicht. Hinzu kommt, das bei Spielen, wo InGame-Karten nötig sind, diese Karten oft mieserabel sind... Wer "Turok" gespielt hat kann ein Lied davon singen.

 

Hier liegt der Fall aber anders. Die Karte von Metroid Prime ist VORBILDLICH! Frei dreh-und zoombare 3D-Ansicht, wo sämtliche Ein/Ausgänge auf der korrekten Raumhöhe angezeigt werden. Mehr konnte ich nicht verlangen.

Gespielt hat sich Prime traumhaft. Ich würde es mal als "Ego Adventure" einstufen wobei das Erkunden im Vordergrund steht. Die Areale waren dabei schön abwechslungsreich gestaltet - Eis/Schnee, Ruinen, die dschungelartige Oberwelt von Tallon IV oder Lavahöhlen. Auch die Musik passt immer.

 

Ab diesem Zeitpunkt habe ich die Retrostudios geliebt.

"Echoes" hatte auf mich dann eine recht ernüchternde Wirkung. Am grundlegenden System hatte sich nichts geändert. 3D Egoansicht, saubere Optik. Nur haben mich viele Sachen einfach nur genervt. Der Wechsel zwischen den Dimensionen hell und dunkel wurde viel zu inflationär eingesetzt. Auch die verschiedenen Beam-Arten hätten nicht sein müssen, weils die Angelegenheit einfach nur verkompliziert. Auch die Bossfights waren sehr "anspruchsvoll". Jetzt kann man natürlich sagen sie sind fordernd und taktisch. Mag auch stimmen. Mich hats aber genervt, das man bei jedem Bosskampf jede Fähigkeit anwenden musste, egal wie weit hergeholt. Ich habe Echoes durchgespielt - würde es aber nicht nochmal machen.

 

Das Wii Abenteuer "Corruption" mochte ich dann wieder sehr. Die Optik war für Wii-verhältnisse sehr sauber, besonder die Polygonmodelle einiger Bossgegner waren sehr schön. Das Reisen von Planet zu Planet nahm dem Ganzen zwar die klaustrophobische Atmosphäre, machte dafür aber auch einiges möglich. Insbesondere die Stadt in den Wolken hatte es mir angetan, generell spielte sich Corruption wieder viel flüssiger und zugänglicher als Echoes. Wirklich gestört hatte mich nur die Bewegungssteuerung. Aber das kann man eigentlich über jedes Wii Spiel sagen, insofern es keine Padsteuerung gibt.

"Corruption" war ein sehr guter Abschluss der Trilogie und gehört sowieso in jede Wii-Sammlung.

 

Bei "Other M" liegt der Fall schon ein bisschen anders. Auf die Story gehe ich jetzt mal nicht ein, die is ja Ansichtssache. Aber bei ein paar Sachen hatte sich "Team Ninja" schon etwas verzettelt. Ich ziehe hier mal die Steurungsprobleme heran. Das Spiel is ja ne Mischung aus 2D und 3D. Aber das Umschalten in die 3D Ansicht ist echt missglückt. Ein Beispiel: Missiles kann man nur abfeuern, in dem man die WiiMote von der Querhaltung direkt auf die Sensorbar richtet. Jetzt hat man Bosskämpfe, bei denen man den Gegner zuerst mit normalen Schüssen betäuben muss um dann mit Raketen nachzusetzen. Man hält die Fernbedienung also erst quer. Dann muss man umgreifen, die Mote auf den Bildschirm richten - das Umschalten von 2D auf 3D Ego dauert einen Moment in dem man nichts machen kann. Während diesen Moments hat man oft schon wieder einen oder zwei Treffer eingesteckt. Die Gelegenheit ist vorbei und man darf wieder von vorne starten.

Auch die Passagen, in denen man bestimmte Objekte scannen muss um weiterzukommen sind mir verhasst - da man manchmal ganz einfach nicht erkennt, WAS man scannen soll.
 
Im Großen und Ganzen ist "Other M" kein kompletter Reinfall, aber bitte, Nintendo, noch einen Teil in dem Stil solltet ihr nicht machen.
 
Wie ging es weiter? Teil 3 folgt...
 

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Kommentare: 1
  • #1

    kameskram (Freitag, 15 November 2013 13:15)

    Na ich weiß nicht, wieso gibst du denn bei Other M keine Ansicht über deine Storywahrnehmung? Immerhin gehts hier ja um DEINE Eidnrücke, und ich weiß ich hatte viel Shitstorm über Samus persönlichkeit mitbekommen.

    Dark Samus? Da hat Nintendo die Idee aber scheinbar übelst Plump von Zelda und ShadowLink abgekupfert oder? Trotz allem ein flüssiger Bericht ^^