Spiel: Time & Eternity
System: PS 3
Genre: RPG
Publisher: NamcoBandai/NIS America
Preis: ca. 45 Euro

Story

Alles könnte so schön sein - steht doch für den Ritter Zack und Prinzessin Toki der wichtigste Tag ihres Lebens bevor: Ihre Hochzeit. Besonders der lüsterne Bräutigam fiebert dem Tag entgegen, darf er doch seine Braut anscheinend bis zur Hochzeit nicht anrühren. Freudig findet man sich also am großen Tag in der Kirche ein und gibt sich das Ja-Wort. Doch kurz vor dem alles besiegelndem Kuss platzt eine Truppe Killerninjas in die Kirche und erdolchen Zack, der sich heldenhaft vor seine Braut gestellt hat.

Doch Zacks Heldenmut wäre keineswegs nötig gewesen - im Todeskampf verfolgt er, wie sich seine reizende rothaarige Braut in eine blonde Furie verwandelt, die die Killer aufmischt. Und es kommt noch besser: Zusammen mit Toki wird Zack`s Geist in die Vergangenheit gezogen und lebt fortan in Toki`s Hausdrachen Drake. Zusammen machen sie sich auf, der Verschwörung auf den Grund zu gehen und das Attentat zu verhindern...

 

Gameplay

So finden wir uns also Dank Toki`s Zeitmagie in der Vergangenheit und müssen nun herausfinden, was da eigentlich gespielt wird. Der von uns gesteuerte Charakter ist nun nicht Zack in Gestalt von Hausdrache Drake, sondern Toki selbst. Und das bleibt auch so, im gesamten Spielverlauf wird die Gruppe nicht größer, wir können uns also voll auf die Entwicklung von Toki konzentrieren. RPG-typisch läuft das zum größten Teil über Kämpfe ab. Da unterscheiden wir zwei grundsätzliche Kampfvarianten: Einmal kann man aus der Ferne mit dem Gewehr draufhalten und dann gibts noch das Messer für den Nahkampf. Hinzu kommen noch magische Attacken verschiedener Art, die man sich auf beliebige Tasten legen kann. Diese sind jedoch immer auf 3 Stück limitiert.

Durchs Kämpfen erhalten wir Erfahrungspunkte für den Levelanstieg, Objekte, Geld und sogenannte "Giftpoints", mit denen wir verschiedene Titel erwerben können, die uns wiederum das erlernen von Fertigkeiten und Magie erlauben.
 
Erwähnenswert wäre noch der Umstand, das man immer nur gegen einen Gegner auf einmal antritt. Also sogar wenn man gegen eine Gruppe von Gegnern antritt, kämpft man nicht gegen alle gleichzeitig, sondern immer nur gegen einen nach dem anderen.
 
Abseits der Story gibt es natürlich noch die Nebenquests. Diese bestehen aber meistens aus ziemlich wenig Arbeit und folgen fast immer folgendem Prinzip: Figur A gibt dir den Auftrag, etwas zu holen und schickt dich dafür zu Figur B. Figur B sagt sie gibt es dir, aber nur gegen bestimmte Items die Monster mit sich rumtragen. Man besiegt also besagte Monster, bringt die Items zu Figur B und bekommt das erwünschte Objekt. Von Figur A bekommt man dann als Belohnung Geld und Giftpoints. Das ganze dauert meistens höchstens 10 Minuten.
 

Toki & Towa - Unterschiede?

Wie schon erwähnt hat man eigentlich 2 Hauptpersonen - die rothaarige Toki und ihr zweites Ich, die blonde Towa. Die Unterschiede zwischen den beiden sind jedoch minimal. Speziell Anfangs erscheint Towa um einiges energischer und gewalttätiger als Toki, was sich im Laufe des Spieles jedoch relativiert. Towa wird genauso sanft wie Toki und unterscheidet sich am Ende eigentlich nur noch durch die Haarfarbe. Waffen und Ausrüstung können beide gleichermaßen anlegen. Der größte Unterschied liegt noch darin, das sich ein paar der Titel unterscheiden, die erworben werden können. Somit kann Toki ein paar Fertigkeiten erlernen, die Towa nicht erlernen kann und umgekehrt.

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Gewechselt wird zwischen den Beiden immer bei einem Levelanstieg. Darüberhinaus gibt es noch die Möglichkeit, mit speziellen Objekten zwischen den Beiden hin und her zu wechseln, was speziell dann praktisch ist, wenn man Erinnerungssequenzen starten will, für die eine von Beiden nötig ist.

 

Optik und Musik

Die Grafik von Time & Eternity ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite haben wir die Charaktere und Monster, die im Animestil gezeichnet sind und sich auch so durchs Spiel bewegen. Das macht natürlich einen guten Eindruck. Negativ fällt da jedoch auf, das es nur eine begrenze Anzahl von Animationen pro Figur gibt, die man schon nach recht kurzer Zeit alle gesehen hat. Danach wiederholen sie sich nur noch. Im krassen Gegensatz zu den schön gezeichneten Figuren befinden sich die Umgebunsgrafiken. Die sind allesamt polygonal dargestellt und ziemlich schlicht und einfach gehalten. Aufwändige Texturen sucht man da leider vergebens. Musikalisch bewegt sich das Spiel insgesamt auf durchschnittlichem Niveau. Einige Stücke sind sehr schön und atmosphärisch, andere ziemlich belanglos. Die Synchronsprecher machen allesamt einen ordentlichen Job.

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Mein Eindruck

Man kann NamcoBandai und NippinIchi wahrlich nicht vorwerfen, sie wären nicht experimentierfreudig. Ob jedes Experiment aber auch gelingt ist wieder eine andere Frage. Im Falle von Time & Eternity ist das ein klares "Jein".
 
Die Story hat eigentlich einen ziemlich guten Ansatz. Reise in die Zeit zurück und finde heraus, wer dich umbringen will und wieso und verhindere es. Die Handlung hat sogar einen gewissen Humoranteil, der teilweise recht abstrakt geraten ist. Dazu tragen dann meistens Nebenfiguren wie der Bäcker Ricardo bei, der die wohl ekelhaftesten Kuchen des Universums backt oder die Hellseherin Makimona, die noch so ungefähr 50 weiteren Jobs nachgeht. Die Auflösung des ganzen ist aber schon ziemlich bald abzusehen, die gefühlten 20 Kämpfe gegen den Endgegner nerven auch ziemlich schnell. Stichwort Kämpfe - das Kampfsystem funktioniert nur eingeschränkt. Oftmals lassen einem die Gegner kaum Zeit zu atmen, die schwammige Steuerung beim Ausweichen lässt einen immer wieder in Attacken stolpern. Generell kommt mir die Stärke der Gegner und deren Attacken schlecht ausbalanciert vor.
 
Das switchen zwischen Toki und Towa ist natürlich ne lustige Idee. Aber ganz ehrlich, wenn sich zwei Persönlichkeiten so sehr gleichen, dann hätte es doch auch eine einzige getan. Die beiden wollen das gleiche, denken das gleiche, tun das gleiche, steuern sich gleich... so ganz hinter den Sinn komme ich also nicht.
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Generell mag ich es ja, wenn Nebenquests nicht zu ausladend ausfallen. Aber diese ständigen Hol-und Bringmissionen sind dann doch ziemlich langweilig. Man ist aber leider gezwungen, sie zu machen, da man im Kampf zwar Geld verdient, aber so lächerlich wenig, das man damit kaum über die Runden kommt. Auch GP verdient man viel zu wenig, sodass man mehr Quests machen muss, als man möchte.
 
Im Großen und Ganzen ist das Spiel auch ziemlich kurz geraten, knapp 20 Stunden habe ich benötigt um bis zum Ende zu gelangen, inklusive einiger Quests. Nicht unbedingt der Umfang, den ich mir von einem RPG in der heutigen Zeit erwarte, wobei man das mit den Zeitsprüngen natürlich auch nicht ewig hinziehen kann.
Am Ende lässt sich sagen - und ich zitiere hier einen sehr treffenden Satz aus einem Film:
 
Ich finde, das mit "Time & Eternity" war eine gute Idee. Aber - ohne mit dem Finger auf jemanden zu zeigen - man hätt`s besser machen können.
 
So gibts von mir 5 von 10 blonden Perücken.
 

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Kommentare: 2
  • #1

    kameskram (Sonntag, 22 September 2013 16:43)

    Ach von den ersten Bildern war ich soooo begeistert, teilweise sieht es ja wirklich aus wie ein Spielbarer Anime, aber es gibt zuviele Probleme: Diese übertriebenen Sugar-Ladys, man kämpft mit einer Figur und es sieht so seltsam aus wenn die Welt unter deiner laufenden Figur weiterscrollt.

    Bin aber froh das du mich zumindets beruhigst nichts verpasst zu haben, bist aber n bissl nachsichtig wa? FF12 war nicht so gut weggekommen XD

  • #2

    Conny (Sonntag, 22 September 2013 20:05)

    * wie sich seine reizende rothaarige Braut in eine blonde Furie verwandelt* Das kommt mir irgendwie bekannt vor *an Lunch denk* xD
    Das Charakter Design sieht echt gut aus gefällt mir sehr. Aber wenn ich mir die Kritik hier so durchlese... auf Hol- und Bringmissionen steh ich auch gar nicht.
    Vielleicht hol ich es mir irgendwann wenns nix mehr kostet xD