Die Medien ^^; *Einmal Luft holt, seuftz* fangen wir an:

 

Animes und Manga sind ein Nischenhobby, zumindest wenn man über 12 ist und mehr möchte als Dragonball. Cosplay, Fanmessen und ähnliches sind natürlich wie jedes Hobby für Außenseiter etwas seltsam anzusehen. Würde mir privat nicht anders gehen wenn ich auf eine Automesse wandere oder in eine Furry-Convention. Das man dadurch als "Fremder" Vorurteile bekommt oder sich in gewisse Stereotypen hineinsteigert ist relativ menschlich, und sein wir fair: Jede Fanbase bietet, ob sie es will oder nicht, 1-2 Zielscheiben XD

99% der Menschen sagen sich da "Lasst den Leuten ihr Hobby, solange sie kein Kapitol stürmen oder Kinder essen ist das doch deren Ding". Doch da kommt das Problem: Medien müssen unterhalten. Also existiert auch im "Hartz 4 TV" eine Nische für die "Anime-Fans".

Animefans und "Hartz4 TV"

Im Format "Schwiegertochter gesucht" werden dann deutsche D-Schauspieler oder schlicht mediengierige Menschen vor die Kamera gezerrt und sollen sich für gutes Geld zum Hampelmann machen. 2014 kam die Folge um den guten "Ingo" der es mag Fantasy-Geschichten zu schreiben... was dann irgendwie auch bedeutete er sei Anime Fan? Ò_o;  

 

Man merkt schnell: Würde man jemand FREMDEN bitten sich eine Geschichte um "Anime-Fans" auszudenken, es wäre wohl in etwa so: Der Ingo möchte also Stephi "in seine Welt" einladen. Bedeutet das Ingos "Eltern" (in Anführungsstrichen) Sushi servieren, und am Ende eine Messe besuchen wollen. 

Wie wir alle wissen bedeutet eine Anime Messe automatisch(!) Cosplay und in dem Fall: Wir holen uns Bademäntel aus dem Schrank, nehmen einen Stock und kleben uns einen Topflappen auf den Kopf und spielen wie im traurigsten Theater der Welt irgendwelche Anime-Szenen nach. Großes Plus für Ingos "Mutter" die den besten Satz der Episode hat und ich zitieren: "Ich bin Miss Bahatalaflei!" (Ich vermute zur Verteidigung das die Darsteller hier zu ihrer "zweifelhaften" Betonung genötigt werden ^^;)

 

Das Ingo 2021 inzwischen dreimal am Format teilgenommen hat und nie wieder über Anime redete sollte wohl niemanden überraschen, aber schön wenn der Kerl damit Geld verdient. 

 

Nächster Kandidat: "Hilf mir! Jung, Pleite, Verzweifelt" behandelt so "reale" Probleme wie ein Eifersuchtsdrama im Sonnenstudio, eine Vendetta unter Hardcore SciFi-Fans und eben natürlich auch das Drama um die "Mangasüchtige-Lucy" 

Die möchte weder Arbeiten noch etwas sinnvolles im Leben tun. Mangasammeln, Animes schauen oder sowas banales wie Cosplay ist da auch viel zu seicht. Der Wunsch ist (natürlich) eine Augen-OP, damit ihre Glubscher so groß werden wie die einer Animefigur. Klappte ja schon bei Alita klasse.

Diebstahl bei der Arbeit ist dann ein großes Drama und am Ende sieht natürlich die "18 Jährige" (wie gesagt, bei diesen Formaten sollte man alles in Gänsefüßchen stellen) ihre Fehler ein und der Abspann läuft. Deprimiert es nur mich das dieses RTL2 Format inzwischen über 400 Episoden hat? Ò_o;

 

Die "Killer-Otakus"

Die andere Sparte ist dann immer bei den "Videospiel-Amokläufern" und den "Horrofilm-Killer" wo man jeden Mörder mit dem Hobby Anime zu einem "Yu-Gi-Oh-Serienkiller" taufen möchte wie beim Fall Marcel H. (Dazu hatte ich schonmal hier nen kompletten Beitrag gemacht)

Das diese Menschen meistens verwirrte und psychisch Labile Individuen sind wird da gerne etwas ausgeblendet und sich ausschließlich auf ihr Hobby fokussiert. Einige deutsche Zeitungsüberschriften aus diversen Fällen:

 

- "Besessen von Anime - Die bizarre Welt des Marcel H."

- „Kriminologe erklärt die Psyche des Manga-Killers“

- „14-Jährige ermordet – Manga-Fan unter Verdacht"

- "War es ein Manga-Mord?"

- "78 Messerstiche! Mädchen von Manga-Fan hingerichtet"

- „Manga-Freak ersticht dieses schöne Mädchen“

- „Der Killer sah sein Opfer als düstere Comic-Figur"

 

Neu für mich war noch privat der Mord an Jonathan H.: Homosexuell, Cosplayer und scheinbar ein netter Kerl der an einen anderen, weniger gesunden Mit-Fan geriet der ihn brutal ermordete. Grandios das die Zeitungen hier also sogar das Opfer indirekt für seine "bizarren Neigungen" verhöhnen. 

Jede Community und jede Fanbase kann ihre Sonderlinge haben, und auch Menschen haben die geistig nicht gesund sind und im extremsten Einzelfall auch zu Mördern oder sonstigen Verbrechern werden. Ein gestörter Sammler von Eisenbahnmodellen kann genauso gefährlich werden wie jemand der gleichzeitig Lindenstraßen-Fan ist und psychische Probleme hat. Natürlich können diverse Medien und Hobbys einen in seinen dunklen Gedanken und Problemen bestärken, aber sie lösen sie nicht schlicht aus. Als gesunder Mensch wird niemand zum Killer weil er mal eine Episode Sword Art Online schaut (außer mir, aber das liegt an der Qualität des Anime ~~)

 

Wer noch mehr zum Gesamtthema möchte kann auch mal diesen Beitrag von HotaruKiryu lesen, die hat das Thema schon vor Jahren aufgegriffen.

 

Denkt ihr aktuell hat die Öffentlichkeit bessere Ansichten über Otakus? Oder gilt man immer noch als Sailor-Moon-Spinner wenn man sein Manga Hobby auslebt? Kommentare, Kritik und Korrektur gerne gelesen.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Taria (Sonntag, 31 Oktober 2021 12:00)

    Ich dachte früher immer "Niemand glaubt diese schlecht gespielten Episoden aus Hartz4 TV" stellte sich heraus das meine zwei Nichten das damals schauten und auch komplett schluckten, da musste ich mal pädagogisch vorgehen ^^; Das Otakus heute auch noch gerne als "Kulleraugen-Furrys" ist nicht mehr ganz so schlimm wie 2000 bilde ich mir ein, aber Vorurteile wird wohl jede Community haben, darum kommen wir selten