WAs wollt ihr? LESEN?ÒÓ *Tisch umwerf* DAS KOSTET ABER! Das zu meinem Yakuza leben, ich denke ich bleibe beim Bloggen XD Heute möchte ich "Japans Mafia", die Yakuza kurz anschneiden und natürlich Anime/Manga Bezüge anschneiden. Also Finger ab und Rücken gestochen, ich laber los XD 

 

Yakuza: Habens die Schweizer erfunden? Ò_O

Ähm nein O_O; Kriminalität gab es schon immer, doch die Ursprünge der Yakuza selber sind irgendwo in der frühen Edo-Periode rund um 1603 zu finden. Das Problem war der Bürgerkrieg gegen das Shogunat der im Frieden endete... ein toller Erfolg für die Zivilbevölkerung, ein GROßES Problem für Samurais die plötzlich als Ronin ohne Arbeitgeber dastanden. Viele wurden darauf zu Hatamotoyakkos,  plündernde Banditen die leider ziemlich geschult mit dem Schwert waren. 

Doch andere Samurais schlossen sich mit normalen Bauern und Anderen Zivilisten zu Machiyakkos zusammen, also einer art Bürgerwehr die eben gegen Banditen vorgingen. Die Yakuza sehen sich als die "Erben" eben jener Streiter für die Wehrlosen, was natürlich eine gute Publicity ist. 

 

Der Name Yakuza hat eine zynisch/lustige Bedeutung: Er setzt sich aus den Zahlen 8 9 und 3 zusammen, das ist im japanischen Kartenspiel Oicho-Kabu das wertloseste Blatt das man auf der Hand haben kann (sowas wie eine Sieben und Zwei beim Texas Hold 'em Poker), so bezeichnen sich die Mitglieder der Yakuza also trotzig/stolz als "Die Wertlosen der Gesellschaft"

 

Merkmale der Yakuza

Wir Normalsterblichen Westler denken bei Yakuzas dank Filmen und Videospiele meistens an grelle, stereotypische Gangster direkt aus den 80ern.

Doch die "echten" Yakuza kleiden sich meistens deutlich schlichter und entweder sehr formell im Anzug oder heutzutage auch bewusst lässig in Trainingsanzügen. Lustig ist das selbst die Yakuza einem "Modewandel" ausgesetzt sind: Früher waren kurze Haare oder eine Glatze fast typisch, doch heutige Yakuza tragen sogar Färbungen und lange Haare, was die "Alten" etwas Naserümpfend wahrnehmen. Die (Gangster)Jugend von heute ^^;

 

Aufgebaut sind die Yakuza sehr "Familiär" ähnlich wie die Mafia: Der Boss ist der "Oyabun" (Vater), und man selbst ist als Neuling der "Kobun" (Sohn) dem ein erfahrener Vorgesetzter "Aniki" (großer Bruder) zugewiesen ist. Obwohl keine "echte" Blutsverwandtschaft besteht (bzw. selten) wird sie als solche Wahrgenommen. Das dir ein "großer Bruder" also die Nase bricht wenn du Mist baust ist für manche vielleicht nicht komplett neu ^^;   

Der Dresscode ist heutzutage eh sehr verwässert da Yakuza es sich heute dank Japans strikter Politik kaum noch leisten können sich öffentlich "sichtbar" zu machen, doch einige Dinge sind ziemlich klar: Großflächige Tattoos sind ein "Markenzeichen" der Yakuza, wobei sie meistens so gestochen sind das man sie unter einem Anzug nicht erkennen kann wenn es notwendig ist. Noch heute sind tätowierte Menschen in vielen Badeanstalten Japans ausdrücklich unerwünscht, wobei man bei "kleinen, westlichen" Tattoos schon eher ausnahmen macht. 

Und auch wenn man Clan-Insignien verbieten kann so haben viele Yakuza "ihr" Markenzeichen: Fehlende Fingerglieder.   

Das "Yubistsume" ist sozusagen der Yakuza Freibrief: Hast du deiner "Familie" Ärger gemacht, einen Job vermasselt oder deinen Boss geschmäht kannst du dir das kleine Fingerglied abhacken und es als "Entschuldigungsbrief" darbieten. Der "Beschenkte" hat die Pflicht dieses Zeichen der Demut anzunehmen und es damit auch sich beruhen zu lassen, das gilt selbst für Yakuza-Anwärter oder Teilzeit-Mitglieder. Viele Yakuza machen es auch allzu gerne um damit klar erkennbar zu sein, doch es herrscht auch ein "Witz" unter den Mitgliedern das die aller schlimmsten Yakuza noch alle Finger besitzen: Die Entschuldigen sich nämlich bei nichts und niemandem. 

 

Der Niedergang der Yakuza

Yakuza sind im kern Kriminelle: Erpresser, Zuhälter, Auftragskiller und alles was das Verbrechen hergibt, sie geben sich dabei aber recht "fair" wie sie behaupten: Man fordert nie mehr Schutzgeld als nötig, lässt die Finger von Drogen, und man tut etwas für die Gemeinde. Auch wird dank Japans (berühmt) sperrigem Justizwesen öfter ein Yakuza eingesetzt um Schulden oder Versicherungsfragen "zu klären", und das wirklich auf Bitten des Zivilisten. Einige höhere Yakuza haben sogar im Laufe der Zeit tatsächlich anonyme(!) Hilfsorganisationen gegründet und einige Clans waren selbst beim Fukushima Vorfall in erste Reihe als es um die Erstversorgung der Zivilbevölkerung geht. So wurden früher die Gangster auch in Japans Welt toleriert... bis etwa 1980 wo Bandenkriege der Yakuza Familien "Yamaguchi-gumi" und "Ichiwa-kai" viele Opfer forderte. Während dieses Konfliktes kam es (wie man sich das denken kann) auch bei unbeteiligten Zivilisten zu Todesopfern. Fort war das bis dahin recht idealistische Robin-Hood Image der Yakuza, und Japans Politik begann immer mehr "Anti-Yakuza-Gesetze" durchzusetzen die tatsächlich streckenweise nahe der Diskriminierung gehen. 

 

Heute fristen die Yakuza ein Nischendasein, da sie (wie viele "Branchen") an Überalterung und fehlendem Nachwuchs leiden. Was natürlich nicht bedeutet das Verbrechen ausgestorben ist: "Hangure" werden die neusten Kriminellen genannt, und deren Markenzeichen ist... das sie keine Markenzeichen haben. Im Kern sind es lose agierende, aber organisierte Verbrecher die aber ohne einen moralischen Kompass oder einem Zugehörigkeitsbewusstsein agieren.

 

Yakuza in Animes/Manga/Medien

Sagte ich vorhin Yakuza werden "diskriminiert?". Immerhin forderte 2008 die Polizei Japans Supermärkte und Kioske auf sämtliche Manga, Zeitschriften und sonstige Yakuza-bezogenen Printwerke aus ihrem Sortiment zu nehmen, da diese die Jugend verführen und verderben würden blabla. Zumindest erklärt das vielleicht wieso es aktuell hauptsächlich eher Manga gibt wo Yakuza zu Comedyzwecken eingesetzt werden, wie Yakuza goes Hausmann , YAKUZA FIANCÉ – Verliebt, verlobt, verpiss dich oder auch Die Yakuza Nanny die das Bild des Verbrechers etwas auf die Schippe nehmen. 


Interessanterweise gibt es auch oft den "Trope" das Menschen aus Yakuza Familien kommen wie bei Nisekoi, Black Lagoon oder auch The Gokusen wo eine Lehrerin ihre Yakuza-Herkunft verheimlichen muss.


Natürlich ist auch Japans Videospielindustrie präsent: Die Yakuza Spiele handeln von... ähm naja den Yakuza^^; Sie beinhalten natürlich Gewalt und Action, romantisieren aber ähnlich wie Mafia Spiele viele Aspekte und lassen die Figuren  meistens "Rohlinge mit Herz aus Gold" sein, während andere Familien dann die "bösen Yakuza" sind. 

Japanische Rowdys = Yakuza?

Da gerade Animes und Manga da manchmal Rowdys und Rüpel thematisieren will ich hier auch nochmal zwischen "echten" Yakuzas und Anderen Gruppen unterscheiden. Es gibt keine "Jugend-Yakuza" aber es gibt natürlich junge Gruppierungen, vor allem früher z.B. sehr gerne als "Yankis" bezeichnet: Dicke Haartolle, schlechtes Benehmen und ein Faible für amerikanisches.

Wer meinte sich über die "Möchtegern-Elvisse" lustig zu machen sollte mit einer Portion Schmerz rechnen ^^; Heutzutage ist der Begriff "Bōsōzoku" etwas geläufiger, das sind im Kern Jugendliche die vor allem Motorräder und Rowdytum feiern, meistens (nicht immer) mit Kleinkriminalität verbunden. 

Es ist übrigens Fakt das Yakuza gerne Jugendliche aus diesem Umfeld als Kandidaten "angeworben" haben (Was heute aber auch nicht mehr so massiv klappt wie früher). Ein perfektes und prominentes Beispiel einer solchen Bōsōzoku Gruppe ist im Anime Tokyo Revengers zu finden.

Weitere Manga/Animes mit bekannteren Yakuza/Yanki/Bōsōzoku Gruppen und Figuren sind z.B. Slam Dunk, Akira, Ichi the Killer, CrowsGreat Teacher OnizukaShōnan Jun’ai Gumi!, Yu Yu Hakusho, Wind Breaker, Back Street Girls und Machimaho: Magical Girl by Accident

 

Habt ihr ein Faible für Yakuza? Oder mögt ihr nur die Manga und Videospiele über sie? Kommentare, Korrekturen und sonstige Kritik gerne gelesen ^^

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Kudo (Samstag, 25 November 2023 16:53)

    Das fasst manches gut zusammen, das Yubistsume stammt ursprünglich von einer Samurai-Tradition ab, was die Yakuza ja auch immer für sich beanspruchen.

  • #2

    Misty (Montag, 27 November 2023 13:59)

    Ich kenne zumindest einige Seiten/Leute die Tokyo Revengers immer als YAKUZA Anime bezeichnen, was mich total nervte, aber ansonsten war es auch allgemein ganz aufschlussreich