Zurück in der Otaku Bibliothek! Immer wenn ich denke ich habe alles an  Manga-Literatur gelesen kommt wieder ein werk um die Ecke, heute eine Sammlung über hundert Mangakas und ihre Beiträge zur Zeichenwelt. Isses Top oder doch ein Flop? Blättern wir mal los...

 

Julius Wiedemann - "100 Manga Artists"

Das Buch ist mal kein Halber Katalog oder in einem Großformat, sondern fast ein "normales" Buchformat, wenn auch dick wie eine Bibel xD  

Die Fakten: 568 Seiten für ganz genau 20,-€, da gibt es schlechtere Deals ^^ Aber die Größe und Aufteilung ist vielleicht etwas irreführend: Dieses Buch ist Gleichzeitig in drei Sprachen verfasst: Die Texte über die vorgestellten Mangaka sind jeweils in English, Französisch und Deutsch verfasst, also dreimal derselbe Absatz in drei Varianten, kannte ich so bisher auch noch nicht, aber soll sicher Kosten sparen ^^

 

Aufteilung & Umfang

Der Titel lügt nicht, genau 100 Mangaka werden vorgestellt, inklusive Bilder 

und groben Daten. Fast die ganzen üblichen Verdächtigen sind hier: Takeshi Obata, Junji Ito, Dragonball Vater Akira Toriyama und Rumiko Takahashi werden hier natürlich aufzufinden sein. Doch manche werden doch etwas vermisst, z.B. fand ich "Blame" Mangaka Tsutomu Nihei und auch die Zeichengruppe CLAMP nicht in diesem Buch, aber fairerweise wird dieses Werk nicht als "die 100 besten" oder "die 100 bekanntesten Mangaka" betitelt, und ich denke es ist okay hier mal einige obskurere Zeichner zu finden. Gengoroh Tagame der z.B. "härteren" Yaoi für Männer schreibt ("Bara" für alle Nerds) wird hier gelistet und kennt man vielleicht vom Manga "Der Mann meines Bruders". Von anderen haben wir Deutsche sicher kaum oder noch nie etwas gehört, wie die Mangaka Machiko Kyò die in Japan eher mit Online Werken bekannter wurde, oder die Mangaka Nayuka Mine die tatsächlich vor ihrer Zeichenkarriere in der ähm... japanischen Erotikfilm Industrie arbeitete O_o; (Nicht Googeln Leute xD)

Allgemein sind immer 4 bis 6 Seiten pro Zeichner genutzt, meistens ein kurzer allgemeiner Artikel über den Mangaka mit Daten und natürlich den Zeichnungen. Die Texte zu den Zeichnern sind recht allgemein gehalten, meistens wird knapp aus dem Lebenslauf berichtet oder es wird direkt auf die Werke, Themen und Zeichenstile eingegangen, meistens recht unterhaltsam aber für meinen Geschmack immer etwas zu kurz und flüchtig. Klar ist es mühsam für den Herausgeber den Text dreifach zu schreiben, und die Platzgründe sind auch sicher relevant, aber manchmal hätte ich mehr über bestimmte Zeichner gelesen als nur die groben Stichpunkte. Pluspunkt: Die deutschen Texte sind alle fehlerfrei und sichtlich überprüft, das war kein schlechte Übersetzungs-Ki oder so für alle die sich Sorgen ^^

 

Veraltet?

Knackpunkt ist die Aktualität des Werkes: Das Buch kam 2023 raus... in dieser Version. Die Originalversion kam aber 2004 raus und einige Mangaka (wie z.B. CLAMP) waren in der ersten Auflage, sind aber hier nicht mehr zu finden (Vielleicht aus Rechtsgründen an den Bildern?)So wurden sichtlich einige Ersetzt und so findet man hier auch den "Attack on Titan" Zeichner Hajime Isayama der 2004 garantiert noch nicht bekannt war ^^

Doch die alten Beiträge? Wurden sichtlich nicht aktualisiert. Das ist natürlich kein Problem wenn man über Kultmangaka wie Osamu Tezuka (Astro Boy, Kimba der weiße Löwe) oder Go Nagai (Cutey Honey) schreibt die auch 2004 

schon ihre größten Hits Produziert haben. Doch Andere? Ich musste schon beim lesen die Stirn runzeln als man Naoki Urasawa für "Monster" und "20th Century Boys" lobte... und kein Wort über seine Folgewerke "Pluto" und "Billy Bat" verlor. Schlimmer war dann natürlich der Bock Takeshi Obata für "Hikaru No Go" zu nennen... während "Death Note", "Bakuman" und "Platinum End" in einem Buch von 2023 keine Erwähnung fanden. Schade fand ich auch das man keinerlei der abgebildeten Manga Seiten übersetzt hat. Ich meine dieses Buch bietet drei Sprachen an, man hätte da sicher noch 1-2 Sprechbladen in English, Deutsch und Französisch übersetzen können, selbst wenn es dann immer gewechselt hätte, aber so würde man immerhin noch ein paar Eindrücke der Werke bekommen ohne japanisch lernen zu müssen ^^; Der einzige Vorteil ist das der englische Text allgemein immer auf rotem Grund gedruckt wurde, was unglaublich anstrengend zu lesen ist, doch alle deutschen/französischen Texte haben das Glück auf weißem Grund gedruckt und doppelt so gut lesbar zu sein

 

Fazit

Wenn man eine Handvoll veralteter Beiträge ausblendet hat man mal einen schönen, groben Rundumblick über verschiedene Mangaka die vor allem für denkwürdige Themen, Zeichenstile oder Genres erwähnenswert sind. Natürlich werden auch aktuelle und alte "Große Fische" gelistet, doch man hat auch mal einen Blick über den Mainstream-Tellerrand . Wer über kleine Mängel hinwegsehen kann hat hiermit eine schöne Zeit ^^

 

Reizt euch dieses Werk? Oder würde euch das Format oder sonstiges stören? Kritik, Kommentare und sonstige Korrekturen gerne gelesen ^^

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Hotaru Kiryu (Samstag, 02 März 2024 12:25)

    Hm, also vom Grundprinzip klingt es nicht schlecht, aber wenn die Infos veraltet sind - schwierig. Vielleicht ist es auch nicht schlecht auch mal Mangaka drin zu haben, die sonst nirgends drin sind, aber na ja. So was wie Clamp fehlt halt wirklich, ich hätte wahrscheinlich geschaut neuere und ältere Zeichner zu mixen. Ist aber sonst ganz cool, wie du sagst - guter Deal für 20 Euro. Hat sicher mehr Inhalt als manche Animania Beiträge. Schöner Beitrag auf jeden Fall. �