Geschichten können lange gehen. Diverse Sagen, vor allem in Romanform haben mehrteilige, elaborierte Handlungen mit Nebensträngen, Rückblenden und ausgeklügelten Plotts das man doch teilweise beeindruckt ist vom Gesamtbild das ein Autor kreieren kann. Herr der Ringe, Das Lied von Eis und Feuer, Harry Potter, alle zeigen den Lesern ihre Stärke durch langfristiges Storytelling. 

 

Und dann kommen Prequels, Sequels, Spin Offs und versauen bekanntlich alles XD  Doch wir sind hier nicht für Bücher, wir wollen heute über Manga schwafeln...

 

Die längsten Mangareihen der Welt!

Interessanterweise gibt es Debatten welches die längste Mangareihe ist. Geht man nach Kapitel, oder Bändern? Zählen Folgeserien? Wie werden Unterbrechungen des Zeichners gewertet? Es gibt da insgesamt drei Platzhirsche: KochiKame: Tokyo Beat Cops ist eine Comedy Reihe um eine Polizeitruppe und besitzt genau 200 Mangabände mit fast Zweitausend (!!!) Kapiteln. Dokaben dagegen hat 205 Ausgaben (teilt sich aber diese Ausgaben mit anderen Reihen) bekommen, und behandelt eine Baseballgeschichte.  Platz 1und seit 1968 BIS ZU DIESEM ZEITPUNKT 2021 NOCH NOCHT ABGESCHLOSSEN(!) ist der Killer-Manga Golgo 13 mit über 200 Mangabänden X.x

1968 Leute, damit verbringt ihr über 50 Jahre mit einer Mangareihe, das ist doch schon teilweise länger als diverse Freundschaften, Ehen oder Jobs XD

 

Hierzulande sind aktuell die längsten Reihen Detektiv Conan sowie One Piece die in Japan jeweils jetzt genau 99 Bände ihr eigen nennen können und auch noch laufen.

 

Die "magische 25"

Und da kommen wir zu meiner ganz privaten Theorie: 25 ist die Grenze. Jetzt sagen manche: "Moment, ist 42 nicht der Sinn des Lebens?" Und ich privat habe über Jahre Manga gesammelt und denke ne, die 25 scheint die Zahl meiner Wahl zu sein. Viele großartige Mangareihen werden beschissener je länger sie fortlaufen, und es ist für viele Mangaka schwer zu merken wann sie "den Absprung" machen müssen. Eine immense Anzahl meiner liebsten Mangareihen endet tatsächlich bei so 20 bis 25 Bändern, darunter GTO: Great Teacher Onizuka, Soul Eater und Hikaru no Go.  


Das Problem an jeder Geschichte ist ja:

Irgendwann ist alles erzählt und ausgespielt. Die noch so ausgeklügelte Story wiederholt sich irgendwann je länger sie voranschreitet. Natürlich können wir den Freund des Protagonisten dramatisch sterben lassen.... sterben aber dann drei Bücher/Bände/Staffeln später noch zwei weitere enge Freunde verliert dieser Effekt seine Wirkung. 

 

Beispiel Dragonball: Ich liebe Dragonball.

Und ich meine "Dragonball", nicht Z, nicht GT, Nicht XY oder sonst was, ich liebe tatsache die Original-Saga, wie (man kann es beim lesen spüren) Akira Toriyama, der Mangaka. Wisst ihr ohne nachzusehen wie lange dieser Original Arc bis zum dritten großen Turnier mit Piccolo ging? Der Manga hatte an diesem Augenblick... sechszehn Bände! Perfekt! Doch nein, die Fans und die Verleger meinten es sei so toll, Toriyama solle doch die Geschichte 

weiterschreiben. Prompt tauchen plötzlich nie erwähnte Geschwister, Schurken aus dem All und sonstiges Kroppzeug auf... und klar, viele sagen jetzt "Man Z finde ich sogar besser, weil da Trunks und Vegeta auftauchen!" und klar, eine Weile war das ganz nett, aber persönlich muss ich sagen: Der Höhepunkt der Erzählkunst war für mich gekommen als Frieza auftauchte, NOCH ein "Der stärkste  Krieger des Universums?" Hatten wir nicht eben Cell besiegt? Und dann kommt auch noch Boo, und Broly und Was-auch-immer, das Problem an einer Geschichte ist: Der Held kann sich nicht dreimal "seiner größten Herausforderung" stellen, zumindest nicht ohne das es albern wird. Das ist so als würde Luke Skywalker erst Darth Vader und den Imperator besiegen nur damit man im nächsten Film sagt "Oh aber es gibt noch ein DOPPELT so böses Imperium das wir bisher nicht bemerkt haben" das ist doch albern. 

 

Mehr Story = Mehr Geld

Das ist so der Sinn hinter Fortführungen. Das gemeinste Beispiel sind da natürlich nicht Manga, sondern Filme: Die Grundgeschichte ist längst vergessen oder nur noch ein ausgebleichtes Konzept, aber hey, unterm Strich machen wir eine Trillion Euro damit, also kacken wir einfach den nächsten Film dieser Reihe raus, vollkommen Wurst wie minderwertig es auch wird, irgend ein "Fan" findet sich schon dafür. 


Ich will das jetzt auch nicht verallgemeinern: Simpsons läuft ewig, es gibt immer noch neue TKKG Abenteuer und auch ich bin privat mit den Batman-Comics aufgewachsen. Das sind aber alles keine fortlaufenden Handlungen, das sind in sich geschlossene Geschichten die scheinbar Generationsübergreifend gedacht sind: Ich habe meine letzte Simpsons Folge vor 10 Jahren gesehen, ich schätze ab diesem Moment hat ein Siebenjähriger damit angefangen, und der wird das auch schauen bis er 25 ist und (wie ich) nur noch schreit wenn eine neue Folge angekrochen komm. Diese Beispiele sind aber auch keine Handlungen die auf irgend eine Entwicklung abzielen, sondern kurzfristige Episoden der Unterhaltung die einen einen kurzen Lebensweg begleiten. 


Doch Manga mit einer fortlaufenden Geschichte? Wenn ich höre das Food Wars aktuell 38 Bände hat und der Held plötzlich einen nie erwähnten Bruder (oder pseudo-Stiefbruder) hat? Daran merke ich das manche Geschichten längst hätten enden sollten.

 

One Piece als Beispiel kann. ich. nicht. mehr. lesen. Ich habe diesen Manga angefangen als Band Sechs oder Sieben in Deutschland rauskam *mal Google anwerf*  das war äh... 2001! Also aktuell genau vor Zwanzig Jahren! Ich bin bei Band 96 und ich lese es nur noch meinem Zwang zur Vervollständigung wegen. Es ist immer das gleiche Schema, die gleichen Abläufe und es werden nur noch einige duzend Figuren in die überladene und altbackende Handlung gestopft die mir privat inzwischen vollkommen am Panzer vorbeigeht. Ich habe mich inzwischen sogar schonmal gefragt wann der letzte One Piece Band mich wirklich total mitgerissen hat... ich habe nachgesehen... es war, kein Scherz, Band 25 XD 

 

Aber selbst andere Reihen wie One Punch Man verlieren langsam ihren Glanz, und da bin ich bei Band 22... bin ich da zu kritisch? Oder reizen die Leser wirklich immer noch die inzwischen dreimal ausgespielten Gags und Handlungen weiherhin? Ich zumindest bin überzeugt: Mit 25 Bänden ist jede Mangareihe bisher absolut aus erzählt und droht nur noch sich zu wiederholen, bzw. habe ich absolut keinen Gegenbeweis gefunden. 

 

Was denkt ihr? Wie lange "darf" eine Mangareihe gehen? Schrecken euch ü20 Reihen ab? Oder kennt ihr duzende Mangareihen die auch noch bei Band 55  so großartig sind wie bei der ersten Ausgabe? Kommentare, Kritik und sonstige Korrekturen wie immer gerne gelesen ^^ 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Sweet Darling (Sonntag, 25 Juli 2021 15:36)

    Du hast sowas von Recht. Ich erlebe es selbst bei Seven Deadly Sins. Dort tauchen auch immer wieder noch stärkere Gegner auf, welche vorher nie erwähnt wurden.
    Wie oft wird noch jemand von einer bösen Macht kontrolliert oder verliert sein Gedächtnis?

    Dragonball Ist ebenfalls ein prima Beispiel. Immer größere Bedrohungen, größere Dragonballs, Götter und Gottes Götter die immer stärker sind. Fusion Stufe drölf...

    Immer wieder tauchen aus dem Nichts neue Handlungsstränge und Charaktere auf die schlichtweg immer unglaubwürdiger werden, egal bei welchem Franchise. Wie oft wird noch jemand in Conan's Beisein auf ausgeklügelte weiße ermordet?

  • #2

    Sunsoramoon (Mittwoch, 28 Juli 2021 14:05)

    Sehr interessanter Artikel!
    Mir ist es tatsächlich nie aufgefallen aber ich kann dir nur zustimmen! Viele Manga die länger gehen als 25 Bände kommen mir öfters ausgeleiert vor. Auch wenn zum Beispiel Detektiv Conan eines meiner absoluten Lieblingsmanga ist: Der Plot geht so so so langsam voran. Und viele Sachen wiederholen sich einfach zu oft. Und im Anime war irgendwie schon 3 mal Weihnachten obwohl eigentlich in der Conan Welt nur ein paar Monate vergangen sind seitdem er geschrumpft ist. ^^'

  • #3

    HotaruKiryu (Samstag, 31 Juli 2021 19:20)

    Hm, ich kann dir keinen Gegenbeweis für deine These geben, aber ich lese bei Shounen Manga sehr strukturierte Serien. Ein Yu-Gi-Oh hat zwar eine lange Battle City Arc, aber 38 Bände fand ich da weder zu viel, noch zu wenig. Kenshin endete mit 28 Bänden, hat sich aber Zeit gelassen da seine eigentlich komplexe Vorgeschichte zu erzählen und deswegen kam das halt erst sehr spät. Aber das fand ich da auch ok, aber kein Plan wie es mit den Fortsetzungen ist. Ansonsten fand ich weder Kuroko no Basket von Slam Dunk mit 30 und 31 Manga zu lang - aber auch da gab es meiner Meinung nach strukturierte Arcs, deshalb fand ich da auch nix wirklich zu lang, um ehrlich zu sein. Für mich spielt aber auch eine Rolle, wie Reihen erscheinen. Monatliche Reihen können im Idealfall besser aussehen als wöchentliche Reihen, aber das ist auch sehr davon abhängig wie gut der Mangaka ist. Ansonsten bin ich eben Shoujo-Leser - sehr selten gehen da Reihen über 20 Bände, viele die ich besitze enden beo 12 bis 15 Bänden. Aber das ist ehrlich total ok, wenn ich ehrlich bin. 25 wirkt ansonsten aber wie eine gute Zahl - aber für mich spielt auch das Thema eine Rolle. Wenn eine Geschichte schon vorgeplant ist, irgendwann endet, dann passt auch ein paar Bände mehr für mich. Also, kann dich verstehen, aber bei mir sind Reihen auch sehr selten so lang oder ich breche von Zeit zu Zeit wirklich was ab, wenn ich mich langweile - hab ich Jojo erwähnt? Das haz momentan mit allen Arcs 120 Bände+